Stempeljochspitze, 2.543 mtr

jeder passionierte Schitourengeher kennt das Gefühl, wenn die Vorzeichen (klare, trockene Nacht, prognostiziertes Schönwetter für den nächsten Tag) eine gute Tour versprechen. Und diese Vorzeichen waren gestern so genial und frühlingshaft, dass, trotz des Gejammers wegen Schneemangel und der dauernden allgemeinen LWS3, einfach etwas hergehen MUSSTE. Und wenn es nur eine Schiwanderung irgendwo im Nirvana gewesen wäre.

In der Früh war der Entschluss schnell gefasst, irgendwo nördlich des Inns, aufgrund der ergiebigeren Schneelage, auszurücken. Die Anfrage an Cousinchen, ob sie schon was vor hat, oder mitgehen will, traf genau ins Schwarze. Sie stand gerade am Fenster und wusste nur noch nicht genau, WAS sie unternehmen soll. Das (sehr) Feine an ihr: keine Fragen! Nur die sofortige Zusage. 20 Minuten später saßen wir schon im Auto Richtung Hungerburg. In der Bahn zur Seegrube nur eine handvoll Schisportler……. und wir beide. Niemand, den es auch gejuckt hat? Hmmmmm. Bei der Weiterfahrt auf das Hafelekar waren wir dann die Einzigen mit Schi dabei.

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Ich hatte den Plan, den Götheweg bis zur Einfahrt nach Norden zu befahren, um zu prüfen, wie die Situation ist. Drüben war ich einigermaßen überrascht, dass die Verhältnisse gar nicht übel schienen.

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Es war auch angespurt, was zumindest darauf schließen ließ, dass es “andere Verriggte” auch noch gab. Wir zogen die Lattln aus und stapften einige Höhenmeter nach unten, um den engen Flaschenhals hinter uns zu lassen. Dann staubten wir gut gelaunt, aber doch vorsichtig, nach unten. Die dünne Schneedecke gab Anlass, besser als sonst aufzupassen, auf den verstecken Shark und seine Knechte. Gut kamen wir hinüber zu den Gleirschzähnen, sogar in den Talboden dahinter ging es, obgleich wenig weißer Pracht, passabel hinunter. Dann folgten wir der flüssigen Spur Richtung Mandlscharte.

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Bereits IN dieser trafen wir auf einige Schartenfahrer, die die Nordhänge des Gleirsch verziert haben. Die sahen auch nicht unglücklich aus. Oben dann der immer wieder geniale Blick nach Innsbruck.

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Ohne viel Pause ging es die ersten Meter Richtung Arzler Scharte. Geniale Bedingungen, leider nur für wenige Höhenmeter. Danach schwindelten wir uns an die Nordhänge der Rumerspitze und glitten, immer darauf achtend, wenig Höhe zu verlieren, Richtung Osten. Bald tauchten wir in die Sonne ein und fellten auf, um den Weg zum Stempeljoch hinter uns zu bringen.

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Es war eine der feinsten Passagen der Tour. Dann steilte es auf und wir nahmen nicht den ganzen Abschnitt auf Schnee,  sondern schnallten im unangenehmsten Stück kurz ab, um dieses zu umgehen. Neuerlich auf der kalten Unterlage angekommen, legte ich die Harscheisen an. Dann mussten wir (fast) nur mehr den gewaltigen Stempelhang hinter uns bringen.

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Der schaut zwar von unten nicht schlimm aus, zieht sich aber immer wieder in die Länge. Dann querten wir nach links und konnten erstmals wieder die gewaltigen Schaumrollen sehen. Es ist wirklich beeindruckend. Diese Naturkunstwerke bilden sich jedes Jahr aufs Neue.

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Am Gipfel verweilten wir dann nicht lange und murksten uns bald die ersten Meter am abgewehten Grat nach unten. Dann kam er aber, der Monsterhang. Von windverpresst im oberen Teil, bis gut griffig in der Mitte und Schmierfirn ganz unten,  hatten wir alles zu genießen.

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Mit Schwung fuhren wir zurück nach Westen, wo wir noch auf Gleichgesinnte trafen. Dann hielten wir uns äußerst links, wieder am Fuße der Rumerspitze, und schafften es, ein gewaltiges Stück Richtung Scharte zu kommen. Ein letztes Mal  mussten wir die Aufstiegshilfen montieren, obwohl die Wadl schon quietschten. Ratschend watschelten wir dahin und genau bei der Einfahrt in die Reißn machten wir uns Abfahrtsfein.

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Die ersten Meter waren Presspulver, bevor es in lässigen Schmierfirn überging. Danach leider folgte ein Abschnitt, wo Doris deutliche Vorteile hatte, nämlich, minderes Gewicht. Während ICH schon begann, zu “gründeln”, war SIE noch immer “oberflächlich” am Weg. Und – es wurde natürlich nicht besser, je weiter wir nach unten kamen. Bald nach dem Zwickel schnallten wir freiwillig ab und stapften bis zum Abzweig zur Rumeralm.

Da mussten die Brettln aber noch einmal herhalten und wir kamen schlussendlich auf Schiern bis zum Brunnen beim Flackstück zur Azler Alm, dort, wo der Weg vom Rastlboden daherkommt.

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Das Stück zur Arzler brachten wir fliegend hinter uns, weil wir dort ein Weizengetränk zu uns nahmen. Danach waren die 15 Minuten bis zum Parkplatz nur mehr ein Klacks.

Motto: es gibt nichts Gutes, außer, man tut es  Zwinkerndes Smiley

Giggi, 30.1.2016

hier noch das Gipfelfoto und ein Weiteres mit der Schlechtwetterfront, die wir schon deutlich sehen konnten….

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