Gaiskogel, 2.820 mtr
Aussi miassma!! Nachdem es vergangene Woche nicht geklappt hat, weil das Wetter und die Schneeverhältnisse nicht mitspielten, holten wir heute nach, was mir im Kopf herumgeisterte. Es sollte im Schnee sein, höher hinaus gehen und möglichst alpin anmuten. Die Idee, auch die Tourenschi einzubauen, schien durchführbar und möglicherweise sinnvoll, aber wir ließen es dann doch bleiben. Als wir nach dem Aufbruch die gar nicht schlechten Schnee Verhältnisse sahen, bereuten wir fast schon. Bis zur Bergstation des Drei-Seen-Liftes hatten nämlich die Schneekanonen schon gute Arbeit geleistet. Und, es waren eine Hand voll Leute unterwegs mit Schiern. Ich dachte schon, dass ich weinen müsste, aber das Stapfen hat bald richtige Freude gemacht. Mit meiner MarTina macht es sowieso Spaß, ich würde sie ohne Klage mit Freude den ganzen Berg hinauftragen.
So gingen wir auf guter Kunstschneepiste bis zur Bergstation und knapp darunter den Schispuren, die sich zwischen den Felsen Ihren Weg suchten, nach, Richtung Gaiskogelscharte. Spätestens ab hier machte es uns nichts mehr aus, dass wir keine Tourenschi dabei haben. Es ist einfach noch zu wenig weiße Pracht. Die paar Verwegenen mit Schi mussten sich zwischen herauslugenden Felsen, Steinen und Bruchharsch Ihren Weg suchen. Sicher keine Hetz und Belag schonend auch nicht. Unser Nachteil wiederum war, dass wir immer wieder unerwartet in Löcher einbrachen und mancher Stolperer uns nicht nur aus dem Gleichgewicht brachte.
Der Steilhang zur Gaiskogelscharte hinauf verlangte uns Alles ab, weil wir immer wieder im “Rollschnee” (ich muss das leider unter Anführungszeichen setzen) zurückrutschten, weiterhin auch einbrachen und keine guten Tritte vorfanden. Ich bewunderte MarTina, die hochmotiviert, wie ein Bagger, mir nachkofferte. Kein noch so leises Muckserl. Bravo !!!!
Oben an der Scharte erst, tauchten unsere Körper in Sonnenstrahlen. Sofort wurde es warm. Auch im Herzen. Dann hatten wir nur noch den letzten Teil, stellenweise sogar am aperen Sommerweg wandernd, zu meistern. Oben weiter gibt es noch die eine oder andere Stelle, wo man sich festhalten muss, aber ich muss sagen, es ist eine Genusswanderung sondersgleichen. Und das bisschen Schnee dazu, das hat es etwas anspruchsvoller gemacht, aber keinesfalls unmöglich.
Während ich 3 Minuten Vorsprung hatte und schon das Gipfelbuch zum eintragen herrichtete, kam MarTina um die Ecke. Ich glaube, man kann sehen, dass sie Freude hatte, den Gipfel zu erreichen (oder war es etwa die Vorfreude auf das Gipfelbussi??).
Wir lassen es uns sehr gut gehen und ich zeige MarTina die Abfahrtsrinne nach Haggen (siehe Tourenbericht vom Februar 2011). Das scheint ihr unverständlich, wie man da (?) runter soll……
Nach dem Stärken und Umziehen brechen wir wieder auf ins Tal. MarTina ist nicht ganz wohl, sie hat ein wenig Bauchflimmern. Aber ich kann sie gut beruhigen und wir meistern den Abstieg im Team, beinahe wie Profis. Es geht soweit, dass sie sogar im steilen Schartenhang 50 Höhenmeter johlend auf ihrem Hintern hinabrodelt, während ich mich stolpernd hinabmühe.
Im Nu sind wir wieder auf der harten Piste und straucheln weiter gen Tal. Manchmal reißts uns aus dem Gleichgewicht, weil unerwartet eisglatte Stellen den Weg säumen. Fast unten freuen wir uns noch über den großen Haufen Kunstschnee, auf dem wir federnd hinabkrachen. Es knirscht unter unseren Füßen, als liefen wir auf Styropor.
Beim Auto sage ich laut, dass dieser Tag wieder einmal Geschichte geschrieben hat und ich soviel mit heim nehme, das man nicht kaufen kann. Schon gar nicht, die Begleitung durch die beste Frau der Welt!
Giggi, 18.11.2012
lese gerne deine berichte es ist fast ein schriftsteller an dir verloren gegangen.schöne grüße von deinen selten schreibenden schwager
Gute Entscheidung ohne Skier, die haben wir uns früher schon mal ruiniert am Gaiskogel, do you now ???
cooles Artikelbild, hähä