Hochfeiler, 3.509 mtr

wo, außer bei uns, kann man sich so schnell mal einen Dreitausender schnappen?

Dass ich heute ausrückte, war klar. Das Ziel kam mir erst gestern Abend in den Sinn. Weil meine Form stimmte,

war es auch egal, dass die Aufstiegsmeter meinen normalen Durchschnitt für eine Tagestour wohl etwas überschritten.

Den ersten Gefallen des Tages tat ich mir selber mit der (auch von anderen geforderten) Pünktlichkeit. Um 07.30 Uhr wollte

ich bei der Kehre 3 zum Pfitscherjoch aufbrechen, naja, 07:24 Uhr war es halt. Toleranz muss auch sein Zwinkerndes Smiley

 

Nennenswerte Pausen machte ich keine, gemütlich trabte ich am direkten Weg nach oben. Die Hochfeilerhütte wollte ich

am  Heimweg besuchen und etwas essen. Bald war das Rifugio (wir sind ja in Italien)  in Sicht und ich wanderte zufrieden mit mir selbst, stetig dahin

und daran vorbei.

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Schon waren die markanten “Steinsegel” in Sicht. Sehr frischer Wind begleitete mich, und mittlerweile auch die vor mir gehenden

Aspiranten, die von  der Hütte aufgebrochen sind. Anlass, dass meine Kurze Hose kein passendes Outfit war, sah ich keinen. Wohl aber die Anderen….. mir wurscht!

 

Unterhaltsam wurde es beim letzten Abschnitt zum Gipfel. Zuerst kamen mir zwei Tiroler entgegen, die etwas von “es ist eisig” redeten.

Sie drehten um, es war ihnen nicht geheuer. Dann kam die berühmte Gipfelfirnflanke. Auf dem letzten ebenen Platz vor dem

Finalaufstieg warteten zwei Lieblingsnachbarn und ein Hund. Dann kam mir ein Weiterer entgegen, der etwas von “ohne Steigeisen keine

Chance….” faselte, und von zwei eisigen Schlüsselstellen (?). Ich sah von unten schon, dass es knöcheltiefe, gute Tritte gab. In der Nacht

hat es geschneit und der eingewehte Pulver entschärfte den Firngrat, der sicherlich, wenn er knüppelhart ist, mit Vorsicht zu genießen wäre.

Ich murmelte mehr zu mir selber als zum Deutschen, dass ich mir das anschauen gehe, bevor ich umdrehe. Ich stieg ein und hatte nicht die

geringsten Zweifel, dass es richtig war. Einer kam mir – rückwärts (!) – entgegen, das Ausweichmanöver kostete ihn sicher ein paar Angsttröpflern.

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Gleich die Nächste, wieder rückwärts, die mich mit “und jetzt?” begrüßte. “Und jetzt….. gehe ich zum Gipfel” sagte ich, und stapfte 2 Schritte in

den Tiefschnee, um dann wieder in die Spur zurückzukehren. Nach ein paar weiteren Schritten war ich oben. 3 Italiener machten sich abstiegsbereit,

ich bediente den GPS-Track, machte ein Gipfelfoto und musste auch den Itakern bestätigen, dass ich nicht kalt hatte, in meiner Shorty.

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Die stapften gleich los, ich als Nummer vier in den guten Tritten hinterher.

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Die Schneepassage war gleich geschafft. Unten, beim Hund, fingen die 3

an, ihre Steigeisen abzuschnallen, während ich keine Zeit verlor, um weiter Meter Richtung Hütte zu machen.

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Diese erreichte ich um 13:00 Uhr – das war

das erste mal, dass ich auf die Uhr schaute und ich freute mich, dass ich so gut in der Zeit lag.

Der Wirt wollte mich dann mit dem Schnitzel herausfordern (siehe Foto, Handy als Größenvergleich).

Diese Challenge nahm ich an und habe gewonnenSmiley.

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Bleibt nur mehr das Fazit:  die Gelegenheiten beim Schopf packen und solch schöne Tage in seinen “Tourenkorb” bringen, das ist Leben!

Hilli, 22.8.2016