Kasseler Hütte–Edelhütte–Ahornhütte–Mayrhofen

dieser Teil des Weges ist auch unter “Aschaffenburger Höhenweg” bekannt, oder wird auch “Sieben-Schneiden-Weg” genannt.

Die Überschreitung selbiger sieben war die Aufgabe unseres fünften Tages. Jede einzelne hat einen Namen, Krummschnabel oder

Nofertensschneide sind nur zwei davon. Die Entscheidung, von der Kasseler Hütte “unten rum” zu gehen, war genau so richtig, wie die es wäre,

den Panoramaweg oben zu wählen, was wir nicht taten. Gleich anfangs war klar, riesiges Blockwerk wird unser Hauptbegleiter am

heutigen Tag werden. Konzentriertes Gehen hat nicht nur die Glieder geschwächt, sondern auch im Kopf Müdigkeit verursacht.

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Wir packten eine um die andere “Schneid”, passierten das Aschaffenburger Biwak (ein herrliches Hüttlein, wo man sich ein

Gewitter und eine daraus resultierende Pflicht-Not-Nacht gerne vorstellen mag).

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Die summierten Aufstiegsmeter dürfen keinesfalls

täuschen, bis zur Liftstation sind es nur etwa 850. Die Länge des Weges (bis Lift etwa 15 km), sowie die Beschaffenheit erfordern

hauptsächlich Ausdauer – nicht nur in den Füßen – auch im Kopf.

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Lange Zeit sieht man kein Ende kommen, bis man schließlich auf

der Popbergschneide steht und auf die Karl von Edel Hütte blicken konnte.

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Obgleich wir auf der Schneid` noch ein zweites mal jausneten, wollte ich es mir auf der Hütte gut gehen lassen. Ein alkoholfreies

Weizenbier  (vermutlich eines der gefragtesten “Hütten+Almgetränke” – nicht nur hier im Zillertal) und ein Schnitzel dürfte es

schon sein.

Als wir den sonnigen Terrassenplatz bezogen hatten war nach 10 Minuten klar, dass Selbstbedienung galt.  Mein Kollege opferte sich,

um an der Ausgabestelle sein Glück zu versuchen. Seine “Halbe” war vorhanden, der Wunsch nach alkoholfreiem Weizenbier jedoch

abgeschmettert mit der Aussage: “haben wir schon lange nicht mehr” (hääää??). Lothar mühte sich zu mir zurück um einen Ersatzwunsch

zu erfragen. “Bitte dann an Radler”, war ich mir sicher, dass ich einen Treffer landete. Abermals kam L. achselzuckend zurück und

berichtete, dass auch dieses Getränk mangels Vorhandensein des Limo-Teils nicht möglich war. “Lass sein”, leitete ich das Ende der

Sonnenterrassen-Zeit ein, ohne dass diese richtig begonnen hat. Die Lust auf Schnitzel ist mir auch vergangen (€ 12,50 gespart!).

So verließen wir diesen Ort mit mir eh zu vielen Menschen, um an der Bergstation der Ahornbahnen eine Steigerung der Menschenanzahl

zu erleben, die uns noch schneller ins Tal trieb. Das Weizen holten wir an der Talstation nach, ehe wir die paar Meter zum Auto trabten,

dessen Standplatz nun ideal war. Selbstredend brachte ich Lothar zu seinem geparkten Auto in die Gamsgrube, die ja auch für mich am

ersten Tag eine Schlüsselstelle bedeutete.

In Schlitters dann erlag ich der Versuchung und häufte mir ein Tablett voller Fast-Food Wünsche auf, welches mir von einer freundlichen

jungen Dame sicher lieber verkauft wurde, als vom saisongeplagten und müden Wirt auf der Edelhütte.

Damit war der letzte Eindruck, der ja bekanntlich zusammen mit dem ersten am meisten zählt, kein schlechter.

Fazit: der Berliner Höhenweg ist ein Muss für jeden Bergfanat. Zur gründlichen Recherche aber das Vorwort lesen.

Für mich stellt die Begehung einen weiteren Höhepunkt des Bergsommers 2016 dar, der offensichtlich noch nicht vorüber ist…..

Giggi, 29.9.2016