Rosskogel 2646mtr, 2013

Rosskogel 2.646 mtr, 11.04.2013

Steve, Fuzzi

Das Wetter ist leider nicht so, wie es der Wetterbericht vom Vortag angekündigt hatte. Wir starten in Innsbruck bei leichtem Regen. Angesagt wäre eigentlich gewesen, leicht bewölkt und zeitweise Sonnenschein. In Oberperfuss ist sofort klar – von hier aus Start sowie Abfahrt nicht wirklich sinnvoll. Wir dübeln weiter nach Stiglreith und pecken die 5.- € am Parkplatz – vorsichtshalber. Wir sind uns nicht sicher ab kontrolliert wird.

Die Piste ist immer noch in einem tadellosen Zustand. Eine geschlossene Schneedecke bis zur Mittelstation in Stiglreith. Sogar teilweise planiert. Perfekt!

Der Aufstieg Richtung Rosskogelhütte ist recht kurzweilig. Etwas unterhalb biegen wir vom Weg ab und nehmen die Direkte Richtung Krimpenbachalm. Die Gegend hier ist recht gefällig und ist auch im Sommer für einen Spaziergang zu empfehlen.

Erstmalig erkennbar, unser Tagesziel

netter Abkürzer

die Sonne hat bereits gute Arbeit geleistet wie man sieht

an den zahlreichen (Wochenend)Hütten vorbei

Am Krimpenbachsattel (1899mtr) werfen wir erstmalig den Anker für eine kurze Pause. Auftanken und Route besprechen. Nach kurzer Diskussion entscheiden wir uns für die Variante über die Südflanke. Also der weitere Weg im Vergleich zum Nordgrat. Allerdings wollen wir ja den Gipfel mit Skiern erobern, so zumindest der Plan.

Los Rastos und …

… Wegos planos !

Wir umrunden den Liechtenbach in einer leichten Linkskurve und steigen die folgenden Höhenmeter entlang des Sommerweges auf. Auf Höhe der Geländesenke beginnt es sogar zu schneien. Die Sicht ist auch nicht gerade ideal, zeitweise können wir die Geländeformation kaum erkennen. Zum Glück ist eine alte Abfahrtsspur vorhanden der wir uns entlang “zaubern”. Bis zum Kar zwischen Rifflkreuz und Rosskogel ist die Sicht teilweise sehr diffus und macht dadurch diesen Abschnitt nicht uninteressant.

Nebelschwaden …

… und sogar leichter Schneefall – einfach April

Am Kar (keine Ahnung wie das heißt) empfängt uns ein recht pfiffiger Wind, der uns in eine etwas unterhalb liegende Mulde verscheucht. Hier wird nochmals kräftig getankt. Die letzten 300 Höhenmeter sind, so weiß ich es vom Sommer, nicht geschenkt.

in der Nebelsuppe zum Kar …

… und Obst Doping

Die ersten Meter über den Ostgrat sind die Spitzkehren recht anstrengend, da recht steil die Ecke. Zum guten Glück geht es bald in gefälligerem Terrain über den Südhang weiter. Jetzt kommt die Sonne recht kräftig durch und die Ärmel werden hochgekrempelt. Wenn sie durchkommt die Gotl, dann brennt sie dir gleich ordentlich eins drüber. “Pfhh, bisch du deppert hats da zeitweise a Hitz”.

… einige anstrengende Spitzkehren

… aber nur kurz …

… bis es etwas flacher wird

Vor dem letzten Schlag Richtung Osten, lacht der Weißstein zu uns herüber und lädt auf einen Besuch ein. Der geht sich aber heute (wie letztes mal auch) nicht aus, denn wir haben es etwas eilig mit der Abfahrt. Doch vorher können wir das Marterl und den Gipfel fast mit Skiern erreichen. Hier muss es ordentlich gewindet haben, denn der Gipfelbereich ist teilweise aper. Wie bestellt reißt es jetzt auf und wir kriegen teilweise eine recht passable Weitsicht spendiert.

Kurz unterhalb des Gipfels, Sendestation und Marterle bereits erkennbar

Nach einem weiteren Tankstellenstopp – meine 1,5 Liter sind gerade eben alle – checken wir die Einfahrt in die Kogelrinne. Direkt vom Gipfel aus, sieht es schlecht aus. Teilweise apere Stellen, teilweise dicker Fels ist gut zu erkennen, ja sogar ein Bohrhacken glänzt in der Sonne zu uns herauf.

Gipfelfotos

Nachfolgend sehen Sie zwei Fotos im Baumgartler Effekt

#1.) Senderfoto vom Patschekofel

#2.) Marterlefoto mit Dschingis Khan und Bryan Adams

Also die Einfahrt von der Südseite. Die sieht recht gefällig aus und die ersten Meter nach dem DropIn, lassen sich auch recht gut fahren. Ich ziehe einige Turns bis zu einem sicheren Platz unterhalb eines Felsvorsprungs. Ein idealer Platz zum Rinne schauen und Fotos von Steve einfangen. Wir wechseln uns mit der Führungsarbeit sowie dem Warten an sicheren Plätzen ab. Ein richtiger Flow will auf Grund der Schneeverhältnisse nicht aufkommen heute – leider. Einige Turns setzen wir in die seitlichen Steilflanken. Die sind recht steil, da die Beschleunigung in Falllinie recht ordentlich ausfällt.

Ein paar Meter zu Fuß bis zur Einfahrt

Im unteren Drittel wird es nochmals interessant da wir in dichten Nebel (wieder einmal) eintauchen. Unser Glück: Verfahren kann man sich ja nicht – in einer Rinne. Entscheidender Vorteil für Navigationsnovizen. Doch nur kurz der Nebel des Schreckens, bevor wir ins freie Gelände eintauchen. Hier wird der weiße Teppich schlagartig eine Mischung aus Kaugummi und Steigwachs. Fast unfahrbar. Wir mühen uns in einer Querfahrt – so die letzte Kurskorrektur – Richtung Krimpenbachsattel. Genau an der Kreuzung Weg und Zaun ist definitiv Schluss.

Fuzzi kurz vor dem DropIn

Steve am Start

die ersten Meter

Rechtsturn

Auffellen und weiter aufs Ranggerköpfl (1939 mtr). Der letzte Kilometer geht nochmal ganz ordentlich in die Wadel und die Bank am Gipfelkreuz wird jetzt gerne als Rastpunkt genutzt. Wieder hat der Wettergott Erbarmen und lässt für eine halbe Stunde die Sonne auf unsere müden Häupter strahlen. Spätestens JETZT trocknen unsere Kehlen endgültig aus, bekanntlich sind wir ja seit dem Rosskogel Gipfel trocken.

Der Durst ist groß und im Auto wartet eine weitere Pulle Saftl auf uns. Also Aufbruch. Die ersten flachen Meter müssen wir sogar zusätzliche Stockarbeit leisten, um nicht im “Gammel” stecken zu bleiben. Wie bereits erwähnt eine Mischung aus Kaugummi und Steigwachs – jetzt sogar mit Pattex angereichert. Der Gummi ist schnell gemeistert und die restlichen Pistenmeter bis zum Parkplatz fahren nochmals extra gut ein.

der letzte Gibel für heute ist bald erreicht

rot AUF, blau AB


am Ranggerköpfl

Zusammenfassung:
Die Route über die Südost Flanke: Strecke 15km und 1330 Höhenmeter; als Alternative Nordgrat mit Ski am Rucksack; Abfahrt in der Rinne sehr wertig; Gegenanstieg aufs Ranggerköpfl empfehlenswert da Pistenabfahrt.

Fuzzi, 11.04.2013