Stamser Alm Runde
Die ganz frühen Aufbrüche mag er ja nicht, der Andreas. Weils ohnehin auch bei mir nicht früher ging, schnappten wir uns den letzten Parkplatz bei
“der Galerie” und fuhren weiter nach Kühtai. Dort waren wir doch glatt um einige Minuten zu früh für den Lift dran. 09:00 Uhr bitte! Es war 08:40 Uhr.
Wir versprühten sofort gute Vibes und flupp, gingen die Drehkreuze auch schon auf. Den Luxus, dass wir uns die ersten 350 Höhenmeter dank Lifthilfe
sparen, den gönnten wir uns. Von der Bergstation des Hochalter-Liftes querten wir nach rechts, mussten einmal kurz die Lattln ausziehen, trettelten ein
paar Meter nach oben und schafften es so bis zur Limnologischen Station, Seehöhe exakt 2.417 Meter.
Dann fellten wir auf und somit waren wir nach knappen
400 Höhenmetern am ersten Ziel, dem Pirchkogel. Wir besuchten aber nicht den Signagipfel, wo richtige Horden um die Plätze ritterten, sondern querten
100 mtr unterhalb hinaus Richtung “echtem” Gipfelkreuz, das etwas weiter nördlich steht.
Dort hielten wir uns nicht lange auf, und starteten die lässige,
ausgiebige Abfahrt in Richtung Stamser Alm. Wir durften uns ca 1000 Höhenmeter Pulver, Firn und griffige Naturschneepiste, versetzt mit 10% unbrauchbarem,
hineinziehen. Die gestuften Böden waren extrem lässig zu fahren.
Bei der Alm unten rasteten wir ausgiebig, naschten unseren Nüsslein und brachen bald auf,
Richtung Kreuzjoch. Während Ander mit seinen Fellen kämpfte und durch herumwürgen und trocknen Zeit liegen ließ, machte ich einen Umweg über Punkt
2.596 auf der Karte. Vielleicht 150 HM zusätzlich genoss ich in vollen Zügen. Weiter drüben dann wurde ich die Meter auch schon wieder los. In einer gepflegten
Fellabfahrtsquerung stieß ich auf die Normspur, auf der auch schon der Ander daher kam.
Die Spur aufs Joch war wieder einmal vom “Hausmeister” – warum es
notwendig ist, in so steilem Gelände die Spur noch extra steil anzulegen ist mir einfach nicht klar. Ist diesen Hirnis nicht bewusst, dass hinter ihnen noch
“normale” Tourengeher kommen, die sich halt leichter täten, wenn die Spur “human” angelegt wäre? Aber an den “Schlägen” konnte man erkennen, dass der
Spuranleger keine professionelle, kraftschonende Spitzkehre beherrscht, daher vermute ich, es wird halt ein junger Dummer gewesen sein. Wir schafften es
trotzdem aufs Joch, trugen die Schi über den aperen Teil und nahmen sie mit hinauf, bis 20 Mtr unter den Gipfel. Weiter gings im Stapfmodus – gegen 14.00 Uhr
trudelten wir am Mitterzaigerkopf ein.
Nach kurzer Rast beeilten wir uns zu den Brettln, die finale Abfahrt wollte gemacht werden. Die Einfahrt in den
Gipfelhang war weicher als gedacht und wir lösten sogleich 2 Nassschneerutsche aus. Dies bewegte uns zur Vorsicht und wir querten hinaus zur Aufstiegsspur.
Vom üblichen Startplatz bis zur ersten Kuppe war dann eine gute fahrbare, kompakte Nassschneedecke vorhanden, die wir nach bester Manier umpflügten.
Es folgte ein etwas haariger, steiler, sumpfiger Teil, bevor wir hinausquerten zu den Osthängen, die bis zum Bach hinunter reichten. Dort waren noch einmal
tiefe, elegante Firnschwünge möglich, bevor wir in einer langen Querfahrt bald das Talende erreichten. Noch richtig gut “in Schwung” war urplötzlich der Schnee
aus und wir konnten gleichzeitig runterschauen, auf die Straße. Noch weniger Meter wandern und wir waren beim Auto. Es ging zurück nach Kühtai, wo wir uns
noch eine Kaltschale gönnten, bevor jeder im eigenen Auto Richtung Heimat aufbrach.
Fazit: 5* in folgenden Kategorien: (Begleitung, Wetter, Schnee, Landschaft, Länge, Kondition, Freude, Freundschaft, Einsamkeit, Anspruch, und weitere);
Teilnehmer: Fuzzy + Hilli, 20.4.2019
Feiner Bericht Hilli.
Danke für die excellente Wahl der Tour. War auf jeden Fall ein Highlight der heurigen Tourensaison für mich.