Greizer Hütte–Kasseler Hütte

ich wollte zwar die einzelnen Abschnitte nicht werten, weil wirklich jeder für sich Höhepunkte und Schönheiten aufweist, die seinesgleichen suchen.

Trotzdem berichte ich hiermit von meinem Favoriten. Nicht zuletzt deshalb, weil wir uns die kürze der Etappe durch die Besteigung des Gigalitz (3001 oder

3002 Meter, wie so oft gibt es unterschiedliche Nennungen) nicht nur verlängert, sondern perfekt aufgewertet haben. Als Besonderheit dieser Tour,

mein Groll über die Unabgestimmtheit der Hüttenbetreiber, was Öffnungszeiten angeht, ist längst schon verflogen, kam ja als nächste Herausforderung,

dass die Kasseler Hütte geschlossen war. Wir mussten uns auf eine Nacht im Winterraum einrichten. Dazu aber später.

IMG_1646IMG_1648

auf Wiedersehen Greizer Hütte und ein Rückblick auf die Mörchenscharte, von der wir gekommen sind

Nach einer klaren Nacht war es klirrend kalt. Wind dazu wollte ein Spielverderber sein, der kriegte uns aber keinesfalls klein. Wir flogen nur so bis zur

Abzweigung, die uns weg vom weiteren Aufstieg zur Lapenscharte, hin zum teils recht ausgesetzten Steig  zum Gigalitz führte.

IMG_1649IMG_1653

Aufgebrochen sind wir gleichzeitig mit Gerri und seiner Frau, die sich ihrerseits den Gigalitz wünschte. Hochachtung! Die beiden stiegen aber anschließend ins Stilluptal ab, um

von der grünen Wand Hütte ins Tal chauffiert zu werden. Jedenfalls auch eine respektable Tagestour (die ich sogar selber, bis klar war, dass wir uns auf

den Weiterweg und die Winterraumnutzung einlassen werden, in Erwägung gezogen habe). Der Pfad auf den Gipfel führte steil hinauf, immer wieder waren

die Hände hilfreich mit im Spiel. Das Finale bildete ein 20 Meter Aufschwung, bei dem man dann besser beide Hände benützte und die Stöcke deponiert wurden.

Über einige Felsblöcke musste man sich noch hinüberwuchten zum schönen Gipfelkreuz.

IMG_1656IMG_1660IMG_1661

So einen Partner wie Lothar an der Seite zu haben, war dann auch fein.

Keine langes “herumtrödeln”, weder am Gipfel, noch sonst wo, wäre zu beklagen gewesen. Schneidig machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Abzweig und

weiter auf die Lapenscharte. Einem wuchtigen steinernen Tor, das den Übergang in den nächsten Talkessel einleitete.

IMG_1671IMG_1673

Die zwei Satz Beschreibung “über die tief

eingeschnittene Elsenklamm…..den ganzen Talkessel ausgehend…..” entpuppte sich als anregender Abschnitt. Immer wieder über kupierte Stellen, teils im

Grasland, dann wieder über ausgetrocknete Bachläufe und Wasserschneiden.

IMG_1678IMG_1685IMG_1686IMG_1687

Nicht genau wissend, wie es um die Wasserversorgung bei der Hütte aussieht, haben

wir unsere Flüssigkeitsvorräte kurz vor der Hütte noch einmal aufgefüllt. Während der letzten Meter zur Hütte träumte ich laut davon, dass wir Nudeln vorfinden

könnten. In Gedanken verarbeitete ich schon  die von der Greizer – Wirtin mitgegebene Kaminwurzen zu einem schmackhaften “Sugo”, das über die dampfende

Teigware kam. Als ich auch noch von der Möglichkeit sprach, dass Hopfengetränk da sein könnte, weckte mich Lothar auf. “Bitte, aufhören!!” flehte er.

Bald kamen wir drüben an und freuten uns wie die Rohrspatzen über den freien Winterraum (es hätte ja auch jemand da sein können, mit dem wir ihn uns teilen

müssen).

IMG_1699IMG_1700IMG_1701

Nach der ersten Kontrolle (jeder kennt das aus dem beziehen der Hotelräumlichkeiten), legte jeder fest, wo er schlafen wird. Meine nächste Arbeit war,

den Ofen anzuschüren. Beim stöbern in den Kästen entdeckte ich dann jedoch fast schlaraffenlandähnlich: Penne, 1 Paket passierte Tomaten, Suppenbrühe, Salz.

Ich konnte es kaum fassen. Mit diesen Zutaten und der vorher erwähnten Kaminwurzn war es jetzt echt möglich, einen Topf voller schmackhafter “Penne Kasseler

speciale” zu zaubern. Nach einer guten Zeit kochte das Wasser endlich und ich konnte meinem Partner beweisen, dass ich ein bisschen kochen kann. Die Menge

habe ich großzügig bemessen, jedoch nicht verschwenderisch. Für jeden von uns waren 3 gehäufte Teller vorhanden Zwinkerndes Smiley, die genüsslich verputzt wurden.

IMG_1698IMG_1702

Nach dem

Reinemachen konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter der Bergkette bestaunen, aus der wir kamen. Leuchtendes Rot, das die Berge brennen

ließ, wechselte in zartes Lila, bevor es mit schwindendem Licht langsam verblasste.

IMG_1708IMG_1710

Ein gutes Gespräch folgte bei Ofenknistern, bevor wir uns, zeitig wie immer,

gegen 20:45 Uhr schlafen legten.

Um 06:00 Uhr klingelte dann auch schon der Wecker, wir brachen zeitig auf zur letzten Etappe unserer Runde.

Letzter Abschnitt, der Sieben-Schneiden-Weg

Giggi, 28.9.2016