Neveser Höhenweg

hochmotiviert starteten wir in unseren zweiten Urlaubstag. Unweit der Unterkunft befindet sich Lappach mit dem weiter oben, auf 1.860 mtr Seehöhe,  gelegenen

Neveser Stausee. Unter anderem ist das der Ausgangspunkt für die Schitour zum gr. Möseler. Von dort aus brachen wir auf, um den Neveser Höhenweg (verbindet

die Chemnitzer Hütte mit der Edelrauthütte), zu begehen. Den Tourentip entnahmen wir einem Wanderführer von Hanspaul Menara (die schönsten Wanderungen

im Ahrntal). Dort wird von 559 mtr Aufstieg, 685 mtr Abstieg (hier hätten die Alarmglocken schon angehen sollen, wie soll es auch funktionieren, dass man mehr Ab-

stiegs- als Aufstiegsmeter absolvieren muss, wenn man zum Ausgangspunkt zurückkehrt) und 14,6 Wegkilometern geschrieben. Schien ideal für MarTina und mich zu

sein, galt es doch, die Tourenwahl behutsam und nicht auf “Verheizmodus” einzustellen. Mit vielen Italienern brachen wir gegen 10.00 Uhr am Stausee auf und es

stellte sich bald heraus, dass  ab der Chemnitzer Hütte nicht mehr viele Wanderer den Höhenweg beschreiten.

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Wir jedoch genossen schon die ersten Meter, wenn

man nämlich die 560 Höhenmeter vom See zur Hütte hinter sich gebracht hat, geht es immer sanft,  auf und ab, dahin. Bis zum Nevesferner, der sich leider – wie viele

andere Gletscher – mehr und mehr zurückzieht, freuen wir uns über den liebevoll angelegten Weg. Überhaupt, während der ganzen Wanderwoche fiel uns auf, dass

immer wieder Wegstücke aufwändig gestaltet wurden und die Markierungen immer einfach, gut sichtbar, und mit dem Kartenmaterial ident waren.

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Etwa beim großen Gletscher machten wir Pause. Meine Navi Aufzeichnung hat 8,6 km zurückgelegten Weg ergeben. Nun, laut Führer sollten es 14,4 km sein und laut

Adam Riese war somit mehr als die Hälfte des Weges geschafft. Meinte ich. Der Autor hat nämlich offensichtlich den Zu- bzw Abstieg “vergessen”. Wie viel in Summe

zusammen gekommen sind,  verrate ich später. Hier nur vorab der Beweis, dass ich mich nicht verlesen habe:

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Ich ärgerte mich noch lange darüber, dass wieder einmal etwas verkauft wurde, das derjenige nicht selber probiert hatte (sonst hätte er die richtigen Angaben genannt,

weil gespürt). Und es soll mir ja keiner kommen, der behauptet, es wurde nur der Höhenweg von Hütte zu Hütte beschrieben – es ist nämlich klar und deutlich die

gesamte Runde angeführt und es steht nicht dabei, dass der Zu- und Abstieg nicht inkludiert sind).

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Egal,  der Weg ist so herrlich zu gehen, dass wir gar keine Zeit hatten, uns während der Wanderung zu ärgern. Einzig die Tatsache, dass die Edelrauthütte nicht und nicht

auftauchen wollte, machte uns etwas stutzig. Schließlich aber, nach einigen Kuppen mit immer wiederkehrenden “Magic Moments”, erschien sie. Noch immer in

guter Entfernung. Weil der Steig aber ziemlich eben dort hin führte, konnte ich MarTina gut motivieren, die Zähne zusammen zu beißen und durch zu halten. Bald

schon passierten wir das letzte Hindernis, eine Bachquerung, bei der man sogar darauf achtete, ein “nicht nass werden Blech” zu installieren. Dies zum Thema: liebevoll

angelegte Wege…..;

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Auf der Hütte schmeckte uns der Radler extra gut und der “Weißzint-Nudelteller” war scharf genug (das andere Gericht mit dem Hinweis: “sind sie zu scharf, bist Du zu schwach”,

wählten wir Gott sei Dank nicht);

Nach dieser Stärkung hoppelten wir langsam und gemütlich Richtung Stausee zurück. Die vermeintlichen 14,4 Gesamtkilometer hatten wir schon lange überschritten. Unten

am Seeufer angekommen bot sich die Möglichkeit, nach rechts, Richtung Staumauer zu wandern, oder eben nach links. Im ersten Moment schienen beide Wege gleich weit

zu sein. Die Entscheidung fiel auf “links”, was aber dann leider zur Folge hatte, dass wir noch einige Fleißmeter absolvieren mussten, um über die Brücke des Ursprungsbaches

zu kommen. Endlich beim Auto schnauften wir beide gut durch und die Freude über den schönen Tag überwog die Strapazen im gleichen Moment.

Der Blick auf das Navi zeigte am Ende: 22,43 km, 900 HM im Aufstieg (wird +/- genau stimmen), 7:15 in Bewegung.

Trotz Allem war es ein gelungener Urlaubsauftakt.

MarTina + Hilli, 14.8.2017