Pfaffenkogel, 3.366 mtr
bei der letzten Tour zum Wilden Pfaff haben wir vor der erste Steilstufe sehnsüchtig nach Westen geschaut und ein Kreuz auf einem schönen Gipfel gesehen. Da wollten wir heute unbedingt hin und planten kurzerhand eine Tour. Es handelte sich um den GAISKOGEL, 3.128 Meter hoch. Für eine Winterbesteigung (zumindest durch uns), eignet er sich aber nicht. Wir ließen es daher beim “Gamsplatzl” auf 3.018 Meter gut sein.
Das Gamsplatzl ist der Übergang von der Siegerlandhütte zur Hildesheimerhütte. Auch gut zu wissen. Nachdem wir uns ausgiebig umschauten und feststellten, dass wir auf den Gaiskogel NICHT hinaufkraxeln werden (jetzt weiß ich, dass es der UIAA Schwierigkeitsgrad III ist), zogen wir die Lattln an und cruisten wieder in den Talboden hinunter, um uns in die Reihen der Zuckerhütl und Pfaff-Aspiranten einzureihen.
Den üblichen Schlauch über den Paffenferner zum Joch brachten wir gemütlich hinter uns. Danach war es nicht mehr weit und wir konnten die Spur der Anderen verlassen, um unser Ziel anzusteuern.
Der Pfaffenkogel fristet natürlich neben seinen berühmten großen Brüdern Pfaff und Zuckerhut ein bescheidenes Dasein. Aber, wer die anderen bestiegen hat, kann hier ohne weiteres einen bequemen “Halbtagsdreitausender” mit Lifthilfe abstauben. Die schitechnischen Schwierigkeiten sind durchaus auch für Anfänger geeignet. Nachdem wir die traumhafte Fernsicht eine gute Zeit genossen haben, gingen wir unser nächstes Vorhaben an. Schon lange träumten wir davon, über den Sulzenauferner abzufahren. Heute nahmen wir diese Abfahrt in Angriff. Die ersten Meter vom Gipfel waren noch windverblasen, und es war fast wichtig, gute Kanten zu haben. Der nächste Abschnitt erlaubte schon einige Genussschwünge im größtenteils windverblasenen Pulver.
Wir ließen die Schi das Flachstück entlang laufen und standen alsbald an der Geländekuppe, die schifreundlicheres (weil steileres) Terrain einleitete. Und dorthin blies der Wind offensichtlich all den Schnee vom Gletscher, der unter anderem am Gipfelgrat des Pfaffenkogel fehlte. Das Ergebnis waren etwa 40 cm astreiner Pulver, zu fahren mühelos und lässig wie schon Jahre nicht mehr.
Obgleich wir nicht die Ersten waren, konnten wir leicht noch Bereiche finden, die nicht verspurt waren. Es staubte wie wild und ich glaube mir nicht mehr sicher zu sein, was besser ist, solche Hänge hinab zu powdern oder guter Sex……
Steve und ich nutzten auch noch den letzten Powderhang aus, auch wenn wir deswegen 30 Höhenmeter mehr aufsteigen mussten, solche Verhältnisse mussten wir auskosten bis ans Limit. Im Talboden, dort wo sich im Sommer am Fuße des Sulzenauferners immer ein See bildet, fellten wir zum dritten mal auf und folgten der unnötig steilen Spur hinauf aufs Peiljoch. Hinter uns eine Gruppe Franzosen, die vermutlich genau wie wir wussten, dass sie heute etwas besonderes erlebt haben. Wir fellten ab und begannen die außergewöhnliche Abfahrt vom Peiljoch Richtung Dresdner Hütte. Auch, wenn alles schon verspurt war, hatten wir das Gefühl, gerade was sehr exklusives zu tun. Nachdem wir den steilsten Abschnitt der Jochabfahrt hinter uns gebracht haben, querten wir weit nach rechts hinaus, weil dort noch – yeah – ein jungfräulicher Hang auf uns wartete.
Den verzierten wir gemeinsam. Die weitere Variantenabfahrt unterhalb und rechts der Gondelbahn (im Abfahrtssinne) bis zum Parkplatz rundete den erfolgreichen Tag mehr als ab.
Für solche Tage gibt es nur ein Wort: DANKE
Hilli, 28.3.2015
Nette Partie Jungs. Wie es aussieht extrem lässigen Pulver derwischt. Sozusagen auch Pulvertest der neuen Bretter.
***** aber leider ohne Helm – also 1 Stern Abzug – bleiben noch **** 🙂
Super, Tagl gut ausgenutzt!
Cool. Und so ein super Wetter.
Hammerrunde gewesen – schon lange keinen soooo geilen Champagner Powder gefahren.
Toller Bericht Powderkollege.