Gaiskogel, 2.820 mtr
an einen brauchbaren Harschdeckel war heute (natürlich) nicht zu denken. Deshalb war es auch egal, wie früh ich startete.
Natürlich, der Wetterbericht, der ab Mittag Regenschauer meldete, spornte schon dazu an, nicht all zu spät aufzubrechen.
Kurz vor 07.00 Uhr hatte ich schon die Schi als Fortbewegungsmittel angeschnallt und zuckelte eine der Rinnen, die noch
so gut wie bis zum Auto reichten, hinauf. Sommerfirn, dort wo Pistenpräparierung stattfand, ideal kompakt, war der Untergrund.
Heissa, so gut hätte ich es mir gar nicht vorgestellt. Über dem ersten Rücken war nur mehr feinste Ex-Piste vorhanden. Bald stellte
sich mir dieser Frosch hier in den Weg. Schön an zu schauen.
Weiter folgte ich der Schiabfahrt bis zur Drei-Seen-Lift Bergstation und dann den üblichen Weg zurück Richtung Aufschwung.
In einigem Abstand überholte mich ein Kollege und raunte mir ein “sers” herüber. “Fein, ich werde in seiner Spur gehen” dachte ich mir.
Aber bald schon legte der (vermeintlich) unnötige Hund eine steile Spur an, dass ich lieber mein eigenes, flaches Ding machte. Recht
weit gelang es mir, mit Schiern aufzusteigen, dann machte ich Depot.
Einige Meter auf dem Sommerweg, wechselte der Weg zunächst
in die Felsen. Dann stapfte ich im Schnee weiter und konnte gleich mal das Kreuzerl sehen.
Am Gipfel angekommen begrüßte mich dann
der STEILSPURLEGER überschwänglich, war es doch Daniel, den ich am 21.4.2012 bei einer Schitour in der Axamer Lizum kennenlernte.
Seither hatten wir uns nicht mehr gesehen, aber die Tour damals ist uns beiden noch gut in Erinnerung gewesen, war es doch etwas
sehr besonderes. Es schien, als hätten wir beide den Drang verspürt, uns die Highlights der Saison präsentieren zu müssen. Eine Geschichte
jagte die andere, bis Nebel aufzog und wir uns entschlossen, gemeinsam abzufahren. Die Fahrt war gar nicht übel, ich würde die
Bedingungen als nicht so schlechten Sommersulz betiteln. Nach dem Schartensteilstück gelang es gut, uns äußerst rechts haltend
ohne Schieberei zum Lift zu buggsieren.
Nochmal quatschten wir schnell und bei der Drei-Seen-Hütte verabschiedeten wir uns.
Es folgten ein paar wertige Pistenschwünge, bevor ich abermals nach rechts querte, um die Abfahrt in “meiner Rinne” zu erreichen.
Die letzten Bögen in dieser waren feines Schifahren auf kompaktem (präparierten) Untergrund und ich musste den Hang in einem Aufwasch
herunterbügeln, so geil war es. Am Weg nach Hause zog es zu und bevor ich in Birgitz ankam, tröpfelte es schon…..
Ich durfte zum wiederholten male in letzter Zeit sagen: “wiedermal alles richtig gmacht”
Der Hilli, 29.5.2016