Patscherkofel – Glungezer 2012
Patscherkofel – Glungezer 2012
10.03.2012 – Ein Klassiker
Steves Vorschlag einen Klassiker anzureißen findet bei den Stichwörtern Patscherkofel, Zirbenweg, Glungezer, sofortigen Anklang in der Gruppe. Zum geplanten Unternehmen treffen sich Mario, Hilli, Steve, Jemie und Fuzzi und starten (verdammt spät) um 10:30 am Olex Parkplatz.
Der Anstieg auf das Schutzhaus hat auch heute 950 Höhenmeter und sollte knapp die Hälfte des heutigen Unternehmens darstellen.
Ein kurzer Einkehrschwung ins Schutzhaus sollte mit Suppentopf, Hausstrudeltris und Verlängertem eine gute Stunde dauern und so setzen wir unseren Weg kurz nach 1300 Uhr fort.
Wir verlassen den gesicherten Pistenbereich und spuren mit leichtem Anstieg Richtung Zirbenweg. Den ersten Teil der Spurarbeit übernimmt Jemie. Nach einigen Minuten sollte sich jedoch abzeichnen dass wir viel zu hoch, sprich gute 60 Höhenmeter oberhalb des Zirbenwegs spuren. Das hat aber auch eine gute Seite. Wir richten uns nach dem Gelände und halten auch die notwendigen Abstände ein. Für heute ist Lawinenwarnstufe 2 oberhalb von 1800 angesagt und wir haben jedenfalls Respekt vor dem Osthang und weiteren ähnlich steilen Hängen.
Besser einige zusätzliche Höhenmeter und Wegmeter und dafür auf vermeintlich sicherem Grund.
Kurz vor Boschebene stellen wir nochmals fest, dass es immer noch verdammt viel Schnee in dieser Gegend hat. Bei einer Querung bricht Hilli fast zur Gänze in einem Hohlraum neben einem Felsen ein und verschwindet fast zur Gänze im Schnee.
Bei Boscheben angelangt verschnaufen wir nur kurz und setzten unseren Trip jetzt im bereits gespurten Bereich fort, sehr angenehm. Den folgenden Abschnitt kennen wir bereits besten aus Berg- bzw. Bike Unternehmungen. Trotzdem: Winter ist nicht Sommer, Rad ist nicht Ski und so staunen wir nicht schlecht dass sich die Gegend vollkommen anders präsentiert als erwartet.
Wir saugen jedenfalls alle „Bildln“ in uns auf und verlassen den Zirbenweg in Richtung Viggarspitz. Auch hier haben einige nette Gleichgesinnte bereits eine Spur angelegt welche wir dankend mitbenutzen. Höhenmeter um Höhenmeter wird absolviert und so nehmen wir das kleine Plateau nach der Viggarspitz dankend als Rastpunkt wahr und füllen unsere Tanks mit Riegel und Gel.
Zeitgleich können wir vier Gämsen beobachten, die vor uns durch den tiefen Schnee in Richtung Neunerspitze klettern. Diese Kondition müsste man haben. Da dem nicht so ist, wird nochmals kräftig ins Jausensackerl gegriffen bevor es weiter geht.
Die Gruppe reißt jetzt vollkommen auseinander. Die recht unterschiedliche Tagesverfassung der Teilnehmer macht sich ab hier stark bemerkbar. Hilli hat die Gipfeleuphorie und ist bald nicht mehr gesehen. Gleich gefolgt von Steve und Jemie – die haben beide vermutlich Kohldampf auf die hausgemachten Kathmandunudeln. Mario und ich schleppen uns als Nachhut hinterher.
Die Sonnenspitze ist bereits seit langem zu sehen – jedoch wie so oft – es geht kein Ende her. Und so kämpfen wir tapfer weiter Meter um Meter dem Ziel entgegen. Links unten das Frauental stark verspurt. Aber das sollte eh nicht unser Abfahrtsziel sein. Am Grat zur Sonnenspitze bläst jetzt auch noch ein eisiger Wind, der das Ganze jetzt besonders unnötig macht. Also nochmals Jackentechnisch verstärken und weiter.
Der endlich letzte Anstieg wird in Angriff genommen und die Sonnenspitze auf der Südwest Seite umkurft. Das Gipfelfoto musste dann natürlich noch sein, bevor wir immer noch aufgefellt, die letzten Meter den Verbindungsweg zur Glungezerhütte ab(fahren)rutschen.
Nach 10 km und 1780 hm (GPS) schlagen wir endlich am Ziel auf. Gottfried heißt uns (wie Hausgebrauch üblich) bei einer zünftigen Brettljause herzlich willkommen. Dabei sollte es jedoch nicht genug sein, eh klar. Die Kathmandu Nudeln und noch so manch anderes Schmankerl müssen noch her.
Mit voller Wampe klinke ich mich um 19:00 Uhr aus dem Unternehmen Patscherkofel – Glungezer aus und reiße noch eine megageile Abfahrt bis zum Parkplatz Talstation an. Es geht sich noch perfekt aus ohne die Ski abzuschnallen. Dort angekommen setzte ich noch den vereinbarten „Alles OK Anruf“ an die Glungezerhütte sowie an Ilona zu Hause ab. Vom Parkplatz mache ich mich mit dem am Vortag bereitgestellten PKW auf den Heimweg. Danke nochmals fürs taxeln Giggi.
Die Komanjeros hatten dann noch eine recht abenteuerliche Nacht im Schneeiglu zu bestreiten (Leck in der Luftmatratze und noch ein paar andere Kleinigkeiten).
Innsbruck bei Nacht von der Sonnenspitze
Das Frühstück war recht ausgiebig aber mit zusammengekniffenen Augen eher schwer zu orten. Leider musste auf Grund des schlechten Wetters die weitere Fortsetzung der Tour übers Kreuzjöchl, Kreuzspitze, Abfahrt Meisnerhaus und Wiederaufstieg Richtung Boscheben abgeblasen werden. Ebenso wurde die Normalabfahrt über die Piste zur Talstation angesteuert und die Runde mit Hilfe von Metin der ebenfalls Taxi spielte zum Parkplatz Olex verfollständigt.
Fazit: Absolut empfehlenswert, sehr wertig *****.
Alternative: Anstieg auf den Patscherkofel Gipfel und Abfahrt Richtung Boscheben.