Karwendel Tour 2011 – Karwendelmarsch Unterstützung

Karwendel Tour 2011
Karwendelmarsch Unterstützung 28.08.2011

Eigentlich sollte es ja eine Parallelveranstaltung zum Karwendelmarsch werden, als, sozusagen moralische Unterstützung unserer Marschkollegen Hilli, Hannes, Jemie und Michi.
Aber meistens kommt es anders und zweitens als man denkt, also kurze Story mit leider (fast) keinen Bildern auf Grund des wirklichen Gammelwetters.
Ich steige in Allerheiligen um 06:48 in den Lokalzug nach Scharnitz wo bereits Steve im 2ten Wagon auf mich wartet. Hier scheint die (Wetter)Welt noch in Ordnung. Je weiter wir Richtung Scharnitz kommen, desto mehr geht uns der Reis – so ein Arschwetter.
In Scharnitz raus aus dem Zug und kurz überlegt ob wir nicht gleich wieder retour fahren. Der, Richtung Innsbruck steht bereit zur Abfahrt. NEIN, lieber einmal auf dem Fahrplan nachgesehen, wenn der nächste geht. OK, also in einer knappen Stunde. Also derweil Wetter schauen im Warteraum der alles andere als einladend ist :-(. Als eine leichte Regenbesserung eintritt, beschließen wir zu starten. Allerdings nur bis zum nächsten Kaffehaus wo wir uns – wieder bei Vollschiff – einen Verlängerten und einen Cappuccino geben.
So gestärkt legen wir um mittlerweile 08:15 los.
Es bläst ein wirklich strammer Wind, der sich mit dem Regen gegen uns verbündet und uns ständig ins Gesicht schlägt. Sollte also schon die erste Psychohürde werden. Aber nicht mit uns. Also einmal bis zur Larchetalm und dann mal sehen.
Es ist wirklich kalt und nass, aber irgenwie strampeln wir uns immer wieder auf Temperatur. Unsere Goretexkleidung ist jedenfalls ihr Geld wert und hält uns die Nässe (von außen) vom Leib. Geschwitzt wird natürlich kräftig, aber in Kombination mit der erhöhten Körpertemperatur ergibt das Ganze eine Mischung, die es aushalten lässt. Also weiter.
Um 10:00 stehen wir an der Labstation beim Karwendelhaus. Unsere Kumpels haben wir um eine halbe Stunde verpasst und dies sollten wir auch nicht mehr einholen. Wir gehören zwar nicht zur „Marschmeute“ aber trotzdem wird uns von den wirklich freundlichen Helfern heisser Tee, ebenso heisse Suppe und Brote angeboten, welche wir gern annehmen. Besonders die Suppe erweckt wieder die Lebensgeister in uns und so lassen es wir weiter blatteln. Mittlerweile bei Graupelschauer wird der Downhill zum kleinen Ahornboden recht interessant. Wir überholen laufend Teilnehmer des Marsches aber alles ganz piano und ohne Probleme.
Am Ahornboden wieder starker Graupelschauer und erstmals (trotz der Kälte) Wasser auffüllen. Hier trennt sich wieder der gemeinsame Weg – Wanderer Richtung Falkenhütte – Radler Richtung Johannestal.
Als wir dann an der Asphaltstrasse aufschlagen, stellen wir uns – es schüttet wieder einmal Vollgas – wegen einem Gewitter das uns seit geraumer Zeit verfolgt, bei einem Stadel unter. Steve meint trocken: „I moach iazat a Feier!“ Hähä, lässig. Bei Vollschiff a kloans Flaggele is recht verwegen.

Steve bei den Vorbereitungen

Es dauert nicht lange und wir haben ein Minilagerfeuer und können uns wenigstens die Hände etwas aufwärmen. Mittels Leatherman, den wir mit Unterstützung eines Prügels als Axt verwenden, spalten wir kleine Späne von einem Stück Hartholz.  Irgendwie gelingt es uns immer wieder das Feuer am Leben zu halten. Teilweise haben wir einen netten Glutstock, den wir immer wieder füttern.

Fast schon romantische Lagerfeueratmosphäre

Nach perfekter Feuerlöschung (Ertränken der Holzreste in der Lache) geht es weiter. Die Moral der Truppe ist wieder auf Maximum und so stehen wir Ruck Zuck am großen Ahornboden und biegen links ein Richtung Plumsjoch. Den Abstecher in die Eng – da wollten wir eigentlich auf unsere Kumpels warten – hatten wir uns Wetter bedingt erspart. An dieser Stelle nicht wissend, dass der Marsch bereits abgebrochen wurde. Das Gewitter verfolgt uns immer noch und zwischendurch zuckt auch mal ein Blitz durch die dichte Wolkendecke. Ein leicht unangenehmes Gefühl beschleicht mich immer wieder in solchen Situationen. Aufs Plumsjoch zieht es sich bei dem Wetter erst recht. Eine Kehre nach der anderen wird genommen und ich hatte schon in Erinnerung dass nach der nächsten Kurve endlich die Hütte in greifbare Nähe kommt, Denkste. Die selbe rechts links Kombination noch einmal.
Endlich, die Plumsjochhütte. Wir sind nicht die ersten Radler hier. Zwei Radkollegen haben es sich bereits in der gut geheizten Stube gemütlich gemacht. Zwei Wanderer ebenso. Wir schälen uns aus der Goretex und der restlichen nassen Panier. Kaffee und Mohkuchen fahren EXTREM gut ein und nach einigen Minuten ist uns wieder gut warm und die Stimmung molto bene. Draussen mittlerweile Schneefall vom allerfeinsten – es legt sogar an.
16:10 Uhr. Wir starten da wir ja mit dem Kumpels um ca. 17:00 den Treffpunkt in Pertisau vereinbart haben. Die Abfahrt vom Plumsjoch ist bei diesen Verhältnissen besonders spannend und es heisst wirklich gut konzentrieren. Der tiefe Schotter in Kombi mit Vollregen lässt es wirklich knusprig sein.
Der letzte Teil über die Asphaltbahn ist reine Formsache. Mit stark zur Seite geneigtem Oberkörper (damit der Wasserstrahl des Vorderreifens nicht frontal ins Gesicht zischt) sehen wir wie die 2 Vollidioten auf Rädern, Folge 17 aus, aber was solls.
In Pertisau, beim offiziellen Ziel angekommen, dämmert uns langsam, dass der Marsch abgebrochen wurde. Wir hatten niemanden mehr überholt. Endlich funktioniert erstmals wieder das Handy und so checken wir uns mit der restlichen Truppe im Gasthof Klara zusammen. Hier lassen wir nochmals den Tag Revue passieren und trotz der Str apazen gibt es ausgiebig zu Lachen. Danke an Mario fürs Radltaxi und Gratulation an die Marschteilnehmer Hilli, Hannes, Jemie, Mike. Aber brav waren auch die Radler – Steve und Fuzzi.

Guckst du auch Bericht Karwendelmarsch 2011.

Fuzzi 29.08.2011