Kemacher, 2480 mtr

Kemacher, 2480 mtr

Aller guten Dinge sind drei. Drei Tage frei, Drei Tage Kaiserwetter, 3 super Touren. Michael brauchte nicht lange, um mich, nach dem gestrigen super Ausflug auf die Erlspitze, noch einmal anzuzünden. Er meinte, „ein Funken hat genügt“ – ich entgegnete: „nein, anhauchen hats schon gebracht“.

Ich wußte, lang herumrecherchieren bringts nicht, die Karte aufgeschlagen und irgendwie sticht sofort der Kemacher ins Auge. Ausgmacht! Treffpunkt? um 09.00 Uhr auf der Höttinger Alm, Anreise mit Bergrad. Michel (der wülde Hund), ist vom Lohbach direkt gestartet. So hat er schon mal gute 1000 mtr in den Beinen, als er das Rad auf der Höttinger abstellt. Ich machs mir fein und breche von der Hungerburg auf. Soll auch noch reichen.

Manchmal steige ich sogar ab, die letzten beiden Tage haben mich müde gemacht und der schwere Rucksack und die Bergpragger tun ihr übriges dazu. Was solls, sehen tuts keiner und erzählen tu ichs niemand. Meine Laune war jedenfalls bestens, so wie der da:

Oben auf Bernhards Alm ist der Michl schon da und frühstückt fein auf der Terrasse. So gut wie nix los, wir durften die ersten Gäste sein. Ich trinke ein Schiwasser, Bernhard gibt uns den Tip, „über die Rinne“ zum Gipfel zu gehen (machten wir nicht, sah etwas „unhandlich“ aus….) und wir brechen auf, zum Gipfelsturm.

Wir verfehlen den Kärntnersteig auf den langen Sattel und mähen geradeaus hinauf, Ziel vor Augen.

Fast schon oben treffen wir doch noch auf den Steig. Langer Sattel – Zwischenstation. Der Blick auf den Aufstiegsrat wirkt auf Michael nicht gerade entspannend. Hinein ins Abenteuer, Zeit zum Fackeln lasse ich ihm nicht soviel. Die ersten Stahlseile kommen, nordseitig ein paar gefrorene Schneereste. Gämsen nehmen, ein paar Meter von uns entfernt, UNSEREN Steig.

Die lassen sich gar nicht richtig stören. Ein paar spannende Stellen kommen, schließlich die „Schlüsselstelle“, ein kleiner Gratabschwung, ausgesetzt und drüben gehts wieder 3 Meter hinauf. Ich schau`mir das an, dem Michael ist es nicht geheuer. Aber die Neugier hat gesiegt, er will auch. Den 3 mtr langen Grat funktionieren wir zum Reitgrat um und drüben hinauf gehts leichter als gedacht. Geschafft!

Danach kurz quer, einmal Grat wechseln und das Gipfelkreuz ist nur mehr wenige Meter entfernt. Das Stahlseil endet und ein Trappelpfad führt zum höchsten Punkt. Erleichterung. Stärken und größer werden.

Unten höre ich etwas rascheln und ein paar Minuten später steht ein Kollege da, der den Innsbrucker Klettersteig geht. Wir plaudern ein bißchen und brechen gemeinsam zum Weiterweg auf. Der Kollege ist flott unterwegs und bald sahen wir ihn nicht mehr. Retour genieße ich es und dem Michael fällt es auch deutlicher leichter. Naja, von genießen kann man bei ihm noch nicht sprechen. Unten am langen Sattel sieht man, daß er erleichtert ist.

Nun preschen wir den Kärntnersteig hinunter, nehmen die Serpentinen oberhalb der Alm wie wild und brauchen bis zur Alm exakt 45 min. Dort wartet die Bande (Hannes, Mario, Jemie, Fuzz, Ilona, Steve) schon und begrüßt uns. Nach Kasknödel und Bierchen beeile ich mich ins Tal, um 16.45 Uhr ist Treffpunkt beim Metropol, Outdoorfilmfestival muß auch noch sein, heute.

Faktum: die letzten 3 Tage waren ein Bombenhighlight des heurigen Tourensommers, und wie der Kollege vom Kemacher gesagt hat: „heuer bringi koa Abschlußtour zammen, es isch jedes Wochenende immer no so guat…..“, genau: i a nit, nämlich…..

Giggi, 13.11.2011