Piccardbrücke + Ramolhaus

die Brücke samt Ramolhaus stand schon ewig auf meiner Wunschliste. Als Tagestour wohl auch gut machbar, ergänzten MarTina und ich es als Rundtour mit einer Hütten-Nächtigung auf der Langtalereckhütte. Dazu brauchte es einfach Zeit (weil Urlaub) und Lust darauf, einen „Minitapetenwechsel“ zu erleben. Die Tatsache, dass wir online ein 2 Bett-Zimmer buchen konnten, ergänzte den Willen zur Umsetzung. Der Anstieg zur Hütte war sehr angenehm, vor allem, weil die Hitze im Tal unerträglich war. Am Anreisetag war es aber ohnehin bedeckt und kühler. Die Hütte verpflegte uns ordentlich, einzig, die Knarzerei im hellhörigen Zimmer war nervig. Wenn im Nachbarzimmer sich jemand bewegte, hatte man das Gefühl, dass er in UNSEREM Zimmer stand. Egal – wir wussten, dass eine Hüttennacht immer und egal auf welcher Hütte, für (scheinbar) wenig Schlaf sorgt.

Am nächsten Morgen frühstückten wir ausgiebig und machten uns gegen 9.00 Uhr auf den Weg zur Brücke. Kurzweilig war der Anmarsch. Als wir vor dem gewaltigen Bauwerk eintrafen, staunte MarTina Bauklötze. So riesig? Der Anblick – und die  Vorfreude, auf der Brücke auf die andere Talseite zu gelangen, verschlug ihr  die Sprache. MarTinas Gesichtsausdruck nach, mischte sich wohl auch etwas Muffensausen dazu.

Das Überschreiten sorgte dann tatsächlich, auch für mich, für einen schnelleren Puls. Man muss es selber erfahren.

Drüben angekommen schlängelt sich der Weiterweg – vielfach stahlseilversichert und mit komfortablen Trittstufen versehen, Richtung Ramolhaus. Ausgesprochen bedächtig und behutsam wanderten wir weiter. Nach einer kurzen Apfelpause auch wieder frisch gestärkt.  Als MarTina beim Abzweig „nach Obergurgl“ ohne Kommentar vorbeimarschierte, war mir klar, dass wir unser anvisiertes Ziel auch wirklich erreichen werden.

Oben angekommen beschlossen wir, nach Salat und Radler, ins Tal abzusteigen. Zeit hatten wir genug und der Wetterbericht versprach stabiles selbiges. Zudem trafen mehr und mehr Anwärter auf Schlafplätze ein (wohl auch mit Reservierungen), was eine weitere Hüttennacht im Ramolhaus möglicherweise nicht so erholsam erscheinen ließ. Aber gut – die magischen 3000 überschreitet dieses Schutzhaus, wenn auch nur um 6 Meter – was aber ausreicht, um sie in der Begehrtheits Skala ganz nach oben zu hieven.

Wir trabten dann sehr gemütlich den Steig ins Tal. Man verliert gleichmäßig und angenehm an Höhe, was sich die Wanderung sehr entspannt anfühlen ließ.

MarTina + Christian, 20.8.2024