Steinkogel

Steinkogel

bei der Marchsäulenrunde wanderte ich unterhalb des Steinkogels vorbei und wollte mir diesen Gipfel „aufheben“, für später. Heute dachte ich, ist ein guter Tag, ihm einen Besuch abzustatten. Wieder mit dem Bus in die Lizum, mit der Standseilbahn auf den Hoadl und ein Stück abfahren. Unterhalb vom Hochtennboden quere ich bequem, nach ein paar Metern mit den Schiern auf der Schulter, hinunter Richtung Adolf Pichler Hütte. Schneetechnisch scheint der Tag nichts Besonderes zu werden, aber bei mir steht ohnehin der Ausflug selbst im Vordergrund (naja, wenns ein Firnschwartl gibt oder an bärigen Pulver, habi ja nix dagegen).

Nachdem ich in einer Mulde lande und nix mehr vorwärts geht, werde ich wohl auffellen müssen, denke ich mir. Die Spur zum Seejöchl ist gut ausgetreten, trotzdem zweige ich weiter vorne links weg und mache meinen eigenen Pfad. Und  als die, die vor mir unterwegs waren, wieder hinter dem Rücken auftauchten, war ich plötzlich über Ihnen. Yohoo, sonst hätte ich 5 Germanen überholen müssen, so alle auf einen Schlag 🙂

Typisch Jochmäßig kam Wind auf, aber ich habe ohne zu warten die Steighilfe rausgenommen und bin hinterm Seejöchl, mit den Fellen an, quer hinuntergejettet. Die paar, die am Joch Rast hielten, werden sich ihren Teil gedacht haben. Und da unten ist alles so schön unberührt (schon wieder), da geht nie jemand. Zweimal kann ich meine alte Spur vom 18.2. erahnen. Ich genieße das flache, muldige Gelände und bin eins mit der Situation. Vollkommene Ruhe hier hinten, der Wind hat auch nicht hergefunden, es ist angenehm wie selten.

Gleich bin ich am Grat und muß einmal kurz die Schi abziehen, um dann sofort wieder, direkt an der Bergscheide entlang, weiter aufzusteigen. Eigentlich dachte ich, daß der Steinkogel ein Gipfelkreuz hat, ja, ich dachte sogar, es gesehen zu haben. Aber, als ich den letzten Mugel hinaufstieg, war das Kreuz auch plötzlich da. Aber das vom Gamskogel. „Meinen“ Steinmann und das echte Kreuz in der Nachbarschaft trennte nur ein kleines Jöchlein. Wäre ich hinüber gegangen, es hätte 1 min gedauert. Und auf der Höhe des Gamskogel ist der „Steinmannkogel“ auch. Den Steinkogel selbst, sehe ich jetzt gerade auf der Karte, habe ich fein überquert, ohne zu checken, dass ich im besten Begriff war, eine „Überschreitung“ zu machen.

Da sich am beliebten Gamskogel schon einige Leute angesammelt haben, und ich nicht da sein will, wo alle sind,  machte ich kehrt und begann abzufahren. Es gab drei Varianten: die Gipfelrinne – schien mir ein bißchen verwegen, aber kann man vormerken. Die nächste Rinne Richtung Westen nahm ich dann, weil die so sympathisch raufgezwinkert hat. Weiter unten sah ich, daß meine Wahl perfekt war, die 2. Westrinne war nicht in so gutem Zustand wie Nr. 1 und die Einser war auch richtig schön steil. Die Einfahrt packte ich vorsichtig an, der Schnee hielt gut, es war eine gute Harschschicht, tragfähig. Juhuu, jetzt noch ein bißchen raus in die Sonne, und schon firnte es – ganz wenig – auf. Doppelschmanko. Ja, so solls sein.

Doch dann, aaaaaaaaaaahhh!, ein Bruchharschdeckel. Aber, gottseidank, es war nur der Übergang zu einer Pulvermulde. Ja darf denn das wahr sein? Bis zum Sendersbach hinunter konnte ich das schön kupierte Gelände gepflegt „frisieren“.

Damit rechnete ich ja nun gar nicht. Mein Herz hüpfte nur mehr so auf und ab, vor lauter Gaude.

Unten dann, „flog“ ich wieder das Tal hinaus, ooooooh, so eine Fahrt könnte Stunden dauern……

Bis zur Kemater Alm dauerts nicht lang und dann heißts wieder: auffellen. Ein bißchen Bauchweh habe ich schon, obs nicht zu weich ist? Zwei ankommende Schifahrer frage ich, sie meinen, „super, grad recht“. Also dann, kann ja nichts schiefgehen. Der Schnee hält bombig, ich sinke beim Aufstieg zum Hoadlsattel genau so tief ein, wie das Firnhäutl nachgibt, nämlich 4 cm. Mensch, das wären Verhältnisse zum Abfahren gewesen…….. lechz…….

Irgendwann keuche ich dann  oben auf die Piste zu, geh`die paar Meter zum Hoadl noch weiter und raste oben.

Den Rest der Tour kennt ihr schon, der Vollständigkeit halber: runter in die Lizum, Birgitzköpfllift, Götzner Schiabfahrt – Götzens, und nach 1 Minute Wartezeit ist der Bus schon da und bringt mich zurück nach Birgitz.

Yupie! Wieder ein perfekter Tourentag, nicht mal das Auto habe ich gebraucht. So mag ichs.

Noch Fotos: https://picasaweb.google.com/berg.schneefan/120311SkitourSteinkogel#

 

Giggi, 12.3.2011