Ochsenwandschartl, 2.622 mtr

ich wollte eigentlich heute “die linke Rinne” zur großen Ochsenwand gehen, nachdem letztes Jahr die rechte bestiegen wurde.

Viel Recherche brauchte es nicht – ich weiß eh wo es lang geht (dachte ich zumindest). Ich fuhr bequem mit der Standseilbahn auf den

Hoadl in der Axamer Lizum. Ein paar Schwünge runter zum gleichnamigen Sattel und dann packte ich gleich die Schi auf den Rucksack.

Es galt Richtung Hochtennboden zu stapfen. Heute kralte ich aber nicht vorne hinauf, um gleich im Anschluss wieder Meter zu verschenken,

sondern ging außen rum.

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Bald konnte ich die Schi anziehen und fuhr, wenige Schwünge machend, mehr schräg, hinüber oberhalb der  Adolf –

Pichler Hütte. Vielleicht auf gleicher Höhe fellte ich an und watschelte Richtung Seejöchl. An bekannter Stelle begann ich, mir eine von zwei Rinnen auszusuchen,

die vermeintlich linke halt.

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Oben sah ich, dass meine Route wohl einen links/rechts Schlenker machen muss, dass ich dort lang zum Ziel kommen werde.

Ich kofferte mühsam hinauf, über Lawinenknollen und teilweise anständig steil. Schließlich kam ich oben, wo ich den Links-Schlenker erwartete, an und sah……

dass es auf der anderen Seite mindestens 50 Höhenmeter abwärts ging, bevor ich erneut nach rechts einschwenken konnte. Mit den Fellen dran rutschte ich hinunter und

sah dann in dieses steile Maul, das auf mein – ich nenne das Ziel einfach so – Ochsenwandschartl führte.

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Ich war mir mittlerweile fast sicher, dass ich nicht die gewünschte

Route ging, wollte aber nicht abbrechen und einfach nur schauen, wo ich landete. Nach einem endlosen Spitzkehrenmarathon schnallte ich dann die Latten ab und stapfte

weiter.

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Als ich links draußen Stahlseile sah, wusste ich, dass ich auf der Ostseite der großen Ochsenwand bin, dort, wo der Klettersteig herunterkommt.Und als ich am

Schartl ankam, sah ich das Seil in die Felsen laufen. Im ersten Moment versuchte ich sofort, weiterzukraxeln. Aber mit den Schiern am Rucksack, kalten Händen, Schischuhen

an und teils Eis und Schnee unter den Füßen, war das keine allzu gute Idee. Ich kletterte 3 Züge zurück und dachte, ohne Schi vielleicht?

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Ein paar Meter weiter, als mit den

Latten kam ich, aber dann war das Stahlseil im Schnee verschwunden und das genau an einer Stelle, wo ich es gut gebrauchen konnte. Also ließ ich die Vernunft siegen und

brach`die Sache ab. Im nach hinein, es hätten noch etwa 78 Höhenmeter gefehlt. Diese aber größtenteils am Klettersteig……..

Es war mir wurscht, ich hantelte mich wieder runter und zog mir die Schi an. Oben war es noch brüchig, unten weiter waren sogar Pulverpassagen dabei. Hinaus aus der

Rinne fuhr ich in die Sonne und auf griffigem Harsch bis in den Talboden. Als ich hinaufschaute, in das Loch, von dem ich kam, dachte ich nur: “a bissl depat muasch für sowas

a sein……….”.

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Weiter cruiste ich teilweise auf feinstem Butterfirn hinaus Richtung Kemater Alm. Ich fuhr absichtlich etwas weiter ab, um ein durchgehendes Schneefeld für den Wiederaufstieg

auf den Hochtennboden zu erreichen.

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In mühsamen, laaaaaaaaangen Kehren, mittlerweile fein in der Sonne, quälte ich mich zurück hinauf. Endlich traf ich oben ein und verspürte

aber kein Verlangen, lange zu sitzen. Vom Hoadl tönte laute Partymusik des “Uggly Ski day” herüber, vermischt mit Gejohle der Gäste. Ich schlenzte hinten hinunter und querte

oberhalb des Dohlennestes zum Denkmalhang, bevor ich auf der Piste zum Ausgangspunkt fetzte.

Giggi, 8.4.2017