Bergwerke bei Hötting ?

wer das liest, denkt sich, da hat sich vermutlich einer vertan. Dem ist NICHT so. Hauptsächlich im Höttinger Graben, aber auch im Bereich der Kranebitter Klamm und gegen Osten in der Thaurer Klamm hat es regen Bergbau gegeben. Etwa um das Jahr 1500 wurde in den Bergen nördlich von Innsbruck eifrig nach Erzen gebuddelt.

Wir wohnten heute einer Führung mit Dr. Peter Gstrein bei. Einem begeisterten Geologen, der mit seinem schon fast unheimlichen Fachwissen und seiner mitreisenden Art zu erzählen, die Herzen der Teilnehmer im Sturm eroberte. Das Gelernte ist ob seiner Menge und Vielfalt leider nicht mehr sofort greifbar. Anschaulich erklärt und gezeigt wurde der Aufbau der Gebirge und wie diese  entstanden sind, die Rolle der Kontinentalplatten und dass beispielsweise auf der Nordkette Wettersteinkalk zu finden ist, ob der Faltung der Gebirge bei ihrem Entstehen.

Äußerst interessant zu sehen war auch ein letzter intakter Pfeiler eines Aquäduktes, ungefähr aus dem Jahr 1500, direkt auf dem Weg vom Gramartboden Richtung Höttinger Alm. Schon damals stießen die Bergleute auf Wasseradern im Berg und dieses wurde zur Versorgung in die Stadt geleitet. Sagenhaft, dass man davon noch Reste anschauen kann. Die Höhepunkte der Führung sind zweifellos zwei Stollenbegehungen, wo man als Normalsterblicher sicher nicht hinkommt.

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Nicht minder interessant war es auch, am Weg zum Höttinger Bild alte Abbaustätten zu lokalisieren, ging man doch ein Leben lang an Halden und verfallenen und (wieder-)verschlossenen Stollen und Abbaustellen achtlos vorüber.

Fazit: Innsbruck, ich liebe Dich! Und je besser ich Dich kennenlerne, desto mehr!