Stempeljochspitze 2.529 mtr, 2022
Stempeljochspitze 2.529 mtr, 2022
Diese Tour fällt unter die Kategorie “immer wieder lässig”. Die Rede ist von der Karwendelrunde: Hafelekar – Goetheweg – Mandlscharte – Stempeljochspitze – Stempeljoch – Halltal.
Um 08:30 Treffpunkt Hungerburg. Heute mit dabei Hilli, Hannes, Fuzzi von der 60erGang, als Gäste Tom und Michael. Danke für die Begleitung.
Am Hafelekar trennt sich die Gondelbesatzung. Eine Gruppe zieht es auf die Hafelekarspitze, wir setzen unseren Weg über den Goetheweg fort. Der stellt sich heute als richtig knackig heraus. Die erste Schlüsselstelle, bekannt als “Anti Sturz Zone” – heute besonders interessant da über mehrere Meter bereits aper.
stürzen nicht erlaubt
Also doppelt aufgepasst und nicht verhaken. Der weitere Abschnitt wieder etwas entspannter bis zur nächsten Drop Zone welche wieder als aperes Felsenplatzl ihr Dasein fristet. Hier wird es zum ersten Mal richtig spannend als sich ein herrenloser Schi eines unserer Tour Teilnehmer mit Gewalt aus der Gruppe verabschieden möchte. Ein beherzter Griff von Thomas kann schlimmeres verhindern. An dieser Stelle wäre das Brettl wohl ein Fall für die Bodensteiner Alm geworden. Die Tour kurz nach Beginn gleich wieder beendet und an dieser Stelle abgehackt.
Die Einstiegstelle zur ersten Abfahrt wird zu Fuß genommen, ein Stück unterhalb die Brettln wieder angeschnallt.
Nach den ersten Schwüngen wir klar – Abfahrtstechnisch wird das heute keine Party. Wind verpresster Bruchharsch gemischt mit harten Abschnitten usw. usw. Was solls.
erste Abfahrt recht bescheiden
Der erste Auffellpunkt liegt bereits gut in der Sonne und treibt uns ein Schmunzeln ins Gesicht.
Diese Gegend ist einfach immer wieder ein Highlight, einfach wunderschön. Nach bereits 20 Minuten bist du in einer vollkommen anderen, von der Zivilisation abgeschiedenen Welt, Hammer.
Richtung …
… Mandlspitze
Blick zurück
Im feinen Tempo geht es Richtung Mandlspitze. Nach kurzer Besichtigung und Diskussion wird diese Variante für heute abgesagt. Es liegt nicht wirklich massig Schnee. Wir haben die Mandlrinne bereits bei wesentlich üppigerem Schnee in Angriff genommen und trotzdem die Schier ramponiert. Also abhaken.
Weiter zur Mandlscharte. Der Aufstieg ist fein angelegt, der Kenner weiß, dass die letzten Schläge eng und manchmal auch spannend werden können. Die letzten 2 Höhenmeter bewältige ich heute bequem zu Fuß.
Die Mandlscharte ist gut besucht. Eine Gruppe wartet bereits in der Sonne darauf, dass die Arzlerscharte auffirnt und fahrbereit wird.
Wir warten nicht. Unser Weg geht ja noch ein Stück. Der Hang zum Fuße der Rumerspitze lässt sich deutlich besser fahren als erwartet.
Mandlscharte
Mandlscharte Blick Richtung Innsbruck, Hannes und Hilli
An der Rumerspitze vorbei und weiter Richtung Stempeljoch. Wir arbeiten uns das große Feld hoch zur Stempelspitze. Auf gut 2/3 des Weges setzt plötzlich orkanartiger Wind ein. An manchen Positionen habe ich das Gefühl er wollte mich aus den Schiern raus hauen. Mit ABS Rucksack und voller Ausrüstung am Rücken, wäre ihm das sogar fast gelungen.
Im oberen Bereich wird es an der Schlüsselstelle nochmals kurz brenzlig, da ich zu weit Richtung Westen raus komme und mich plötzlich im Absturzgelände befinde. Spannend!
Die Schaumrolle ist immer wieder beeindruckend
Vorne: Michael und Hannes
Hinten: Schaumrolle und Gipfelkreuz
nicht zu weit nach Rechts
Michi, Hilli, Tom, Fuzzi, Hannes
Bande & Edelweiß
Am Gipfelplateau nochmals aufgepasst da die Wechte bereits gut eingerissen ist, also bitte nicht zu weit nach Süden steigen. Den Schritt machst dann nur 1x ohne Wiederholung.
Blick Richtung Möslalm; Pfeishütte unten links
Thomas und Innsbruck
Fuzzi und Perspektive; danke für die geilen Bilder Hilli !
Nach kurzer Stärkung und Gipfelfoto wird die Abfahrt gestartet. Leider will auch hier wieder keine besondere Freude aufkommen. Der Wind lässt den Hang einfach nicht auffirnen. Hilli und ich nehmen eine Variante weiter westlich in Angriff. Plötzlich habe ich doch ein breites Grinsen im Gesicht, na bitte. Da waren doch einige fette Schwünge dabei.
Rumerspitze aus Richtung Stempeloch
Das Stempeljoch wird nur kurz gegrüßt und weiter zur Schi-Anzieh-Zone. Das Schi Einsteigen ist in Kombination mit steilem und glatten Untergrund, Pinbindung und Schneeverstopften Schuhen manchmal ziemlich nervig. Da kommt es einem vor, als wäre die Feinmotorik zu Hause im Keller vergessen worden.
Stempeljoch im Abfahrtsmodus Richtung Halltal
Blick zurück Richtung Stempeljoch
Lafatscherjoch, wurde bereits 2013 bei der Trans – Tirolis per Rad bezwungen
Durch das Halltal hinaus wird von den Kollegen die Variante nordseitig, da in der Sonne gewählt. Dort wird Firn gesucht und zwar spärlich vorhanden, auch gefunden. Ich bleibe in der Schattenzone und komme teilweise in einen echten Flow. Ein Rückblick auf den Hang zeigt tatsächlich eine feine Linie. Die Firnsucher hatten ebenso eine feine Handschrift.
Der kurze Gegenanstieg wird per Pedes genommen da eine feste Spur vorhanden ist. Auffellen nicht notwendig.
Herrenhäuser
Rodelweg noch gut Befahrbar
Achtung beim Bremsen …
… in die Aspahaltzone
Vorbei an den Herrnhäusern den Weg weiter Richtung St. Magdalena und weiter die Rodelbahn hinaus. Am Kraftwerk vorbei wird die Schneedecke schon recht dünn und schmal. Hier sind kurze Schwünge und Tempo rausnehmen angesagt. Zu hohes Tempo wird mit Bremsung im Aspahaltbandl belohnt. Der nächste Schiservice kommt bestimmt .
Wir finden immer wieder zusammenhängende Schneefelder sodass wir erst beim Parkplatz die Schier ausziehen müssen. Die letzten Meter hinunter zur Walder Brücke sind schnell erledigt. Dort angekommen nehmen wir auf der sonnigen Terrasse Platz und lassen uns das eine und andere Weizen-, Hopfen-, Zuckergetränk schmecken.
Zielfoto mit Weizen mit Hopfen und Michi, Hannes, Hilli, Fuzzi, Thomas und …
… K2, Scott, Dynafit, K2, Fischer
Zusammenfassung: Karwendel immer wieder ein Genuss, heute knapp 1000Hm, 20km Länge und viel “bärig”.
War a tolle Tour mit einer feinen Runde.
Danke Fuzzi für deinen ausführlichen Bericht