Stempeljochspitze über Gleirschtaler Brandjoch, 2.543 mtr

Die Ansage kommt jedes Jahr, “der Stempel muss her!”. Da  die Verhältnisse besser nicht sein konnten, erinnerte ich mich daran,

dass ich mir vorgenommen habe, solche Tage, 2-3 x in der Saison, auszunutzen und nahm mir frei.

Mit der ersten Gondel schwebte ich, mit 2,5 Dutzend Gleichgesinnten, auf Flexis Grube. Von dort gings nach 15 Minuten warten weiter….

(warum sie es nicht zusammenbringen, die erste Gondel aufs Kar einfach rauffahren zu lassen, wenn die Leute mit der Zubringerbahn

von der Hungerburg ankommen, kapier ich auch nicht).

Oben teilten sich die “Beschiten” rasch auf in eilige Göthewegflitzer, Hafelekarspitzaufsteiger und Ahnungslose. Ich war bei den Aufsteigern

dabei und wählte heute die rassige Rinne links vom Gipfel. Die Einfahrt in selbige ist recht spannend und macht nur Freude, wenn Du sicheres

Schifahren beherrschst.

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Aber, es war auch schon das erste Highlight des Tages, staubte es doch ganz nett, dort, wo sich die Rinne wieder auftut Smiley und

ich konnte die einzige Old-School Spur reinsetzen (sag einer was er will, SCHÖNER zum anschauen ist die alte Schule Zwinkerndes Smiley)

Ich fuhr im Anschluss weiter ins Kar hinab (nicht wie die ganzen Mandelscharten-Aspiranten) und war gut im Flow.

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Unberührter Pulver im Schatten, tragfähiger Harschdeckel dann weiter vorne in der Sonne. Ich fellte auf und suchte mir

eine angenehme Route auf den Rücken (Niederbrandjoch) , der zum (genau gesagt) nördlichen Gleirschtaler Brandjoch führt.

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Kurz unterhalb des Gipfels ist die “Schlüsselstelle” – ein paar Felszacken, die aber recht einfach überkraxelt werden konnten.

Vielleicht sind die (auch?) der Grund, dass die meisten der (heute doch gar nicht wenigen) Brandjochler erst danach zu mir

stießen, das ziemlich steile Kar südlich der besagten Felszacken in unzähligen Spitzkeren erklimmend.

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Oben war kurz ein Gewusel, das sich aber schnell auflöste.

Ich stiefelte wenige Höhenmeter hinab, baute um und gab dem anständig steilen Hang gepflegt die Sporen.

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Unten reihte ich mich

in die Spur der anderen ein, die von der Mannlscharte kamen. Ein paar pfiffige, genussvolle Bögen – abermals staubte es, waren

auch in dieser Passage drin. Dann war es angesagt, den haarigen Unterbau erneut aufzuziehen. Im weiten  Bogen wanderte ich

unterhalb der Rumerspitze Richtungs Stempeljoch. Bald überholten mich einige, die steuerten aber nur das Joch an, während ich

den steilen Stempelhang in Angriff nahm.

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Schön gemütlich zog ich weit bis an die Pistenränder hinaus, Schlag, und in die andere

Richtung dasselbe. Bald war es zum hinausqueren über den Bereich, wo sich oben die Wechte bildet. Vielleicht 100 Höhenmeter

unter dem Gipfel. Die Schi schlug ich bei jedem Schritt etwas kräftiger mit der Kante in den aufgefirnten Schnee, weil ich öfters

wegrutschte. Und plötzlich machte es unüberhörbar “WUMM!!!”…………..

Mir ist derart  der Schreck in die Glieder gefahren, dass ich versuchte, wie auf rohen Eiern, aber sehr zügig, diese wohl steilste und

recht ausgesetzte Stelle des Aufstieges schnell wieder zu verlassen. Es gelang mir und außer Atem blieb ich der vorhandenen Aufstiegsspur fern,

und legte eine neue – sicherere an. Gleich war ich oben bei der schwierigsten und ausgesetztesten Stelle, ich sage “Wechte” dazu.

Eine sehr steile und spannende Spur war zu bewältigen. Nun war es das Unglück der letzten Woche mit dem Wechtenbruch, das in meinem

Kopf herumgeisterte. Unmittelbar dachte ich daran, und an die Warnungen, dass eine Wechte unüblich  weit im Bereich, den man als

sicher empfindet, brechen kann und einen in die Tiefe reist. Es war daher angebracht, dass ich zu den vorhandenen 2 Spuren

eine Dritte anlegte, noch weiter vom Rand entfernt. Mit gutem Gefühl traf ich am Gipfel ein. 13:00 Uhr, perfekt. Das wummen hatte ich

schon wieder vergessen, als ich – Mannergestärkt – an die Abfahrt ging. Ich fuhr weit oben ein und sparte die Bauchwehstelle aus.

Schöne Spuren konnte ich hineinzaubern, in ein Gemisch aus weichem Neuschnee, der gern Firn gewesen wäre.

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Die zweite Hälfte des

Stempelhanges war das schon eher. Beim Joch unten blieb mir das Schiausziehen nicht erspart, aber mit wenigen Schritten war ich

schon in der Stempelreisse. Diese präsentierte sich im ersten Teil wüst zerfahren, aber pulvrig. Den Genuss holte ich mir weiter unten,

wo man nach rechts hinausqueren kann.

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Ich folgte einigen Spuren dorthin und sah schon, immer wieder begann jemand die Abfahrt,

was dazu führte, dass, je weiter rechts man hinaus kam, desto mehr unberührter Powder zu finden war. Irgendwann konnte auch ich nicht

mehr widerstehen und kurvte im knöchelhohen Pulver nach unten. Bis ich meinte, wenn ich weiter oben bleibe und rausquere,  spare ich

mir die paar Meter Gegenanstieg zum Issjöchl (40 an der Zahl). Kurz nahm ich es mir vor, bis wieder 100 Höhenmeter unberührt verführt haben.

Nochmal, wieder verführt worden. Zu spät! ich musste schließlich runter und besagten Aufstieg antreten.

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War egal, es war die Sache Wert.

Vom Jöchl Richtung Herrenhäuser war dann der einzige Genuss der, dass man zumindest fuhr. Aber leider bremste es ob des nassen Schnees

sehr. Beim Knappenhäusl war ich kurz versucht, zu schauen, obs vielleicht doch wieder was zu trinken gibt (nach dem aufbrechen der Handkasse

waren keine Getränke mehr deponiert worden), wollte mich aber nicht enttäuschen und fuhr weiter.

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Die Schi musste ich erst bei der ersten

Ladhütte ausziehen, was bedeutete, in cirka 30 Minuten war ich bei der Bushaltestelle in Absam und erwischte gleich einen Anschluss zum

Löwenhaus, von wo ich mit der Hungerburgbahn zurück zum Ausgangspunkt fuhr.

Fazit: 5 Sterne Runde, 1200 + 40 HM Aufstieg, 860 + 1790 in der Abfahrt.

 

22.3.2019 – hH (happy Hilli)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

in eigener Sache: meiner MarTina geht es derzeit nicht gut.

Heute ist sie in der Klinik. Möge niemand denken, dass ich vergnügt und

ohne intensivste Gedanken und Sorgen um MarTina unterwegs bin.

Ganz im Gegenteil, ich sammle Kraft für Sie und für mich da draußen.

Eine Rose für Dich, MarTina Rote Rose