kleiner Isidor, 3.200 mtr

geplant war das Einlösen eines Gutscheines für eine Tageskarte am Stubaier Gletscher. Die Bahn sollte mich gepflegt zur Mittelstation bringen, von dort

wollte ich mit Schiern irgendwo aufsteigen, und dann noch ein paar “Fahrtln” mit dem Lift machen. Bei der Recherche, wann es denn mit dem Betrieb losging,

zuckte ich aber zusammen: “bis einschließlich 25.5.2022  kein Liftbetrieb”, musste ich auf der Homepage lesen.

Gut, den Gutschein konnte ich im Herbst auch einlösen, aber “meinen Frieden machen mit der Schitourensaison” – das konnte ich nicht auslassen.

“Plan B” könnte eventuell der Wurmkogel werden, dachte ich mir, weil dort ja auch viel Kunstschnee die Pisten säumte. Aber die Webcam beim Crosspoint zeigte nur

mehr grüne Wiesen. Kurz überlegte ich, die Schitour sein zu lassen. Aber ohne Abschluss bleiben? So entschied ich mich, bis zur Dresdner Hütte zu Fuß zuzusteigen, und

meinen Plan in die Tat um zusetzen.

Wann kriegt man auch schon den Gletscher, ohne dass irgendeine Menschenseele die Pisten bevölkert? Und der Preis für die

letzte Schitour der Saison war eigentlich recht günstig: bis zum Schi Anlegeplatz – 1h 15 min tragen, naja, es gab schon Schlimmeres.

Der Schnee war gutmütig entgegenkommend, was den Aufstieg anging. Griffig und kompakt, was eine schnurgerade Spur erlaubte. Der Piste entlang schnurdelte ich nach

oben, langsam, genießend. Der Pistenfirn versprach bis zur Abfahrt zu halten, dieser Art von Schnee setzt die Sonne nicht all zu hart zu.

Oben lachte mich das Gipfelkreuz

vom kleinen Isidor an. Also legte ich eine Mini-Einlage hin und kraxelte die paar Meter noch hinauf. Damit hat die Abschlusstour sogar noch ein Gipfelkreuz zur Krönung

bekommen.

Die Abfahrt war etwas bremsender als erhofft, aber Freude hat sie allemal in mein Gesicht gezaubert.

Von der Dresdner Hütte zum Parkplatz zu gehen, war der einzige Schönheitsfehler (neben dem Zustieg), aber ich verbuchte es unter “Wadln herrichten”.

Danach war ich zufrieden, das wars für heuer.

Hilli, 22.5.2022