Hochalter, 2678 mtr
Nach der Mountainbike Aktion über Berg- und Tal von Tirol nach Riva del Garda zu fahren, war eine „normale“ Bergtour mehr als überfällig. Da sich länger aufbleiben, ausschlafen, ausgiebig frühstücken und gleichzeitig früh aufbrechen nicht vereinen läßt, ist es angenehm, daß wir nur das Tourziel verkürzen und der Aufbruch um 10:30 Uhr kein Gefühl von „zu wenig Zeit“ aufkommen läßt.
Weiters soll es unbedingt ein Teil Tirols werden, wo ich noch nicht war. Der Tourenratgeber Nr. 83 von Kompaß (Stubaier Alpen) wurde aufgeschlagen und schnell der gewünschte Gipfel ausgewählt.
Zudem verspricht der Hochalter eine großartige Runde mit Tourenschi, die konnte ich auch gleich auskundschaften.
Also ganz einfach ins Kühtai und direkt auf der Paßhöhe das Auto parken. Zuerst über einen Fahrweg, dann quer über Bergwiesen, steuern wir unseren Wunschpunkt an, während sich der Nebel langsam verzog und uns das Auftauchen der Sonne mehr und mehr erfreute.
Was Anfangs noch sehr bequem war, steigerte sich in ein Finish der Extraklasse. Die Steilheit wird im Gipfelhang wohl irgendwo jenseits der 35° Grenze sein. Den Aufstieg gingen wir aber in derart sachtem Tempo an, dass während der gesamten Wanderung unsere Mundwerkzeuge immer im Einsatz waren. Es ist wohl auch eine Art, Körper und Geist gleichzeitig „auszubeuteln“ und vom wunderschönen Gefühl zu profitieren, dass man sich nachher wie ein voll gefüllter Tank vorkommt.
Voll gefüllt mit Zufriedenheit, Gedanken, Frischluft und einem sauguten Gefühl im Magen.
Am Gipfel selbst ist (leider) kein Kreuz, dafür eine weit sichtbare Wetterstation, die aus Metall ist, glänzt und durch einen versperrbaren Kasten doch so eine Art von Gipfelkreuzfeeling aufkommen läßt.
Wir rasten, essen Kekse mit Apfel, trinken Tee und haben`s einfach nur fein. Die Überschreitung zum benachbarten Mugkogel lassen wir dann doch sein. Es ist anständig steil, felsig und wir wollten keine Experimente. Aber, der Nachbar des Hochalter ist als Schitourenziel für sichere Verhältnisse gespeichert. Steile Hänge versprechen einen anspruchsvollen Aufstieg und eine ebensolche Abfahrt, bei wenigen Höhenmetern. Eine Spritztour für einen kalten Jänner Sonntag Nachmittag.
Der Rückweg ist einfach, gleich wie rauf, und vergeht mit Plaudern, Sinnieren und Schwärmen wie im Flug.
Zurück beim Auto beschließen wir noch, die Kirche samt kleiner Kapelle (3 Fußminuten im Wald versteckt) von Sellrain zu besuchen und wundern uns über Gräber, die ausschließlich alle mit schönen schmiedeeisernen Kreuzen geschmückt sind.
Herbstsaison, darfst kommen, die schönste Zeit im (Berg-)Jahr beginnt……
Giggi, 30.9.2012
Aha, erstes Posting, gut gemacht.