Räuhengrat

Räuhengrat

die gestrige Tour auf den Mutenkogel topen? Naja, ich hatte das nicht vor. Aber, weil die Hänge des Räuhengrat gleich ausgerichtet sind wie die des Mutenkogel, hat es sich angeboten, die guten Verhältnisse gleich zu nutzen und den Räuhengrat auch zu probieren. Und, wem der Mutenkogel nicht steil genug ist (hier mal gleich ein Bild, das kurz vor dem heutigen Ziel vom Mutenkogel aufgenommen wurde)

der soll unbedingt auch den Räuhengrat besteigen.

Aber eines muß ich sagen, die Verhältnisse müssen wirklich passen. Die Hänge sind wirklich extrem steil. Was aber dem Abfahrtsgenuß natürlich zugute kommt.

Beim Aufbruch in St. Sigmund hatte es heute knackige -15°.  Die erste Stunde wollten die Hände nicht warm werden und nur mit dem Eskimotrick ging es halbwegs. Ich konnte meine Augen nicht vom Mutenkogel lassen, die Spuren von gestern kann man aus dieser Perspektive natürlich besser als gestern anschauen.

Dann kommt der Bach näher und ich traversiere weiter oben, als ich aufgestiegen bin und überschreite das Rinnsal. Als ich auf der Spur zur Pforzheimer Hütte bin, blicke ich noch einmal hinauf und freue mich über eine der schönsten Touren, die ich in dieser Saison gemacht habe.

Diesen erreichte ich bald, jetzt noch zum Gipfelzeichen, einer Metallstange hinüber? Ja, erstens, weil nur dann die Spitze als erreicht gilt, zweitens, weil die Abfahrt direkt vom Skidepot (etwa 10 mtr unter dem Höchsten Punkt) möglich war, und das wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Die Gratwanderung konnte ich, bis auf ein kurzes Abschnallstück, mit Schiern hinter mich bringen.

Zum Vermessungszeichen, Beweisfoto und zurück zur Schilagerstätte. Obwohl ich mich auf einer Seehöhe von 2.814 mtr befand, wärmte die Sonne ein bißchen. Ich war froh, daß ich viel zu trinken mit hatte und gurgelte, was das Zeug hält in mich hinein. Yeah, nicht sparen müssen mit dem  Getränk, das ist schon was! Ich konnte es aber kaum erwarten, und so startete ich ohne Essen die Abfahrt.

Es war gleich geil wie gestern. Fester Harsch, 10 cm Pulver drauf, ganz leichter Pulver. Und es war so herrlich schön steil. Der Gipfelhang war im Nu abgefahren, Pause. Foto machen.

Weiter querte ich hinüber, konnte noch einmal durch die herrlichen Mulden eine Spur zeichnen, ja, das ist Glück.

Vorne dann, wo es wieder steiler wird, fahre ich mich in einen Rausch, die müden Beine spüre ich gar nicht. Ein Schneehase quert den Weg und hoppelt schnell wie der Wind nach oben. Zäh` die Tiere. Noch ein Schwung, ein bißchen hinüber, wieder drei, vier Schwünge, es scheint gar nicht mehr enden zu wollen.

Im Gleirschtal mußte sämtliches Warmhalteequipment raus, der Talwind war sehr unangenehm. Ich querte auf Höhe der hinteren Gleirschalm den Bach und begann den unheimlich steilen Aufstieg. Manchmal kam ansatzweise eine Spur durch, sie dürfte noch von 2010 gewesen sein 🙂

Eine Spitzkehre um die andere, das Steile wollte gar nicht aufhören. Einerseits ist so ein 40° Aufstieg (immer) spannend, andererseits weiß jeder, daß der richtige Genuß dann beim Abfahren kommt.

Ich quäle mich weiter hinauf, bis das Gelände etwas kupierter wird und die Spannung ein bißchen nachläßt. Aber nur, bis ich den Gipfelhang gesehen habe. Boah, nochmal da rauf? Die Entscheidung ist irgendwie schon gefallen, weil ich den Giebel UNBEDINGT in meiner Sammlung haben wollte. Und, die Abfahrt von ganz oben versprach ein Extraschmankerl zu werden. Um mich zu motivieren malte ich mir zu Beginn aus, wieviele Spitzkehren es noch brauchen würde. Als ich mit meinen (gemeinten) 8 genau die Hälfte des Hanges hinter mich gebracht habe, hat nur geholfen, daß oben schon der Grat herunterlächelte.

Und Regiseur Luggi hat die paar Sequenzen, die ich mit der Contour filmte,  noch zusammengeschnitten. Vor lauter viel Powder ist leider die Qualität auf der Strecke geblieben, geil wars aber trotzdem:

Giggi, 23.1.2011