Aperer Turm, 2.986 mtr

In den diesjährigen 3 Wochen andauernden Sommerferien ging es sich leider nicht aus, dass wir eine Hütten-Nacht eingebaut haben. Der Wunsch hielt sich aber hartnäckig im “Hinterstübchen”. So kam es sehr gelegen, dass Schwager Mario diese Woche, gleich wie ich, Strohwittwer war und sich mir anschloss. Die Franz-Senn-Hütte eignete sich hervorragend für uns, weil, egal ob freundliches Personal, Qualität der Speisen und unerschöpfliche Tourenauswahl vorhanden war. Gleich am Freitag nach Dienstschluss machten wir uns auf zum Parkplatz Oberiss.

Während der Zufahrt schüttete es teilweise wie aus Kübeln, selbst, als wir uns zum Abschmarsch herrichteten, regnete es noch, aber nicht mehr ganz so stark. Aber so ein bisschen Regen konnte uns von unserem Vorhaben nicht abbringen. In Kürze hatten wir die 400 Höhenmeter hinter uns gebracht und nahmen ein paar erste tiefe Züge “Hüttenluft” im Schuhraum, wo die nassen Sachen der Gäste zum trocknen aufgehängt waren. Das Aroma verfeinerten wir alsbald mit unseren eigenen Sachen. Beim eincheck wurde klar, dass wir nicht ins Lager mussten, sondern im Zimmer 23 zwei Betten bezogen. Hari, der “Hüttenmanager”, empfahl uns eine Dusche, was wir gerne annahmen und nach 15 Minuten waren wir frisch gestriegelt und wohlfeil duftend im Gastraum zum Abendessen. Forelle mit Reis, vorher Gemüsesuppe und als Dessert ein Fruchtallerlei mit einer Schaumkrone. Zu uns gesellten sich die 3 Salzburger Höhlenretter Andrea, Ida und Gerald und der Abend wurde, auch dank des Gitarrenspiels von Gerald, zum unvergesslichen.

Zeitig früh um 06.30 Uhr kralten wir aus unseren Harpfen und genossen das reichhaltige Frühstück. Um 07:45 Uhr brachen wir auf.

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Das Wetter war nicht einzuschätzen, aber zumindest beim Abmarsch nieselte es nur leicht. 1,5 Stunden später, auf der Anhöhe vor dem Gletscher, dort, wo die Gebetsfahnen wehen, änderte sich das leider. Es begann stärker zu regnen. Unverdrossen nahmen wir unsere Regenjacken, zogen diese aber nicht ganz an, sondern ließen sie wie Capes, ohne die Hände in die Ärmel zu stecken, herunterhängen.

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Und irgendwann ließ der Niederschlag wieder nach und wir spürten, dass der Gipfel nicht mehr weit war.  Im Nebel waren wir uns schließlich nicht ganz sicher, ob wir richtig waren.

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Der Höhenmesser zeigte 2.989 Meter an, das wäre schon über Gipfelhöhe gewesen, aber es schien nur mehr wieder bergab zu gehen. Der sich verziehende Gammel half uns: wir befanden uns auf einem Plateau, das tatsächlich mindestens Gipfelhöhe hatte, der Weg führte aber über eine kleine Scharte, wenige Meter unterhalb, wo dann auch die erwähnten Seilsicherungen auftauchten, wenn auch nur auf einer Länge von wenigen Metern.

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Drüben gings wieder hinauf und wir waren froh, dass die Sonne durchkam und uns wärmte. Beim Abstieg wollten wir dann abkürzen, was, wenn man es richtig gemacht hätte, auch gelungen wäre.

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Wir verstiegen uns aber kurz, und mussten die Ersparnis in einen kurzen Rückaufstieg investieren. Der Umweg führte uns jedoch zu einem interessanten Abschnitt, einem Kamin, der schließlich zum Aufstiegsweg führte (aber zum dem rechten Ast, der aus unserer Tour nun eine schöne Runde machte).

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Weiter über die Moräne führte der Weg in den Talboden und zurück zur Franz Senn Hütte.

Dort trafen nach einer Zeit auch “unsere Höhlenretter” ein, die sich die mehr als 3000 mtr hohe Rinnenspitze zum Ziel erklärten. Nach einer gemeinsamen Stärkung stiegen wir weiter ins Tal ab und traten allesamt happy die Heimfahrt an.

Giggi, 6.9.2014