Senderskamm, 2340m

Senderskamm, 2340m

26.12.2010

die Bäuche sind noch äußerst gespannt, von den ganzen Feiern der vergangenen Tage.

Nur unser Mittwochsrunderl hätte da wohl keine Abhilfe geschafft. Also galt es, einmal wieder etwas kräftiger in die Eisen zu steigen, wohlgleich wir heute keinen unmöglichen Marathon hinlegten. Aber immerhin, der lange Zustieg durchs Senderstal (das ist das Tal, wo die Rodelbahn zur Kemater Alm führt) hat ganz schön an den Kräften gezehrt.

Wir treffen uns um 09:00 Uhr in Birgitz, das Auto wird nach der Anreise nach Grinzens gepflegt und günstig (€ 3,–) am kostenpflichten Parkplatz vom Sportcafe abgestellt. Von dort sind wir in 2 min am effektiven Ausgangspunkt der Tour, der Rodelbahn zur Kemater Alm. Die wenigen Zentimeter Neuschnee waren gut notwendig, um die glatte  Bahn einzuzuckern. Bis zum Abzweig vor der Kemater Alm war es recht kurzweilig, dann stand die „erste Schlüsselstelle“ – eine Bachquerung auf minimalistischer Brücke an.

Wir wären nicht die Fantastischen Drei, hätten wir hier schon Probleme gehabt.  Einzig Marios Energiehaushalt spielte sein (gewohnt) eigenes Lied. Gleich nach der Bachquerung steuerte er einen einladenden Rastplatz unter einem Baum an, der seine Äste schützend über ihn hielt. Ja, hier konnte er richtig schön eines seiner ersten „MEGA-KALORIEN-SUPERBROTE“ essen. Wir alle wissen ja, wenn Mario seinen Ofen nicht dauernd befeuert, geht er aus und der Mario bleibt stehen.

Weiter schlendern wir ohne großen Höhengewinn ins Tal, bis die nächste Bachquerung ansteht. Die Brücke da unten? Nein, wir gehen noch etwas weiter und schaffen es auch ohne künstliches Bauwerk, der Schnee hat uns einen tollen Übergang gebaut. Dann heißts erstmals die Steighilfe reintun und schnellere Meter machen. Ich bin (bis zum Gipfel) permanent vorne und spure.

Es ist nicht so schlimm, die etwa 15 cm Pulver sind leicht wie Daunenfedern. Trotzdem, manchmal sinke ich stark ein. Aber das Spur anlegen hat Spaß gemacht. Nur ganz oben, da sind einige Schneeschichten zusammengekommen und es war der Horror jedes Vorangehers: 1 Schritt vor, 2 zurück……

Meine zwei Begleiter, Hannes und Mario sind mir aber nie entscheidend von den Fersen gegangen und so gelang es uns, nach einigen Steilstufen und dem Überwinden ungeahnt langer Passagen, endlich am Senderskamm anzukommen.

Letztes mal, vom Angerbergkopf, sah ich den Nachbargipfel mit Kreuz. Dieser sollte es eigentlich heute werden. Aber, nach Erreichen des höchsten Punktes, dort, wo vermeintlich das Kreuzerl stehen müßte, war da keines? Ich raffte mich auf, den nächsten Gupf zu überqueren, auch dort war kein Kreuz. Sichtkontakt zum Nachbarsgipfel. Kein Kreuz zu sehen! Aber, ganz hinten, da lugte das Kreuzerl vom Schafleger raus. Wir entschlossen uns daher, daß wir die Tour ohne Trophäe abschließen und mugelten uns in ein windgeschütztes Loch auf 2.340 m Seehöhe.

Es war klirrend kalt. Marios „Eskimotrick“ half, die kalten Hände warm zu kriegen. Und jeder von uns beiden durfte von seinem dritten MEGABIMS kosten. Lecker! Während dem Rasten im Stehen jausneten wir, tranken Tee und machten uns abfahrbereit. Schließlich rutsche ich als erster  nach rechts hinaus und dann gerade runter, es hat gestaubt wie selten. 20 cm Puderzuckerpulver, auf teilweise harschem Untergrund, aber es hat gut gehalten und der Genuß kam nicht zu kurz.  Aufgrund der extremen Kälte, mittlerweile war die Sonne hinter dem Grat verschwunden, war es fast ein Ding der Unmöglichkeit, die Kamera für Fotos oder Filme in Betrieb zu nehmen. Aber gelang es uns, von der tollen Abfahrt wenigstens einige Aufnahmen für die Nachwelt sicherzustellen, wie zum Beispiel dieses Video:

Bis in den Talboden war powdern vom Feinsten angesagt, der Forstweg hinaus zur Kemater Alm hat dann aber noch mal den „Armkraft-Check“ includiert. Als wir bei der Rodelbahn ankommen, schnaufen wir gut durch.

Mit vielen quirligen Rodlern teilen wir uns die Abfahrt und die guten Kufensportler müssen wir sogar vorbeilassen. Dafür jetten wir elegant an Damen und Kindern vorbei 🙂

Unten, wo es flach wird, sind wir Allen gegenüber klar im Vorteil und sausen mit Genuß ins letzte Flachstück vor Grinzens. Schi aus, ein paar Meter bis zum Parkplatz und das ganze Glump im Auto verstauen. Jetzt, jetzt statten wir dem Sportcafe noch einen kleinen Besuch ab. Durststillen muß schon noch drin sein. Ein eleganter Nichtraucherraum macht das Gurgeln doppelt angenehm und unterstreicht, daß das Sportcafe nicht nur so heißt, sondern auch einen adäquaten Gastraum für Sportler verfügbar hat. PROST!!

Auf eine gelungene Tour!!

 

Giggi

 

aja, und hier noch eine Fotoillustration, jetzt habi so lang nix mehr zum berichten g`habt, dafür heute sehr ausführlich: