Arzler Scharte

wer sie mit Schiern nicht kennt und im Winter noch nie zu ihr ging, wird niemals wissen, von was ich spreche. Von der kleinen aber feinen Runde deren Höhepunkt es ist, über die Arzler Scharte direkt nach Innsbruck zu brettern. Und  von einer Besonderheit, die eben nur Innsbruck bietet. Mit Lifthilfe in Null Komma Nichts auf über 2000 Meter und ein kleines Stück über den Götheweg hin zur Einfahrtsschneisse ins Glück. Von dort auf einen Schlag in die alpine Einsamkeit des Karwendel. Weil es doch sicher sein muss (LWS II minimum), kann man diesen Giro nicht jederzeit, wenn man Lust hat machen, sondern es muss halt passen. Steve steht im nachfolgenden Foto bereits am Beginn der Zwischenabfahrt,

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die uns über die Gleirschzähne zum Auffellpunkt führt. Bis dorthin erleben wir schon das, was wir erhofft haben: feinen Staubpulver, leider mit nicht ganz passendem, labilem Untergrund. Die mit den superbreit Latten hatten es besser, aber wir auch noch unsere Freude am staubigen Weiß.

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Als wir die Felle anklebten, reihten wir uns in eine unüblich weit östlich angelegte Aufstiegsspur ein. Aber erstens war selber neu spuren verpönt und zweitens war die vorhandene Linie schön in der Sonne, was wir gut vertrugen. Es ging in schönen, weiten Kehren hinauf Richtung Mandlscharte.

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Die letzten Meter wieder im Schatten und knackig steil. Der Ausstieg war heute gutmütig angelegt, hier war es auch schon unangenehmer.

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Lang hielten wir uns nicht auf, zuckten doch unsere Beine schon, vorfreudig! Die Sonne hat aber schon sehr gute Arbeit verrichtet, und vom erwarteten Puderpulver blieb da, wo die Gotl direkt hin schien, teils noch schwerer Pulver bis Papp übrig, nur in Schattenhängen waren noch einige gute Schwünge zu meistern. Steve reitet ganz oben noch eine Passable Kür in den Schnee, bevor es sehr anstrengend wurde.

Aber, Schartenrattln hat immer was Spezielles, es zu bereuen, hier abzufahren, gibt es gar nicht. Unten quälen wir uns noch (Hilli Spezialabkürzung) durch ein Gestrüpp, bevor wir locker glücklich über den Forstweg bei der Arzler Alm eintrudeln. Dort empfängt uns MarTina, sie war auf der Seegrube und ihr Radler schon nur mehr halbvoll. Fazit: extrem geile, sofort und immer wieder unbedingt wiederholbare Spezialtour vor den Toren Innsbruck. Machen, wenn es geht!

Giggi, 14.2.2013