Transalp 2012

Transalp 2012

Vorwort und Zusammenfassung

Die Transalp 2012 ist Geschichte. Vom 15. bis 21.09.2012 waren wir wieder unterwegs. Die Woche war sehr spannend. Wir haben wieder so einiges erlebt und dadurch war die Reise recht kurzweilig.

15. bis 21.09.2012, 7 Etappen

Pfunds – Sesvennahütte – Lana – Caldes – Capo di Ponte – Rifugio Bassena – Rifugio Garibaldi – Riva del Garda

7 Tage – 10099 Höhenmeter und 420 Kilometer

Etappe Start / Ziel Zeit [hh:mm] Entfernung [km] Höhen-
meter [m]
  V Schnitt  [km/h] V max.
[km/h]
1. Tag Pfunds – Sesvennahütte 5:52 38 1632 6,4 43
2. Tag Sesvennahütte – Lana 9:39 105 1670 9,5 62
3. Tag Lana – Caldes 5:53 59 1520 7,8 76
4. Tag Caldes – Capo di Ponte 8:05 93 1501 9,3 72
5. Tag Capo di Ponte – Rifugio Bassena 4:29 29 1523 6,1 42
6. Tag Rifugio Bassena – Rifugio Garibaldi 6:39 64 1605 6,9 84
7. Tag Rifugio Garibaldi – Riva del Garda 5:10 34 648 4,8 43
Summen / Schnitt 45:47 422 10099 9,5 60

Dass auch heuer wieder eine Transalp anstehen sollte, war eigentlichbereits seit Juni letzten Jahres klar, als wir die Transalp 2011 abgeschlossen hatten. Es sollte eine Fortsetzung des Abenteuers vom letzten Jahr werden und nach Möglichkeit noch einen Tick knuspriger werden.

Die 5 köpfige „Urtruppe“ der 2011 Befahrung, war sowieso gleich begeistert eine weitere Alternativroute in Richtung Süden, das Ziel sollte diesmal der Gardasee werden, zu planen. Bei den Vorgesprächen kristallisiert sich bereits heraus, dass die Teilnehmergruppe für die heurige Runde etwas größer ausfallen würde.

Auf den Punkt gebracht – wir waren zu 8 unterwegs. Acht Kompaneros gehen und fahren durch drei Länder. Die Anzahl der Pannen hielt sich in Grenzen, im Vergleich zum Vorjahr – Tendenz steigend. Perfekt war wieder unsere Packliste, welche wir bereits letztes Jahr aus dem Bike Heft gezogen und mit vielen Details ergänzt hatten. Da kommt schon so einiges an Material zusammen. In Summe waren es bei mir 8kg an Bekleidung, Nahrung und Technik (die anderen hatten ähnliche Werte). Die Hälfte, also ca. 4kg wurden direkt am Fahrrad mittels Lenker-, Sattel- und Rahmentasche verstaut. Knapp unter 4kg blieben noch für den Rucksack übrig. Perfekt. Mike hatte wieder seine beiden Rahmentaschen am Gepäcksträger und er war somit der einzige ohne Rucksack.

Die Ausbeute an Defekten waren: Pseudoplatten (ich glaube das Ventil hat einen Schleichenden), Kettenfresser (wir mussten sogar die Tretkurbel ausbauen), Gangfuß(ex)tremverbieger, Rahmenbruch und zu allem Unnutz gab es auch noch einen Vollkeks (der totale rechtsseitige Sturz von Hilli) kurz vor einem Etappenziel.

Alles war dabei. Zum Ärgern, zum Fluchen, zum Schreien, zum Grinsen, Lachkrampfeinlagen kamen vor und auch die eine oder andere schwache mentale und/oder konditionelle Stunde war dabei (bei mir zumindest). Aber auch die Durchhänger wurden überwunden und so ist alles gut ausgegangen. Doch dazu später mehr bei den Einzeletappen.

Die 2012er Transalpler’

Fuzzi, Hannes, Mike, Manni, Jemie, Steve, Hilli, (der Mario war zu diesem Zeitpunkt noch in Griechenland)

In 422 Kilometern an den Gardasee. Natürlich geht es auch kürzer, aber nicht wenn du über mehrere Berge fährst. Knapp 10000 Höhenmeter in einer Woche bedeuten ungefähr 7 mal von Innsbruck auf den Patscherkofel zu fahren.
Immerhin: Für knapp unter 50er gar nicht so übel. Nebensächlichkeiten seien auch noch kurz erwähnt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Tour liegt bei 9,5km/h, die Vmax bei beachtlichen 84km/h erreicht bei der Abfahrt vom Passo Croko Domeni.

Übrigens: Eine schier unglaubliche Leistung sei an dieser Stelle – für uns natürlich außer Konkurenz 🙂 – erwähnt. Der Thomas Recheis von den Mountain-Maniacs, hat annähernd die selben Höhenmeter in 1 Tag gemacht! Guckst du Projekt 8848 – ein Wahnsinn und aufrichtiges Kompliment.

Weiter im Text: Das “Nicht” Vorreservieren von Unterbringungen am Etappenziel hat sich wieder einmal als ideal herausgestellt. Die Übernachtung auf der Sesvennahütte wurde als einzige reserviert. Eng wurde es lediglich in Capo di Ponte, wo wir nur für fünf Kollegas ein Zimmer hatten. Der Chef des Hauses organisierte aber flux ein Zimmer im Schloß – kein Scherz – für drei Personen.

Ein weiteres Highlight der Tour, war das Treffen mit unseren Mädels in Riva del Garda, wo wir uns 3 Tage lang, von Freitag bis Sonntag im Hotel Kristal Palace eingenistet hatten und uns es so richtig gut gehen liessen. Die 15 köpfige Truppe brachte so richtigen Schwung in die Hotelanlage. Speziell im Speisesaal und auf der Dachterrasse mit geheiztem Pool, war die Stimmung öfters auf Maximum Limit. Am Sonntag trennt sich die Gruppe zur Heimreise nach Innsbruck. Ein Teil per Auto, ein Teil per Zug, die Glücklichen bleiben noch bis Montag.


Samstag 15.09.2012

Etappe Start / Ziel Zeit [hh:mm] Entfernung [km] Höhen-
meter [m]
V Schnitt [km/h] V max.
[km/h]
1. Tag Pfunds – Sesvennahütte 5:52 38 1632 6,4 43

Wie bereits 2011 (mittlerweile Tradition), hole ich Mike um kurz nach 07:00 Uhr ab. Der Treffpunkt ist diesmal der Hauptbahnhof Innsbruck. Hier trudelt die Truppe pünktlich der Reihe nach ein. Es soll mit dem Zug nach Landeck und weiter mit dem Postbuss bis zur Kajetansbrücke gehen, kurz vor die Schweizer Grenze.

Am Bahnhof, kurz vor 8:00 Uhr beginnt die Reise dann wirklich. Fast ! Denn Steve steigt bereits in den Innsbruck – Graz auf Gleis 3 ein. Macht ja nichts, dann starten wir eben von Graz aus. Mit Hilfe von Iris haben wir dann doch das richtige Gleis 31 gefunden und siehe da, es wartet auch schon der richtige Zug auf uns. Wir checken ein und pünktlich gehts los. Die Fahrt bis Landeck ist recht schnell erledigt – es gibt ja viel zu erzählen.

Beim Auschecken in Landeck der nächste Fauxpas. Wer braucht schon einen Rucksack oder – ich fahre lieber mit 4kg weniger Gewicht am Rücken. Der Rucksack findet trotzdem den richtigen Weg zu Steve zurück und dem Kaffee im Bahnhofbeisl steht nix mehr im Weg. Es gilt ja eine Stunde Wartezeit zu Überbrücken.

Der nächste Auffreger findet statt, als wir den Fahrradanhänger des Postbusses etwas genauer inspizieren. Die Halterungen sind lediglich für 28″ Zöller = Trekking und Rennräder ausgelegt. Die breiten Mountainbikereifen werden vom Fahrdienstleiter = Buschauffeur mit Gewalt hineingequetscht. „Des woa no nia a Problem, des hepp schu“, sein Kommentar. Mein 29″ ist sowieso zu groß für die Karre und findet liegend im Laderaum Platz.

Der erste Aufreger: Wo is mei Rucksack?

Der zweite Aufreger: Wia passt denn de Begn Doa eini?

Trotz aller Befürchtungen – the driver is driving very carefully – und so passt’s dann eigentlich und die Radln bleiben ganz. In der Nähe der Kajetansbrücke wird abgeladen, die Räder gecheckt und endlich wird aufgesessen. Wir treten ordentlich an und sind binnen kurzer Zeit bei der Schweizer Grenze.

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Durchfahrt Schweizer Grenze:
Den „Zollerler“ interessierts nicht sonderlich

Im Schatten ist es verdammt frisch, auch kräftiges Pedalieren nutzt nicht wirklich. Es geht den Radweg entlang bis kurz nach Martina die erste Gruppenteilung stattfindet. Die Einen Radweg, die Anderen Landesstrasse. Nach kurzem Verwirrspiel gemeinsames Weitertreten. Bei San Nicla verlassen wir den Radweg und auf einem lässigen, abwechslungsreichen Waldweg (mit Kunstausstellung), geht es gut auf und ab und wir machen Meter.

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Waldeskunst

Endlich bei Sur En der Abzweig ins Val d‘ Uina. Sehr beeindruckend da schön und schön steil. Ich brauche einen Schuß Magnesium, meine Oberschenkel sind leicht angeknackst. Der Stoff geht allerdings in den falschen Schlund und so habe ich gute 10 Minuten extremste Atembeschwerden. Und überhaupt: die sch… Verkühlung macht mir zu schaffen.

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Was du (nicht) tun solltest im Valley !

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Unteres Wegstück recht steil.
Hier wurde erstmals technische Hilfe geleistet, Kette geflickt.

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Endlich, da oben beginnt die Uinaschlucht.

Die Gruppe reisst endgültig auseinander. Manni, Mike – dann Steve, Jemie, Hilli – dann Hannes und ich. Bis zum Einstieg der Schlucht ist es noch ein gutes Stück.

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Verdammt Steil und der Sch…. Bock ist auch nicht gerade leicht !!!

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Jemie & Steve im Schluchteinstieg

Zum Glück ist der nächste Abschnitt nicht mehr so steil und dadurch legen wir die Strecke bis zum Einstieg zügig zurück. Der Anstieg zur Schlucht hat recht gute Felsenpodeste und Geländeabsätze welche mit unseren schweren Rädern gar nicht so einfach zu bewältigen sind. Hier heisst es Teamwork zeigen. Hochhiefen, übernehmen, weiterreissen, pfhhh, anstrengend.

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Kräfteraubende Steilstücke, für Waffenräder ungeeignet

Und überhaupt ist Radschieben ja nicht so das unsere. Auf dem aus dem Felsen gehauenen Weg durch die Schlucht ist nicht viel Platz und definitiv gehen wir auf Nummer sicher. Ein Absturz wäre hier fatal.
Die Schlucht ist atemberaubend. Super Eindrücke die wir aufnehmen und eigentlich ist sowieso ALLES VIEL BESSER als erwartet. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus und filmen und fotografieren und staunen. EEEEEcht lässig!

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Hannes an einer zwar breiteren, aber dafür tiefen Stelle

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teilweise gut abgesichert

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teilweise gar nicht

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und sogar mit kleinen Tunnels

Endlich haben wir den Schluchtausgang erreicht und ein Hinweisschild erinnert uns nochmals daran, dass Moutainbikes entweder getragen oder „gestossen“ werden müssen.

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Stosse dein Rad – in die Schlucht

Stimmungswechsel: Ab hier beginnen die Highlands. Die Gipfel sind noch leicht angezuckert, vor zwei Tagen hat es hier oben geschneit. Schnell weiter geht es weiter, denn es bläst ein kräftiger Wind. Ab hier kann wieder recht gut gefahren werden. Es geht im leichten Gelände dahin, manchmal muss abgestiegen werden aber das macht nichts.

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Jemie der Highlander

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Hilli (Highlander 2.Teil)

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Biker aufgepasst: Immer Wheelie fahren

Ah, endlich. Erste Hinweise auf unser Tages- und Etappenziel. Die Sesvennahütte ist nicht mehr weit. Und wirklich, nach einem Felsrücken taucht sie rechts auf. Eigentlich ganz schnell und unerwartet.

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Sesvennahütte

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unser Begrüßungskomitee

Hannes und ich trudeln als Letzte ein und werden vom Rest der Meute begrüßt. Mit einem Weizen wird angestoßen und bei einem feinen Plausch der Nachmittag beendet.

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Endlich entspannen

Da es mittlerweile recht kühl wurde, beziehen wir Quartier und breiten unsere sieben Sachen in einem 12er Matratzenlager aus, welches wir uns noch mit 4 anderen Gästen teilen. Endlich Hippi Happa Zeit. Das Essen ist gut und üppig und wir lassen es uns wirklich gut gehen. Der/das eine oder andere Wein/Bier geht gut der Kehle entlang. Morgen soll um 08:00 Uhr Abfahrt sein, darum gehen wir (zumindest ein Teil der Truppe) um 22:00 Uhr in die Heia.

Manch einer hatte am nächsten Tag trotzdem schwere Beine. Wahrscheinlich war es das Wasser in den Beinen :-).


Sonntag, 16.09.2012

Etappe Start / Ziel Zeit [hh:mm] Entfernung [km] Höhen-
meter [m]
V Schnitt [km/h] V max.
[km/h]
2. Tag Sesvennahütte
– Lana
9:39 105 1670 9,5 62

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Die Nacht war ruhig (hähä, ich hatte mir den Gehörschutz verpasst) und es ist gerade mal 06:30 Uhr. Steve und ich wachen völlig zeitgleich auf. Die anderen pennen noch, zumindest ist nichts zu hören. Abwasch und rauf zum Frühstück – denn wir sind im Keller untergebracht. Der Reihe nach trudeln alle ein, der Hunger treibt eben an.

Das Frühstück ist gleichwertig dem gestrigen Abendessen, Sportlerlike halt. Trommel vollhauen, bezahlen und raus auf die Terrasse und die Drahtesel startbereit machen. Die hatten nämlich die Nacht im gesicherten Verschlag verbracht. Die Morgenstimmung – Nebel im Tal, Sonnenaufgang bei 0° C – wird mit einem Alphornspiel getoppt. Gänsehautfeeling – wie im Kino!

Es war pipifein auf der Sesvenna – wir kommen wieder. Gut gelaunt satteln wir auf und lassen den Alphörnler in unseren Köpfen nachklingen. Mike hat nämlich den Ton perfekt drauf und begleitet uns mit seinem authentischen Spiel den Rest des Tages.

Nach einem ersten, recht zünftigen Steilstück, geht es nun in flachere Gefilde über, ja sogar der Asphalt sollte alsbald unsere MTB Stollen ordentlich laut werden lassen. Nachdem so ordentlich die Stollen rauchen – wir haben wieder einmal getestet wie schnell Serpentinen angeraucht werden können – stehen wir um 09:00 Uhr in Burgeis.

Dort übernehmen wir die Nr. 8 – Mario, den gerade aus Griechenland eingeflogenen – in unsere Biketruppe mit festem Abklatschen auf. Danke an Elfie für die Taxierung.

Mario “der Grieche”

Die folgenden 60km gehen am genialen Radweg, leicht abschüssig entlang. Respekt an die Südtiroler, die wissen wie man Radwege anlegt. Zum Teil mit guten Speedpassagen, manchmal mit kleinen Abstechern durch diverse Ortschaften, durch Apfelplantagen, mmmh gewaltig, bis wir endlich in Naturns landen.

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Übrigbleibsel aus dem 2. Weltkrieg, der Radweg perfekt

So. Schluss mit lustig. Es folgen 12km und 1500HM – sehr steil und nicht endend wollend. Steil und Brand sagen eigentlich schon alles.

Unten am Asphaltband, viele Serpentinen, einige Steilstücke, pfhh, kein Ende in Sicht. Eine kleine Erfrischungspause mit legalem Doping muss eingelegt werden. Apfel, Gel, Magnesium, Süßigkeiten.

A Gel muass her

Weiter gehts. Nach einer Viertelstunde stellt sich bei mir wieder die gleiche Stimmung ein – wieso geat da koa End her? Ich weiss nicht – gehts nur mir so, oder haben die Anderen auch Blackouts?

Und wie aus dem Nichts taucht sie dann doch auf – einige konnten es gar nicht fassen – die Naturnser Alm. Hier wird jetzt kräftig geföllert, Nudeln, Kuchen und und und. Ein Weizen glaube ich war auch dabei, oder zwei, genau weiss ich das nicht mehr. Wahrscheinlich der Unterzucker der wieder Blackouts auftut.

Müde Geister beim Abchillen auf der Naturnser Alm

Es folgt eine geile Abfahrt am Waldweg über teilweise recht heftige, steile und grobe Passagen. Doch vorher muss nach ein Anstieg von 50 Höhenmetern (mit voller Wampe sehr ansprechend) zurück gelegt werden.

Endlich! Talwärts – Jemie beim Angasen

Wieder eine tolle Erfahrung: Auch die Abfahrt ist endlos, komisch hatten wir doch schon. Es wird frisch. Jacken raus, Handschuhe, Haube. Weiter gehts. Break bei der nächsten Kreuzung und Einfädeln in den Fließverkehr auf die Landesstrasse nach Lana.

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Lana, hähä musst du rückwärts lesen !?

Dort direkt zur Touristinfo. Es ist mittlerweile 18:30 Uhr und wir haben noch kein Zimmer. Nach dem dritten Telefonat schmeiße ich kurzzeitig die Nerven weg – verdammt, schon wieder der Unterzucker.

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Touristinfo: Zimmer auschecken, mit geballter Faust

Endlich haben wir eine Bleibe und nach kurzem Antreten landen wir im Weissen Rössl – kein Scheiss – aber nicht am Wolfgangsee sondern in Lana. Und Wahnsinn pur, bis auf Mario und Manni kriegen alle ein Einzelzimmer. Unser Kohldampf wird beim “Götzfried” gestillt. Ein wirklich uriges Lokal. Wenn du Richtung Gampenpass fährst, nach ca. 5km rechts abbiegen. Sehr zu empfehlen die Ecke. Da es morgen wieder pünklich um 08:00 Uhr losgeht, lassen wir den Abend um elf ausklingen. Gute Nacht John Boy, gute Nacht …


Montag, 17.09.2012

Etappe Start / Ziel Zeit [hh:mm] Entfernung [km] Höhen-
meter [m]
V Schnitt [km/h] V max.
[km/h]
3. Tag Lana – Caldes 5:53 59 1520 7,8 76

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Die Nacht war ruhig, ach wie fein kann doch ein Einzelzimmer sein und so sind die Akkus gut geladen für den Tag. Doch vorher zum Frühstück. Speck, Salami, Käse, was solls, es soll schmecken heute, pfeif auf Gesund. Als Nachspeise kanns ja doch ein Müsli oder Joghurt oder ? irgendwas leckeres sein.

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Müsli Time

Wir starten wie üblich pünklich um 08:00 Uhr in Lana und verabschieden uns vom Weissen Rössl. Durch die City ein kurzes Stück und gleich ist eh schon der richtige Anstieg zum Götzfried angepeilt. Da war der gestrige Abend wirklich nett.

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Das Asphaltbandl hoch zum Götzfried

Mike übernimmt mit perfektem Tempo die Führung und hält die Gruppe beisammen. Die moderate Steigung bedeutet gute Weg- und Höhenmeter in annehmbarer Zeit. Es geht Ratz Fatz und die 1200 Höhenmeter sind Geschichte und wir stehen am Gampenpass.

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Total redressed am Gampenpass

Die Pause wird mit Umziehen, Nahrungsaufnahme und diversen anderen sinnvollen Dingen 🙂 genutzt. Auf der Abfahrt vom Gampenpass Richtung Braz wird sofort klar – “des weard koa Speedpartie”. Richtig. Mit satten 45km/h “fetzen” wir den Hang hinunter. Doch Vorsicht. Wir schreiten das Jahr 2012, September den 17. Soll heissen dass meine Knie nach einigen Kilomtetern gar nicht mehr zu spüren sind.

Darum wird beschlossen bei der nächst besten Rast einzukehren. Ich entdecke links drüben, leicht erhöht ein Cafe, schaut gut aus und ich steuere rüber. Die Meute folgt. Dann Aufregung.

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Rahmenbruch

Marios Bike hält der Belastung nicht Stand und so bricht – wer hätte damit schon gerechnet – der Rahmen beim Sattelrohr nach hinten weg.
Analyse: Satteltasche mit 4kg Gewicht + Mario + Geschwindigkeit + tiefes Schlagloch = Bruchos Rahmos Sattolos

Shit. Doch mit den flotten Händen der KFZ Mechaniker ist der Schaden mittels Sattelrohrklemme und weiterem Notmaterial geflickt. Mal sehen wie lange das Teil hält.

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nicht verzagen: Kuchen essen

Nach dem Wampe Vollhauen, weiter geht die “rasante” Abfahrt mit wieder ca. 45km/h, gäääähn. Es geht Richtung Revo. Jetzt sind noch 3-4 Schnapper zu überwinden, in Summe waren es gute 300Hm.

Jetzt kriegt Hilli plötzlich einen Geschwindigkeitsanfall und überholt die Gruppe. In einer Rechtskurve wird es urplötzlich kritisch als ein Eingeborener mit seinem Traktor links abbiegt und quer in der Straße steht. Die Stelle war wirklich nicht einsehbar und so hätte der Zeitgenosse es fast geschafft, die ganze Gruppe von Tempo Vollgas auf Null abzubremsen. Pffhh, molto Schmalzo und knapp vorbei.

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Runter nach Cles, nein danke

Bei der Abzweigung runter nach Cles kommen wir drauf, dass wir hier morgen wieder rauf müssten. So entschließen wir uns einen Teil der Etappe 4 mitzunehmen. Also wieder runter, aber nur kurz, wieder rauf und zum Glück den Radweg entlang nach Caldes.

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Check my Bike

Der war sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Ein Schild am Radweg bringt uns auf die richtige Zimmerfährte. Also rüber zum Hotel Laste wo wir es uns extrem gut gehen lassen. Spaghetti, Vino Rosso, Birras, Grillteller.

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Weizenattacke
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Würstelzigarre

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Hotel Laste

Es war sehr angenehm hier. Eigentlich war das Hotel bereits geschlossen, jedoch wurden wir problemlos aufgenommen und untergebracht. Gekocht wurde ebenfalls perfekt. Viel gelacht, gut gespeist, gut geschlafen. Was willst du mehr.


Dienstag, 18.09.2012

Etappe Start / Ziel Zeit [hh:mm] Entfernung [km] Höhen-
meter [m]
V Schnitt [km/h] V max.
[km/h]
4. Tag Caldes – Capo di Ponte 8:05 93 1501 9,3 72

Es ist bereits Routine, ja der aufmerksame Leser hat es bereits intus – wir starten wieder einmal um Punkt 08:00 Uhr von Caldes. Das Frühstück war wieder megafürstlich, die Wirtsleute äußerst nett, die Hütte voll ok. Bezahlen und die Bikes herrichten. Noch kleine Checks werden durchgeführt, ob die am Vorabend durchgeführte Bastelstunde auch nicht über Nacht zu Nichte gemacht wurde, warum auch immer. Jedenfalls schauts gut aus und wir legen los. Es ist wieder verdammt frisch, vor allem radeln wir ein gutes Stück neben dem Bach und im Schatten.

Das erste Stück ist recht frisch, teilweise neben dem Bach

Wir sind recht anständig, sprich mit einer Zusatzlage, adjustiert und machen eigentlich recht gut Meter. Es geht immer stetig nach oben, nicht steil aber doch so, dass dir nicht kalt wird.

Zwischendurch Sonne

Erste technische Probleme kündigen sich an. Der Gangfuß des Bikes von Hannes macht plötzlich Sorgen. Seltsame Geräusche und Null Schaltvermögen.

Reparatur des Gangfußes; wenn der abreißt kannst heimfahren – aber mit dem Zug

Aber für eine Bande von Nachwuchsradtechnikern kein Problem. Und so geht es nach kurzer Pause, welche der Rest der Truppe zum Redressen, Jausnen und Trinken verwendet, wieder weiter.

Am Talschluss angekommen ist zu unserer Linken die Presanella zu sehen. Manni macht gleich ein Tourenbriefing. Wo der Manni schon überall war und vor allem welche Touren er durchgezogen hat, wundert mich immer wieder. Respekt. Gewaltig lacht die Presanella zu uns herunter und lädt eigentlich zu einer Tour ein, vielleicht diesen Winter und ev. mit dem Manni als Guide.

Endlich biegen wir vom Asphaltbandl in einen Waldweg ein. Wie sich bald herausstellt, zieht sich das Teil unendlich (schon wieder) in Serpentinen nach oben. Der Passo del Tonale wäre unser Ziel. Das hat doch vorhin gar nicht so weit ausgesehen. Die Gruppe ist wieder einmal in alle Winde verstreut. Zuletzt sehe ich noch den Hannes filmen, doch dann tritt er ordentlich an und weg ist auch er. Ich dachte eigentlich dass hinter mir noch jemand …. Forget it.

Blick zurück Talauswärts

Also der Meute hinterher. Den Kopf nach Unten senken, nicht nach Vorne schauen, bringt eh nix. Einfach Kurbeln. Plötzlich tauch der Hilli wie aus dem Nichts auf. „Moa, i brauch a Pause, de spinnen ja“. Gute Idee. Wir stärken uns mit dem üblichen Zeugs. Geht mir auch schon brutal auf den Sender, schmeckt ja alles gleich. Der nächste Abschnitt wird interessant, denn der Hilli schiebt sein Rad und ich bin beim Kurbeln. Nach 10 Minuten sind wir immer noch gleich auf. Witzig oder? Ich könnte eigentlich auch eine Wanderung machen und nächstes mal das Rad zu Hause lassen. Schnell verdränge ich den Gedanken und bleibe einfach dran. Kurbeln nicht denken.

Es geht etliche male hin und her – Serpentinen halt. Manchmal über betonierte runde Gerinne. Einige Male hatte ich den Eindruck, dass in der Mitte der Rinne, wenn die Geschwindigkeit zu gering war, ich für einen kurzen Moment still stand. Kann das sein? Oder bin ich bereits wieder im „i bin total fertig Modus“ wo es mit den Halluzinationen los geht? Dann geht es noch über Granitplatten – wirklich keine Halluzination – steil nach oben.

Mario an einer der beschriebenen Stellen; Stichwort Betongerinne

Plötzlich ein vermeintlich bekanntes Geräusch. Straßenlärm, Biker, Autos, yeah. Ein Ziel in Sicht. Und siehe da, nach weiteren 2-3 Kurven biegen wir vom Waldweg ab in eine Lichtung und nach weiteren endlos langen 50 Metern, endlich auf den Rastplatz neben der Landesstrasse, wo bereits die Gnadenlosen 6 auf uns warten. Die Gruppe war gut gesplittet, da hatte ich mich nicht getäuscht und die Wiedersehensfreude – man ist ja bald mit etwas zu frieden – war groß.

Am Passo del Tonale machen wir bei der Ortseinfahrt ein schnelles Foto, schnell, weil wieder einmal der Wind recht kräftig pfeift. Auf der anderen Passseite schälen wir mit gutem Speed talwärts. Zum Glück haben wir uns vorher gut adjustiert denn es ist kalt.

14:30 Uhr, Ponte di Legno: Endlich Spaghetti, Vino, das Übliche. „Des war a guats Essen, bisch du deppat“. Hier wäre eigentlich unser geplantes Tagesziel gewesen. Aber nach diesem guten Essen ist die Stimmung wieder Top und wir beschließen gemeinsam noch einige Kilometer zurück zu legen.

Wer hätte das gedacht; hinter diesem Eingang befindet sich ein perfektes Restaurant

Buon appetito

Also geht es mit schwerem Bauch, zum Glück abwärts und wieder einen perfekten Radweg entlang. Mike macht wieder Tempo und wir bügeln noch einige Kilometer weg. Noch ca. 45 Kilometern ist in Capo di Ponte Schluß. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Doch zuvor hatten wir in der Tabaktrafik in Cedegolo eine ausgiebige Englisch, Italienisch, Deutsch Stunde mit einigen Einheimischen. Das war echt lustig und vor allem habe ich meine Englischkenntnisse wieder etwas auffrischen können. Mike, Manni, Steve, Hilli haben tatkräftig mitgemischt. Der Rest hat einstweilen vor der Tür die Bikes bewacht. Inhalt des Gespräches war – mittlerweile war es nach 18:00 Uhr – eine Bleibe für otto Persone zu finden. Laut Empfehlung sollte es das Hotel Cumili in Capo di Ponte werden.

Also wieder Sprung nach Capo di Ponte, wo Hilli, um die Stimmung leicht anzuheben – es war ja noch nix los heute – kurz vor dem Hotel eine Kapitalkecks reisst.
Ausbeute: Offene Schulter, offener Ellbogen, offenes Becken, offenes Knie, angerissenes Ohrläppchen. Der Helm hat perfekt gehalten und einen offenen Schädel verhindert. Was sonst noch, ah genau. Eine Skinfit Jacke, eine Radlhose, Lampenhalterung am Helm, die Sonnenbrille, der Fotoapparat, alles im A….

Fleischschaden

Materialschaden, fleischig wars weiter oben auf der Schulter

By the way: Das ist das letzte Foto „mit dem Hilli sein
Fotoapparilla aufgnommen“ bevor er endgültig den Geist aufgab, AUA!

Irgenwie schaffen wir dann doch noch gemeinsam die letzten Meter bis ins Hotel. Nächste Hiobsbotschaft. Der Chef des Hauses verkündet dass er leider nur mehr 5 Plätze frei hat. Nach ca. weiteren 15 Minuten hat er per Telefon 3 weitere Plätze Dingfest gemacht. Später sollte sich herausstellen, dass es sich um absolut geile Gemächer in einem Schloß handeln sollte. Hähäh, die 3 Schloßgespenster Mario, Manni und Hannes.

Manni & Mario im Schloß

Nachdem Hilli wieder zusammengeflickt und verarztet war, ging es zum Abendessen. Endlich, nach dem Schreck muss eine Pizza und ein Vino her. Bis 22:00 Uhr wurde es dann etwas mehr, aber das ist eine andere Geschichte.

Endlich Pizza

Zusammenfassung: Abwechslungsreiche Etappe, gutes Essen, hoher Materialverbrauch von Giggi und dabei viel Glück gehabt, trotz allem wieder viel gelacht.

Hallelujah Herr, Danke für alles.


Mittwoch 19.09.2012

Etappe Start / Ziel Zeit [hh:mm] Entfernung [km] Höhen-
meter [m]
  V Schnitt  [km/h] V max.
[km/h]
5. Tag Capo di Ponte – Rifugio Bassena 4:29 29 1523 6,1 42

Die Nacht war trotz des 3er Zimmers (Steve, Hilli , Fuzzi) sogar ohne Ohrenstöpsel recht ruhig. Das Duett Mike und Jemie schauten ebenfalls recht ausgeschlafen drein. Als wir 5 bereits beim Frühstück sitzen, trudeln die 3 restlichen Schlossgeister Manni, Mario und Hannes ein.

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Hotel Cumili in Capo di Ponte

Ebenfalls recht fit dreinschauend. Die Verletzungen vom Hilli schauen recht gut aus. Immerhin wurde ja am Vorabend professionelle Hilfe geleistet. Die Wunden wurden mit Octenisept (hat der Mike dabei gehabt) desinfiziert und der größte “Pletschen” an der Schulter zusätzlich mit Aluverband abgeklebt. So konnten die Wunden über Nacht schön austrocknen. Zusätzlich wurde unser Opfer mit einer neuen Radhose eingekleidet. Die Skinfit Vento Jacke wurde mit Klebeband – sogar im richtigen Blauton – geklebt. Und überhaupt; schaut der Giggi recht locker aus der Wäsche, hat wie mir scheint, alles weggesteckt und ist bereit für den heutigen Tag.

Und der ist heute alles andere als freundlich. Dunkelgrau, leichter Regen und gar nicht so berauschend schauts aus. Wir verabschieden uns beim Chef des Hauses Cumili und treten eigentlich nicht sonderlich motiviert in die Kurbelgestänge. Nach ungefähr 5 km stoppen wir rechts bei einem verlassenen Haus und parken uns unter das Vordach.

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Fertigmachen zur Regentour

Mittlerweile hat der Regen zugenommen und stellt sich als mittlerer Landregen ein. Also Regenpanier raus und adjustieren. Was ist noch alles nützliches für das Sauwetter im Rucksack? Da wären noch die Neoprenhandschuhe und Neoprensocken sowie Regenüberschuhe zu erwähnen, welche heute zum Einsatz kommen sollten. Eine gute Wahl wie sich noch herausstellen sollte. Was da so alles aus 8 Rucksäcken gekramt wurde, war wirklich sehr beeindruckend. Weiter gehts mit voller Regenbekleidung. Macht nicht wirklich Spaß und schränkt auch relativ gut in der Bewegungsfreiheit ein, trotz perfekter Passform ein.

Beim ersten Anstieg auf den Passo Crocedomini wieder aufgeregte Diskussion. Inzwischen gießt es aus allen Rohren.

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Steve verweigert die Weiterfahrt und ist für einen Chilltag im Wellnessbereich eines noch nicht gefundenen Hotels. Abstimmung; 7 zu 1 für Weiterfahren. Alles “Deppate”. Ich drehe eine Kameraperspektive mit knapp über dem Boden aufgesetzter Kamera.

Da fällt mir die Szene von Forrest Gump ein, als er in Vietnam bauchtief im Wasser und bei waagrechtem Regen durch den Dschungel pirscht. Es gibt verschiedene Arten von Regen. Regen von Oben, Regen von der Seite und sogar Regen von Unten.

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Die Motivation hält sich in Grenzen, Jemie beim „Geniessen“

Den haben wir heute auch. Regen von Unten. Zum Glück ist die Kamera wasserdicht, die Einstellung schaut recht kühn aus. Aber es soll ja nicht gefilmt, sondern Geradelt werden, also weiter. Die 1500 Höhenmeter bei Vollschiff sollten doch locker zu packen sein, oder? Zum Regen gesellt sich jetzt auch noch starker Nebel, die Sicht schätze ich auf ca. 20 Meter ein und das macht die Situation nicht gerade einladender. Wenigstens geht die Straße in einer gleichbleibenden, gar nicht unangenehm zu fahrenden Steigung nach oben. Manchmal wird es sogar Einspurig und als an genau so einer Stelle ein Holztransporter entgegen kommt – man erinnere sich, 20 Meter Sichtweite – biege ich ohne zu überlegen im rechten Winkel rechts ab und mache Platz.

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Alles verschwommen, heute aber ohne Unterzucker

Der Regen lässt nach, fängt wieder an, der Nebel dicht verhangen, manchmal vielleicht 10 Meter Sicht, dann wieder aufreißend. Nicht wirklich spannend. Ich nutze teilweise die gesamte Breite der Straße, es ist ja nichts los, bis auf die zwei Schwertransporter welche den halben Berg auf der Ladefläche nach Unten karren. Also wieder im rechten Winkel abbiegen. Bei 1400 Meter Meereshöhe eine kleine Pause. Ich warte auf Hilli und wir ziehen uns wie üblich Gel, Riegel und Magnesium rein. Nach ein paar Minuten bemerken wir, dass es verdammt frisch wird. Trotz der Regenbekleidung sind wir vom Schwitzen bis auf die Knochen nass. Das ist halt der Nachteil mit solcher Wäsche. Zwar den Regen von Außen abhaltend, aber leider mit Nylonsack- und Saunaeffekt nach mehreren Stunden.

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Trocken legen

Also wieder Kurbeln um nicht anzufrieren. Die letzten 500 Höhenmeter sollten kein  unüberwindbares Problem werden. Die sind dann wirklich rasch erledigt und so biegen wir zum Refugio Bassena rechts ab. Ich muss ehrlich gestehen dass es mir jetzt wirklich recht war, hier Pause zu machen. Giggi und ich betreten die Hütte und stehen nach dem Windfang direkt in der Stube, wo sich die Anderen bereits voll ausgebreitet haben und den gesamten Wäschebestand im Lokal verteilen.

Wir tun es ihnen gleich und so schaut der Gastraum aus wie nach dem Jahreswaschgang vom Weissen Riesen. Den Wirtsleuten ist es egal, es ist ja sowieso nichts los bei dem Wetter. Nach kurzem Abzählen fällt mir auf, dass ein Kumpel fehlt. Mike ist bis zum Pass hochgefahren. Nach einigen Verständigungsschwierigkeiten –  die Handys waren im Nirvana Modus – meldet sich Mike am Festnetz. Nach Planübermittlung fährt er wieder vom Passo Crocedomini zu uns herunter.

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Wie es sich gehört: Ein Radler trinkt einen Radler (Ausnahme Hilli: TEE)

Der Nachmittag und nach kurzer Diskussion auch die Nacht, sollten hier verbracht werden. Wir hatten einfach keinen Bock mehr auf Radeln. Nach einer kräftigen Stärkung mit den in Italien erhältlichen Kohlehydraten, ein paar Radlern und Kuchen, ist die Stimmung wieder besser. Mario hat den Kamin beheizt und wir trocknen abwechselnd unsere Sachen am offenen Feuer.

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Manni

Die Chillecke wird ebenfalls im Turnus belegt. Der Nachmittag vergeht bei Hauswein und Gelächter recht flott. Zimmer beziehen. Heißt für heute 2 mal 4er Zimmer. Nach einem perfekten Abendessen, es gab Steinpilzrisotto und danach verschieden Fleischsorten, haben wir uns ausgiebig mit der Umplanung der folgenden Tage beschäftigt. Hier stellt sich erneut heraus, dass du ohne Karte und nur mit Navi, keine ordentliche Planung machen kannst. Irgendwie schaffen Steve und ich es dann doch, die nächsten Zielpunkte auf dem kleinen Navidisplay zu programmieren.

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Mario beim Nachdenken

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Steve & Fuzzi
Der Kampf mit dem Navi

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Mike beim Relaxen

Wir haben den letzten Abschnitt bis Riva jetzt auf zwei Tage aufgeteilt und damit unseren Reservetag eingebaut. Draußen gießt es immer noch volles Rohr. Kann uns doch egal sein, wir Lachen, schauen uns die Fotos und Videos am Fernseher der Gaststube an und haben es einfach fein.

Zusammenfassung des Tages: Regentag mit Hüttennachmittag und dabei viel gelacht.


Donnerstag, 20.09.2012

Etappe Start / Ziel Zeit [hh:mm] Entfernung [km] Höhen-
meter [m]
  V Schnitt  [km/h] V max.
[km/h]
6. Tag Rifugio Bassena – Rifugio Garibaldi 6:39 64 1605 6,9 84

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4 Mann hoch in einem Zimmer bedeutet nicht wirklich tiefen Schlaf. Irgendwie ist immer etwas los. Ein Knarren, ein Husten, ein Schnaufen, ein Grummeln. Fenster auf, Fenster zu, WC Spülung, usw. Doch auch diese Nacht geht zum Glück zu Ende und der Kohldampf treibt uns in den Gastraum. Es sollte schon wieder ein ausgiebiges und richtig leckeres Frühstück werden. Heute sollte es sogar Französischen Kaffee Style geben, sprich, große Tassen. Da kannst du gleich die Feinmotorik in den Fingerspitzen trainieren. Man kann ja nie wissen.

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Die Zeche fällt geringer aus als erwartet. Wir machen es nicht kompliziert und teilen einfach durch 8. Gott sei Dank ein klarer Morgen ohne Regen. Mit gut gefülltem Speicher und trockener Kleidung (I’m so happy) richten wir unsere Räder für die Abfahrt her.

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Refugio

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Bassena

Draußen düsen die beiden Hunde des Chefs eine Runde und treiben auf seinen Zuruf ein paar Kälber wieder zu ihrer Herde zurück. Beeindruckend. Ich habe gar nicht gewusst dass ein Boxer Hirtenhund Qualitäten aufweist.

08:30 Uhr Start. Es ist wieder einmal recht frisch und dummerweise liegt der erste Teil der Piste im Schatten. Wir haben ca. 200 Höhenmeter um uns warm zu Radeln. Trotz gutem Antreten will es aber nicht wirklich warm werden. Erst am Passo Crocedomini kommt die Sonne richtig heraus und es beginnt angenehmer zu werden.

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Blick zurück zum Refugui Bassena

Hier stoppen wir und lassen uns von der Sonne aufwärmen. Vor der Abfahrt beginnt die übliche Diskussion. “Was ziagts denn es un, moansch isch die Jacken alloan gnuag”? Das übliche Gezicke. Hin oder Her, es folgt eine tolle Abfahrt über ein einspuriges Asphaltbandl. Sehr Speedig geht es in Serpentinen mit toll angelegten Kurvenpassagen hinunter.

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Am Passo Crocedomini die Gelenke aufwärmen

Doch Obacht. Vereinzelt liegen über die gesamte Wegbreite noch gut wässrige Kuhfladen. Doppelt Vorsicht ist geboten. Zum Ersten wegen Schleudergefahr und zum Zweiten wegen unfreiwilliger Gesichtsmaske. Wir drücken ca. Höhenmeter weg und es wird immer kälter.

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Bei einem Break stellen wir auf einem digitalen Display einer Wetterstation fest, dass die 0° C Grenze erreicht ist. Die zuvor erwähnten Kuhgaggas sind mittlerweile fest mit Rahmen, Felgen und Trinkflasche verbunden und lassen sich maximal mit Eiskratzern entfernen. Der Belag auf der Trinkflasche ist besonders lecker und radiert somit jegliches Verlangen nach Trinkbarem aus. Der Durst hält sich bei dem Bibber sowieso im Rahmen. Übrigens; hier haben wir die Vmax der Tour von 84 km/h erreicht.

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“Bäriges” Abfahren

Es steigt Bodennebel auf und macht die Szene recht beeindruckend. Hier bestätigt sich wieder unsere Tour Taktik. Weniger ist oft Mehr. Dann kannst du auch mal in der Gegend herumgaffen und die Szenen aufnehmen. Wenn du “nur” Radelst dann siehst halt die Hälfte nicht und vor allem kannst auch nicht so viel lachen.

Nach einigen Vollgaspassagen biegen wir nach Links ab und fahren in Padolino ein. Ein uriges Dorf, ein Besuch sehr zu empfehlen. Wir besuchen den Kirchenplatz und den Bankomaten am (vermutlich) Hauptplatz. Hier ist auch die Tankstelle untergebracht. Fast unsichtbar schmiegt sie sich in die alten Gemäuer.

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Mario der Checker

Nur der Benzingeruch verrät sie. Während beim Bankomat getankt wird, nutzt Mario die Stunde um seinen gebrochenen Rahmen und die Satteltasche zu versorgen. Das Teil hält zum Glück, mille grazie.

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60er Gang in Bagolino

Die Sonne ist jetzt vollständig präsent aber in den Wald- und Schattenstücken ist es immer noch saukalt. Weiter fährt die Gruppe, überholt eine Viehabtrieb – das hat ewig gedauert bis sämtliche Rindviecher hinter uns waren – bis wir nach einer scharfen Rechtskurve das erste Mal den Idrosee entdecken. Als wir bei Lodrone einfahren wird kurz gestoppt, Nahrungsaufnahme und Entledigen von Kleidungsstücken. Endlich ist es wirklich angenehm und wir haben jetzt ein Stück in der Ebene vor uns.

Es geht ein Stück am Radweg. Wie üblich angenehm zu fahren und offensichtlich sind wir die Einzigen die im September per Rad unterwegs sind.

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Auf dem Weg nach Storo

15-P1080634 In Storo biegen wir nun in die SS240 ein und den Col Mariano hoch. Die Straße ist wenig frequentiert und so ist das verhasste Asphaltbügeln halbwegs erträglich. Zwischendurch werden wir von mehreren Rennradlern der hiesigen Rennradclubs verblasen, aber dass stecken wir locker weg. Gleichmäßige Steigung, Kehre rechts, Kehre links, ein Deja Vu nach dem anderen.

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Nach einem Flachstück geht es endlich rechts weg und das erste mal lesen wir, den für mich magischen Namen Tremalzo. Mario nutzt die kleine Pause und verschwindet kurz im Gasthaus nebenan und knallt sich schnell einen Espresso hinein. Pulsgeber und Tempomacher! Die Straße schlängelt sich wieder konstant steil nach oben. Manchmal wünsche ich mir ein leichtes Rennrad ohne Gepäck. Aber würde es mir wirklich nützen und wäre ich wirklich leichter unterwegs. Leichter im Sinne von leichter Treten und schneller sein. Ich stelle den Gedanken in die letzte Reihe und rede mir dafür fest ein, einige Kilos abzuspecken. Wie viel müsste es denn sein? 3 Kilos, 5 Kilos, mehr? Pfhh, nur der Gedanke an konsequentes Diät einhalten macht mich schwindelig. Schnell ein Powerbar Drops mit Cola Geschmack und es geht mir wieder besser. Und gleich noch einen Powerbar Riegel hinterher, dass es sich richtig rentiert. Abnehmen? Wozu!

Bei einer Kehre geht ein gemütlicher Rastplatz her, den wir dankend annehmen. Lediglich unsere zwei Vollangaser Manni und Mike treten bereits Richtung Tagesziel.

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Ein feiner Rastplatz

Nach der Regenerationspause wird der letzte Abschnitt attackiert. Ein kühler Wind kommt auf und so geht das Adjustierungs Geplänkle wieder einmal los. Also Jacke raus, ja sogar die Handschuhe müssen her.

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endlich am Tagesziel

Manni und Mike sind bereits um 15:00 Uhr am Rifugio Garibaldi. Der Rest trudelt in drei Wellen ein. Wie üblich hat sich das Feld zerrissen. Nach einem aufwärmenden Trunk werden die Zimmer bezogen. Das Abendessen fällt rustikal aus. Ich kann mich auf Würstel mit Pommes, Schnitzel mit Kartoffel und einiges in dieser Richtung mehr erinnern. Die 1600 Höhenmeter haben Spuren hinterlassen und so wird es nicht allzu spät an diesem Abend.


Freitag, 21.09.2012

Etappe Start / Ziel Zeit [hh:mm] Entfernung [km] Höhen-
meter [m]
  V Schnitt  [km/h] V max.
[km/h]
7. Tag Rifugio Garibaldi – Riva del Garda 5:10 34 648 4,8 43

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Der Freitag wäre eigentlich unser Reservetag für „Unvorhergesehenes“ gewesen. Da wir vor einigen Tagen jedoch unsere vorab geplanten 2 Megaetappen, auf drei Tage aufgeteilt hatten, würden wir den heutigen Tag mit lockerem Ausbummeln verbringen. So locker war es dann doch nicht und auf Grund der Tatsache, dass wir wieder viel “Schauten” und “Lachten”, wurde es dann doch ein “Ganzer” Tag. Vorab sei auch erwähnt, dass neben der ersten Etappe durch die Uina Schlucht, der heutige und letzte Tag, ein Highlight der Tour werden sollten.

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Nochmals ein Blick zurück auf das Refugio Garibaldi

Wir lassen es gemütlich angehen und bauen erst um 09:00 Uhr unsere Zelte ab. Heute ist es nicht so frisch wie an den vergangenen Tagen, da es in der Nacht bewölkt war. Mit einem Wort, es macht richtig Spaß heute Morgen. Nach den restlichen Höhenmetern auf den Tremalzo Paß – die sind recht rasch erledigt – kommen beim anstehenden Gruppenfoto erstmals Siegesgefühle auf. Die Stimmung ist ausgelassen, wir sind alle gut drauf und fühlen uns wie Falco schon sang: “Mia sein die Helden von heit”.

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Am Passo Tremalzo ausgelassene Stimmung

Das Asphaltbandl endet hier oben am Paß. Für alle Motorbiker, Rennradler und Autos heißt es ab hier, Sackgasse und wieder umdrehen. “Oh wohl dem, der mit Bergrad unterwegs”, soll heißen, der folgende Schotterweg ist eine alte Militärstrasse, welche nur Grobstollig bezwungen werden kann. Teilweise recht grober Untergrund, dann wechselnd in Schotter. Zusätzlich steigt auch Nebel auf und macht die Szene recht eindrucksvoll. Ghostrider Feeling.

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zum höchsten Punkt des heutigen Tages

Endlich am höchsten Punkt der Tour angekommen, führt uns ein Tunnel auf die andere Talseite. Beeindruckend wie weitläufig das Gebirge ist. Erst jetzt realisieren wir, dass die Abfahrt ein Knaller werden sollte.

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Einfach bloß „Schauen“ am Tremalzo, die Abfahrt wird DER Hammer

Nach Beendigung des “großen Staunens” beginnt die Abfahrt über die recht anspruchsvolle Militärstraße. Teilweise sehr tiefer Schotter, teilweise grobe Felsstücke, teilweise SEHR ausgesetzte Stellen, verlangen vollste Aufmerksamkeit. Ein Blödeln ist bei Gott nicht angebracht. Ein Fahrfehler würde teilweise einen satten Abgang ins steile Gelände bedeuten. Also Konzentration.

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Manni ist noch nicht ausgelastet Smiley
im Hintergrund erstmals der Gardasee zu erkennen

Wir breaken an diversen eindrucksvollen Stellen um Fotos und Videomaterial zu sammeln. Wir können uns eigentlich gar nicht mehr beruhigen und diskutieren ununterbrochen über die gewaltigen Bilder die wir aufnehmen. Gut dass wir heute keinen Stress mehr haben und der anstrengendste Teil bereits hinter uns liegt. So ergibt sich immer wieder die eine oder andere Rast um wieder einmal einfach nur zu “Schauen”.

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Wahnsinn! Wir sind immer noch auf 1500 Meter Seehöhe. Der Weg scheint endlos. Es geht wieder grobfelsig weiter. Ein aufmerksamer Blick zum Vorderrad verrät mir einen Platten. Was tun? Schlauchwechsel, Flicken oder noch ein Stück weiter retten. Ich entschließe mich für weiter retten und gebe mit der kleinen Pumpe einige Hübe Luft in den Pneu. Prüfen, passt, weiter. Nach einigen Minuten Kontrolle. Scheiße, wieder wenig Druck. Das Selbe nochmals und diesmal auch mit Ventilcheck und Wartung. Siehe da, hält. Pseudoplatter. Jedenfalls feiner als Schlauchwechsel.

Es schlägt im wahrsten Sinne des Wortes 12. Zeit für Nahrungsaufnahme. Da kommt die Labstation gerade recht. Am Rifugio Alpini Passo Nota kehren wir ein. Der urige Chef serviert uns Spaghetti und Hauswein und reißt dabei den einen und anderen Schmäh. Die Kanone wird zwischendurch mit einem Böller geladen, echt spaßig der Kollege. Der Mittag ist recht kurzweilig und wahrscheinlich auf Grund des Rotweines oder der Höhenluft ist die Stimmung wieder einmal recht ausgelassen.

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Z’mittag am Alpini Passo Nota

Der Wein tut wirklich sein Übriges und so passiert es, dass Mario und Jemie von der Hütte weg, falsch abbiegen. Nach einer Viertelstunde mit natürlich Gelächter über die geografischen zwei Ungeheuer, kann es endlich gemeinsam weitergehen. Es folgt ein kurzer, knackiger Anstieg von ca. 100 Höhenmetern. Mit Wein im Blut und der vollen Abfahrtsbekleidung am Körper eine wahre Herausforderung.

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Baita Segalla und Blick zur Cima di Mughera 1161 Hm

Weiter über den Passo Bestana und vorbei am Refugio Baita Segalla weiter zum Passo Guil. Hier ist jetzt Schluss mit dem Schotterweg und es beginnt ein Trail Richtung Cima di Mughera. Ein Schweizer Ehepaar kommt uns entgegen. Sie kommen aus Pregasina, ihr Startpunkt war Riva. Beide machen einen durchtrainierten Eindruck und im Gespräch hören wir, dass sie bereits die ewigen Freiheit genießen, sprich, bereits in Pension sind. Respekt, denn wie sich heraus stellen sollte kommen jetzt einige Kilometer satte Trails. Und wenn ich mir vorstelle, ich muss das Teil bergwärts fahren – nein danke.

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Unerwartet: Ein Kiosk

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Immer wieder tolle Eindrücke

Es sind gute Absätze eingebaut, unsere Räder werden ordentlich rangenommen. Da muss das Material einiges aushalten. Doch zollt das Terrain Tribut und so hat Hannes einen totalen Kettenfresser. Nach mehreren vergeblichen Bemühungen die Kette mittels herausdrücken wieder flott zu machen, bauen wir kurzerhand die Kurbel aus. Zum Glück haben wir ja sämtliche Tools, Leatherman und Co. sei Dank, dabei.

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Kurz unterhalb von Pregasina; Blick nach Riva del Garda

Die weitere Abfahrt bis Pregasina ist ein wahres Gedicht. Bei den ausgesetzten Aussichtsplätzen machen wir brav Halt und genießen die Aussicht zum Gardasee. Speziell der Punta del Larici sei erwähnt. Hier hast du das Gefühl du kannst ein U-Hackele aus 500 Höhenmetern in den See machen. Und dann ganz unerwartet stehen wir in Pregasina.

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Genialer Weg duch die Felsen

Netter Ort sehr luftig in den Hang gebaut. Doch nur kurz ist der Aufenthalt. Vor der Tunneleinfahrt über die Landesstrasse, geht rechts der Abzweig auf die alte Felsenstraße weg. Die ist lässig zu fahren und geht dann weiter unten in einen Schotterweg und teilweise sogar in Trailbereiche über. Es folgen wieder schöne Aussichtspunkte, teilweise sehr Steinschlaggefährlich, also weiter. Wieder ein ausgesetzter Punkt. 200 Höhenmeter U-Hackele möglich. Weiter durch Tunnels, über Rampen, endlos lässig.

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Plötzlich Ende des Schotterbereiches und Kreuzung zur Landesstrasse nach Riva del Garda. Beim Ortsschild wird gestoppt und geratscht. Jetzt haben wir es wirklich geschafft. Smile in unseren Gesichtern und Abklatschen.

Steve übernimmt die Navigation am letzten Teilstück. Er hat das Hotel Kristal Palace als Wegpunkt im Navi programmiert. Es geht durch die Altstadt, am Hafen vorbei, dem Ufer entlang und durch die Kurzparkzone.

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Wir biegen am Kreisverkehr rechts ab und kurbeln Richtung Osten. Noch eine Links – Rechts Kombination und wir schlagen am Zielpunkt auf. Jetzt ist es also wirklich geschafft. Vor dem Hotel nochmals gegenseitiges Gratulieren und Abklatschen. Unsere Bikes werden im Radraum mit Marmorboden – ohne Schmäh – untergebracht. Was willst du mehr.

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Nach ein paar Minuten tauchen auch Iris, Marina und Ilona auf. Die waren bereits in Presciera und Lazise, haben jetzt im Cafe an der Hauptstraße einen Prosecco getrunken und uns beim Vorbeiradeln gesehen.

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Wiedersehen auf der Dachterrasse

Im Laufe des Nachmittags tauchen auch unsere restlichen Mädels auf. Martina mit Julia haben eine Fahrgemeinschaft gebildet, am Abend kommen noch Elfi und Petra.

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Endlich ohne “Radlgwand”

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Gelächter und Stimmung bei der Hotelbar

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Die Dachterrasse mit Pool war auch nicht von schlechten Eltern

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Samstag: Bummeln durch Riva

Das Wochenende vergeht wie üblich viel zu schnell, es war herrlich. Chillen, gut Essen und Trinken, pipifeine Zimmer, Abhängen und Spaß haben. Endlich nix mehr mit Radl fahren. Ich wollte das meine sowieso verschenken oder besser – im See versenken. Am Sonntag, zur Abreise nach Innsbruck reißt die Truppe erneut auseinander. Ein Teil per Auto, ein Teil per Zug, die Glücklichen bleiben noch bis Montag.

 

Fuzzi