K2
Irgendwann im Februar kündigte ich an, daß ich auf den K2 gehen werde und Mitgeher suche. Steve und Ander waren begeistert, aber, daß sie wirklich mitgehen, wenns soweit ist, damit rechnete ich nicht.
Die vergangenen Wochen waren ja schon geprägt von warmen Temperaturen und so ist bei den Jungs das Mountainbike-Fieber ausgebrochen, während sich bei mir, seit September 2010 der Skitourenvirus ausgebreitet hat und einfach nicht abklingen will.
Und wer hätte das für möglich gehalten, als am Mittwoch der K2 Plan geschmiedet wird, gibts doch tatsächlich die fixe Zusage von Steve und Fuzzy. Und eingeloggt hat sich dann noch, oh Wunder, Meister Gert mit Bergrettungskollegen Bernhard sowie Wolfi. Kaum zu glauben, zu sechst, selten eine so große Runde zusammengebracht. Aber bei diesen Bedingungen war es nicht sehr riskant und die Top-Tour war vorprogrammiert.
Um 07:00 Uhr treffen wir uns beim Ander und rumpeln mit 2 Autos ins Pitztal. Mit einer Schar anderer Tourenkollegen warten wir aufs öffnen der Kassa, lösen die Tickets und hinauf gehts zum Rifflsee.
Gleich tauchen wir in die Sonne ein, hmmmmmm, das wird ein Tag. Die ersten paar Meter sind abzufahren, rechts entlang vom See. Es ist pickelhart gefroren, und daher kommen wir mit gutem Schwung ein Stück ins Tal hinein.
Auffellen und Pieps-Check. Dann trotten wir gemütlich gen Westen. Nach dem flachen Talboden gehts bald nach rechts, eine anständige Steilstufe hinauf.
Oben verflacht das Gelände – nur kurz – bevor die zweite Steilstufe auf den Gletscher überleitet. Vorher zweigen manche zum Rositzkogel ab, der mit seinen 3394 mtr um genau 141 mtr höher als unser Ziel ist und damit auch „auf die Liste kommt“. Überhaupt bietet sich das Rifflseegebiet toll für ausgiebige Touren in anständiger Höhe mit – bei ausreichend Schnee – langen Abfahrten an, wobei vorher Lifthilfe in Anspruch genommen werden kann. Das letzte Stück zieht sich sehr in die Länge und heute hat scheinbar jeder wenig Luft bekommen.
Besonders arg hat es den Ander erwischt, der mit der Höhe – der dünnen Luft – und seinem Kreislauf anständig zu kämpfen hatte. Die Medikamente, die er nehmen muß, werden auch etwas zum unwohlsein beigetragen haben.
Yo, shit. Ich hab bereits in der Gondel bemerkt dass mir die Höhenluft nicht besonders lässig einfährt. Als ich beim Rifflsee starte bin ich jedenfalls schon leicht angeschlagen und sollte sich mit zunehmender Höhe noch steigern.
Schließlich treffen als erste Wolfi und ich an der Scharte ein. Hier machen (fast) alle Skidepot. Ich denke: „warum eigentlich“? und ziehe die Schi nicht aus, sondern marschiere weiter in den Stapfspuren nach oben. Spitzkehre. Weiter in die Nordseite. Spitzkehre. Auf den Grat zu, nochmal Spitzkehre. Jetzt wirds harcore – Wolfi – übernehmen bitte. Noch zweimal schrauben wir uns die Steilstufe weiter und stehen dann, gar nicht schlechter gegangen als die anderen, die zu Fuß rauf sind, mit den Brettern am Gipfel.
Verschiedene Gipfelfotos folgen, Steves K2 mit dem Giebelkreuz vom K2 ist die beste Erklärung von ihm, warum er den Schi mit raufnahm und wieder in die Scharte hinuntertrug (!!). Auch ein Schiträger war Gert. Als wir noch beim Nüsse jausnen waren, kam dann schließlich und gottseidank, ziemlich angekratzt, der Fuzzy ums Eck. Seine Gesichtsfarbe war – ich würde sagen: hellgrau. Man konnte ihm wirklich ansehen, daß etwas nicht stimmt. Wolfi fellte Fuzzys Schi ab und, weil wir ja schon eine gute Zeit oben waren, vergönnten wir ihm vermutlich nicht gerade genug Zeit um zu regenerieren. Auch der Ander hatte seine Schi mit raufgeschleppt – nichts ahnend, daß dies sinnlos ist, außer, man benutzt sie, um den Aufstiegsweg wieder abzufahren.
Mit starker Verspätung stehe ich jetzt auch am Ziel. Meine Gesichtsfarbe hab ich auf den letzten Metern endgültig liegen lassen. Aber der Ausblick entschädigt.
Wolfi und ich waren die ersten, die mit Schi den schmalen Gipfelgrat abfuhren, die anderen, wie gesagt, trugen die Scheiter wieder in die Scharte hinab.
Wir sammeln uns und queren rechts hinaus, um die schönen weiten Hänge zu verzieren. Wolfi beginnt und wir anderen folgen ihm und johlen.
Drei von uns bleiben zurück, während Berni und Wolfi links runtercruisten und ich einen schönen Steilhang direkt und gerade runterbrettere.
Wir wundern uns, warum die nicht kommen. Es ist der Fidje, es geht ihm gar nicht gut. Traubenzucker, Getränk und gutes zureden der wirklich feinen Freunde Steve und Gert richten ihn wieder halbwegs auf und her. Die weitere Abfahrt bleiben wir behutsam und kommen aber schließlich doch noch im Talboden an.
Je weiter ich wieder Richtung Tal komme, desto besser geht es mir wieder. Nachdem ich die letzten Getränke und Traubenzucker inhaliert hatte, geht es langsam wieder aufwärts.
Nach der „Flußquerung“ fellen alle an, außer Wolfi und ich. Das beschert und ein wesentlich besseres Tempo und wir sind 15 min vor den anderen bei der Sunnalm, wo wir uns Riesenspaghetti, Weizenbiere und Schiwässer schmecken liessen.
Die Sonnenterrasse war erheblich fein und ein Kaffeederl mit Gebäck mußte es unbedingt auch noch sein, bevor wir mit der Bahn nach Mandarfen abfuhren. Heimfahrt sehr gelöst, dem Ander ist es auch wieder top gegangen, wie soll es auch anders sein, bei der guten Kollegenpflege.
Fazit: berühmter Namensvetter eines großen Berges, gerade zur rechten Zeit am Programm, wir behalten diese Freundetour in guter Erinnerung. Bravo Buaschn!!
weitere Fotos im Album:
https://picasaweb.google.com/berg.schneefan/160411SkitourK2#
16.4.2011, Giggi (extrem relaxt)
Video gibts << hier >>
18.04.2011, Fuzzi (still alive)