kl. Lafatscher, 2.636 mtr
Schon am Montag – dem Beginn meiner letzten Arbeits(rumpf)woche war klar, dass das Wetter stabil bleibt. Das führte dazu, dass ich schon die ganze Woche ziemlich auf den Freitag, meinen ersten freien Tag, hin fieberte. Der Urlaub sollte mit einer Bergtour anfangen. Ziele habe ich noch zuhauf abzuarbeiten, deshalb war es nicht schwer, etwas unerledigtes aus der Evidenzmappe zu ziehen.
Ich schnappte mein Bike, und obwohl ich wusste, dass ich maximal bis zur ersten Ladhütte fahren werde, schob ich meine Begn von dort weg mit Genuss weiter hinauf. Vorbei an den Herrenhäusern bis zum Issjöchl, wo ich es eigentlich stehen lassen wollte. Aber ich fuhr noch hinunter bis in den Issanger und dort, wo ich mein Rad parkierte, standen schon öfter welche.
Es folgte ein sehr schweißtreibender Aufstieg aufs Lafatscher Joch. Die Morgensonne knallte erbarmungslos her. Ich ging langsam aber stetig gen Joch. Einige Hüttenwanderer kamen mir entgegen. Gipfelstürmer sah ich keinen weiteren. Oben beim Joch musste ich etwas essen, bevor ich den steilen Anstieg in Angriff nahm. Am Anfang waren nur schwache Steigspuren zu erkennen, die sich auch wieder verloren haben. Nach dem ersten Buckel kamen dann abwechselnd Steinmänner und immer wieder rote Farbmarkierungen.
Der Weg führte immer am Grat entlang Richtung Gipfel. Irgendwann klappte ich die Stöcke zusammen und verstaute sie am Rucksack. Ein Absatz folgte dem Nächsten. Als ich endlich das Gipfelkreuz sah, freute ich mich.
Aber leider zu früh. Noch ein Aufschwung musste gemeistert werden und nach diesem schien der Gipfel weiter weg zu sein, als vorher. Es zog sich unheimlich in die Länge. Geduld, Ausdauer und Freude an der Tour brachten mich schließlich unverdrossen ans Ziel. Einen lauten Juchizer konnte ich nicht unterdrücken.
Nach einer feinen Pause begann ich den Abstieg. Immer wieder musste ich auch die Hände zu Hilfe nehmen. In Summe war es aber eine entspannte Angelegenheit.
Vom Lafatscher Joch bis zum Bikedepot musste ich noch einmal in die Latschensauna. Unheimlich, wie es heraufgedampft hat. Man bekam kaum Luft.
Als ich die letzten Meter zum geparkten Drahtesel absolviere, wurde mir erst bewusst, was als nächstes kommen wird. Statt noch einmal 2 Stunden ins Tal zu hatschen, konnte ich mich gepflegt auf den Bock setzen. Am Jöchl war ich alsbald, und was folgte, war einfach nur der Lohn, fürs hinaufbuggeln.
Ich öffnete die Dämpfer und die Fahrt war einfach nur geil. Als ich unten beim Parkplatz ankam, erinnerte ich mich noch daran, dass dort ein Kneipbecken ist.
Also stattete ich diesem einen Besuch ab, bevor ich mich bei 34 Grad ins Auto setzte und glücklich nach Birgitz fuhr.
Fazit: ausgiebige, lange Tour. Vom Lafatscher Joch teils sehr anstrengend, teils unspektakuläre aber nette “Klettereien”, die Bögn hat goldene Dienste geleistet!
Giggi, 7.8.2015