Nockspitze 2403m, Freeride 2010

Nockspitze 2403m, Freeride Special

5.1.2010 (Roli, Gert, Hilli, Stoffl, Fuzzi)

Es begann – um nicht zu sagen langweilig – mit gedämpfter Freude. Nockspitze! Super! Da war ja wieder mal viel Denkarbeit notwendig für den Planer. Obwohl, die ganze Runde, mit Busverbindungen checken, Parkplatz, Abfahrt und Rückweg planen, erforderte doch – selbst für mich als Local – Vorbereitungsarbeit.

Also starten wir mit dem Bus zum Adelshof, checken aus und rumpeln den anfangs im Wald fast aperen Ziehweg hinauf zur Birgitzeralm, pausieren kurz und hatschen weiter zum Birgitzköpfelhaus.

Stoffl und ich waren vorne und schon vor der Alm kokettierte eine steile Rinne von der Nockspitze mit uns, ob wir uns wohl trauen……; ich wußte, daß es geht, aber man sieht diese Variante äußerst selten befahren.

Bis zum Birgitzköpflhaus sind unsere Augen mehr bei dieser Rinne, als irgendwo anders.

Als weiteren Aufstieg wählten wir die Maier Rinne, die schon arg zerfahren war, aber noch immer für ein paar Schwünge im unberührten Pulver gut gewesen wäre. Vom Ende der Rinne bis zum Gipfel war ja nicht mehr weit – naja – außer für Ander – dessen Felle klebten nicht mehr und zu Fuß machte es weniger Spaß. Bald waren wir aber oben alle beisammen und auch ein paar Kollegen weilten neben uns.

3 Jungs, ich vermute mal, Studenten, klärten uns auf, daß sie „die Rinne dort drüben“ zerpflügen wollen. Aaaaaaaah, „unsere Rinne“? Naja, dann sind wir halt nicht mehr die ersten……

Alle waren schon voll nervös und freudig erregt, als wir uns aufmachten, den Spuren der 3 Kollegen zu folgen.

Dem Grat entlang Richtung Osten, ein happiger Schwung und wir standen an der Einfahrt. Aber die Rinne war „unversehrt“? Unsere Mitstreiter hatten wohl eine weitere Rinne gemeint, ich denke, sie sind unterhalb vom Spitzmandl eingefahren – auch anspruchsvoll. Da standen wir also nun. Stoffl und ich sahen, was uns blühte, während die anderen noch etwas zögernd oben warteten.

„Geht`s??“ Ehe wir uns versahen, waren alle bei uns. Entweder alle oder keiner! Gute Einstellung! Aber wer fährt als erster ein? Niemand wollte so richtig. Also opferte ich mich. Die Einfahrt war steinig und wir wußten ja nicht, wie der Schnee hält. Aber schon nach wenigen Metern spürte ich, daß es sicher ist und machbar.

Die Rinne war etwa 40° steil und wir mußten 2 Engstellen (maximal Schibreite) passieren.

Gratwanderung

Bild Mitte Rechts die Einfahrtsstelle

Einfahrt leicht steinig darum langsam und Vorsicht

Schmal, aber es geht sich aus

Doch dann öffnete sich das Paradies, die Reisse wurde breit und war vollkommen jungfräulich. Für jeden von uns genug Platz, um etwa 200 hm lang johlend abzufahren. Es staubte, und vom Birgitzköpfelhaus hörten wir einen rufen: „ihr Sch….eine“ – sicher hat er es nicht böse gemeint.

Es wird nochmals eng

Wir trafen uns am Ende des Hanges und mußten einige Minuten lang – noch immer im totalen Adrenalinrausch – verarbeiten, was wir grad gemacht haben.

Ausfahrt Rinne

Noch ein paar Schwünge in den Latschen bis zur Götzner Schiabfahrt, auf dieser bis ins Tal, dieser Teil war notwenig, um unsere erhitzten Köpfe kühlzukriegen. Unten feierten wir unsere schöne Tour und latschten grinsend zurück zu den Autos in Birgitz.

Voll zufrieden: Stoffl und Roli

Fazit: Abenteuer gibt es auch vor der Haustüre, da mußt Du nicht in die Ferne gehen.

Birgitza