Schi

Hoher Weißzint, 3.371 mtr

MarTinas Lesetag nutzte ich aus, um von unserer noblen Herberge (https://www.olm.it/) einen Abstecher zum Neves-Stausee zu machen. 2009 waren Gert und ich schon einmal hier, um den großen Möseler mit Schiern zu besteigen und zu befahren. Das war am 8.5.2009. Nun, 15 Jahre und 2 Tage später konnte ich mir den zweiten begehrten Gipfel mit dem selben Ausgangspunkt gönnen. Der hohe Weißzint wurde an diesem Tag von einer Heerschar einheimischer Tourengeher gestürmt. Ich war mitten drin, aber nicht lange, dann bildete ICH das Schlußlicht. Die Locals hatten augenscheinlich strammere Wadln als ich :-).

Die erste Sicht auf die Aufstiegsroute ließ mich hoffen, dass eine Abfahrt bis zum Speichersee möglich wäre. Leider, Schnee war zwar da, aber der einer mächtigen Lawine, die sich weit herunter schob, absolut ohne Chance, dieses weiße Gold zu befahren. So hieß es, dass nach dem Lawinenstrich die Schi erstmal auf den Rucksack mußten. Etwa 25 Min Tragen war angesagt, bis ober die Baumgrenze. Dann, am Beginn des weiten Pfeifholdertales, wurde angeschnallt. Die Nacht war klar und es hat gut und tragfähig durchgefroren. Immer wieder überholten mich Kollegen, alle sehr fit. Mir gings „hart von der Hand“ – es schien nichts „weiterzugehen“.

Nach dem Passieren der Edelrauthütte war in allen Beschreibungen vom „riesigen Steilhang“ zu lesen. Diesen erlebte ich als anstrengend, nicht enden wollend und ja – als RIESIG.

Irgendwann flachte es ab und ich konnte ahnen, dass bald das Weißzintkar in Sicht kommen wird. Tat es, nachdem ewig lange ausholende Spitzkehren gemeistert wurden. Vom Kar zur Weißzintscharte ging es flach dahin und es war Zeit, sich zu sammeln. Die letzten Kräfte verlangten die 10 Kehren auf die Scharte. Dann waren noch ein paar Stapfschritte zum Gipfel angesagt.

Die letzte Einheimische verließ den Gipfel, als ich eintraf. Ich machte ein Bild und mich auch gleich zurück zur Scharte. Im Auto vergaß ich mein Handy und wollte deshalb unbedingt mit dem letzten Bulk von anderen Schifahrern – und nicht alleine – zu Tal fahren. Diese habe ich sogar in der unangenehmen Scharte allesamt überholt und fuhr so erst wieder alleine (aber die anderen hinter mir) ab. Der Riesenhang war oben griffiger Hartschnee – mittig feiner Zischfirn und weiter Richtung Edelrauthütte gerade noch gut fahrbar. Weiter unten bremste es teils schon ziemlich stark her. Aber Schifahren an einem 10.Mai ist immer etwas besonderes – so schlecht kann es gar nicht sein – dass es keine Freude macht.

Gegen 12.00 Uhr war ich beim Auto und bald wieder in der Unterkunft. Die Wellnessanlage tat ihr Übriges, um meinen Tag zu etwas ganz besonderem zu machen.

Hilli – 10.5.2024

2 Kommentare

  1. Um es mit den Worten von Captain Kirk vom Raumschiff Enterprise auszudrücken: „Unendliche Weiten, wir schreiten das Jahr …“; und natürlich: a typische Hilli Tour, bravo Gierkopf

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