Roßkogel, 2.646 mtr

Wer den heutigen Tag nicht in den Bergen verbrachte, ist selber Schuld. Ich glaube fast, solche Tage hat der liebe Gott überhaupt (fast)  nur für uns Bergfanaten gemacht. Die klare Luft, die grenzenlose Fernsicht, der Duft von Herbst und vom Heu, das in der Höhe vor der Krimpenbachalm eingebracht wurde. Es läßt sich (leider) nicht konservieren – oder doch – in unserer Erinnerung.

Wir starten, was meiner MarTina den Anfang erleichtert, mit der Bahn hinauf nach Stieglreith. Von dort wandern wir der Piste entlang, bis zur Roßkogelhütte. Aber nur bis hierher, das wusste MarTina  sofort, ging es heute nicht. Dem Forstweg folgten wir in die  Richtung des  Krimpenbachsattels. Unterwegs dorthin sahen wir (aber gewusst habe es zu diesem Moment nur ich), schon unser Ziel.

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Da es recht weit, dann in Folge auch schwierig aussah, wollte ich meinen Schatz nicht beunruhigen. Wir stiegen hinauf zum Windegg, wo  das weiche Grün mehr und mehr den Felsen wich.

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Hier war der erste Moment, wo meine Begleiterin Zuspruch brauchte. Aber ich kann das und aufgegeben haben wir nicht. Immer höher kamen wir hinauf, MarTina nahm immer wieder die Arme zu Hilfe und kralte teilweise auf allen Vieren hinauf.

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Manchmal war ihr glaube ich nicht ganz wohl. Schließlich kamen wir zur klettertechnischen “Schlüsselstelle”, kurz vor dem Gipfel: einem 1,5 mtr hohen Absatz, der überklettert werden musste. Mit guten Zureden konnte ich erreichen, dass MarTina sich darüber traute und folge ihr zufrieden nach. Eine letzte Wegkurve nahmen wir mit Bedacht und sahen das silberne Kreuzerl schon leuchten. Nach immerhin 3:20 Minuten waren wir am Ziel. Die Erleichterung war MarTina anzumerken und mischte sich mit den Empfindungen, die jeder Bergsteiger kennt, nämlich dem guten Gefühl, am Gipfel angekommen zu sein.

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Nach einer kurzen Rast musste ich zum Abmarsch blasen, weil ich ahnte, dass es mit dem Erreichen der letzten Bahn um 16:30 Uhr knapp werden wird. Und eine zusätzliche Stunde ins Tal, das wollte AUCH ICH NICHT. So trabten wir den schönen Grat hinunter bis zum Schartl und wussten immer, dass es sich genau ausgehen würde.

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Wir waren sogar noch so frech, und genehmigten uns auf der Roßkogelhütte ein Steh-Hopfengetränk. Von dort ging es weiter um 15.50 Uhr. Um 16.25 Uhr waren wir unten bei der Bergstation. Mit knapp 1300 Höhenmetern im Auf-/Abstieg und gesamt 14 km gewanderter Wegstrecke in den Beinen. Sehr glücklich schwebten wir mit der Bahn ins Tal und notieren diese Tour als 5Sterne Deluxe in unseren Köpfen.

Giggi, 28.9.2014