Kleiner Isidor, 3200 mtr
Kleiner Isidor, 3200 mtr
Auftrag an Papi: Sohn und Kollege müssen zum Stubaier Gletscher – bitte „einibringen“. Klar wird das gemacht, aber da tu ich gefälligst schon einen Eigennutzen dazupacken. Da ich bei der Tour letzte Woche auf das Grawagrubennieder gesehen habe, daß die Schihänge oberhalb der Dresdnerhütte schon beschneit werden, war für mich klar, daß ich die Tourenschi packe, bis zur Dresdnerhütte raufschlendere und ab dort im Kunstschnee weitermarschier` auf den Brettln. Wie weit ist ja zweitrangig, Hauptsache eine Skitour.
Wir trudeln zeitig am Parkplatz der Gletscherbahnen ein und siehe da, 5 Autos vor uns ist der Mario angekommen. Besser kann mans gar nicht ausmachen. Er geht auch „liftln“. Wir vereinbaren ein Treffen bei der Jochdohle. Servus daweil! Ich marschiere unter der Gletscherbahn vor bis zum Abzweig „unter der Bahn“ oder „Wilde Grube“, und da erstere Variante weder gespurt noch – aufgrund zuwenig Schnee – attraktiv aussah, entschied ich mich, über die Wilde Gruabm aufzusteigen. Die 10-15 cm Schnee langten vollkommen, um manierlich hinaufbrettern zu können.
An eine Abfahrt jedoch darfst Du bei diesen Verhältnissen NICHT denken. Bis Sichtweite des ersten Liftes verlief alles sehr schattig und extrem frisch. Dann wurd`s feiner, was nicht heißt, es wurde mir heiß. Im Gegenteil, ich mußte nachrüsten, gut, dass ich allerhand warmes Wäschezeuggs dabeihatte. Vielleicht 250 hm unter der Jochdohle traf ich dann meine Schwester mit dem Mario. Und da wurde gleich beschlossen, daß wir uns oben sehen und er mit rauf geht, auf den kleinen Isidor.
Mir fiel zu diesem Moment gar nicht ein, wie der Tutten heißt, ich wollte nur – irgendwann – und heute war der idale Tag dafür – dieses Kreuzerl erreichen, das ich schon einige male von unten bestaunte und mir dachte, daß es im Winter gar nicht so ohne sein wird, da raufzukralen. Bald schlug ich oben auf, fellte ab und der Mario war auch schon da.
Munter stapften wir rüber zum Einstieg und kamen flott hinauf. Viel mehr als 50 Höhenmeter sind auch nicht zu bewältigen, trotzdem schnauften wir ob der Höhe wie die Walrösser.
Ein Stück oben ist der Aufstieg Drahtseilversichert, was die Schärfe vollkommen nimmt und Sicherheit gibt.
Wir sind auf Kreuzhöhe und mir wird bewußt, dass ich soeben aus einer Pistenschitour ein kleines Alpinguzele gemacht habe.
Juhuiiiiii, jetzt taugts mir noch mehr. Traumwetter und Fernsicht, super Piste, motivierter Aufstieg und nun auch noch eine Minikraxlerei mit Gipfelkreuzbelohnung. Herz, was willst Du mehr.
Oben halten wir uns ob des Windes gar nicht lange auf und begeben uns runter zum Dohlennest zum sonnen und chillen.
Später lassen wir es schön stauben – bis zur Dresdnerhütte sind die Pisten in einem Top-Zustand wie selten gesehen.
Fazit: wertiger Einstieg in die heurige Schitourensaison und ein schöner Giebel, der furchtbar nah aber vielleicht auch deshalb wieder extrem entfernt ist (wer geht da schon auffi?)
Giggi, 22.10.2011