östliche Seespitze, 3.416 mtr
das schöne, stabile Wetter und “weils grad extrem guat paßt hat”, hat vorerst Mario und mich veranlasst, eine attraktive Hochtour “anzureißen”. Mario und ich, bis Hannes davon erfuhr und auch einmal den Radelsattel gegen die Bergschuhe tauschen wollte. Und da beide Herren weder Steigeisen noch Pickel ihr Eigen nannten, kauften sie sich kurzerhand selbiges. Bravo! Aber dass sich gutes Material bezahlt machte, war am Tourtag relativ schnell klar. Am Freitag um 17:00 Uhr holten mich die Jungs in der Bude ab. Volée zum Parkplatz am Talende des Oberbergtales, wo es zur Franz-Senn-Hütte ging. Im Nu schlugen wir auf der Hütte ein, bezogen ein feines 4-Bett Zimmer und speisten noch anständig.
Auf der Franz Senn Hütte kann man es sich echt gut gehen lassen. Frühstück wird ab 05:00 Uhr serviert (nicht 06:30 – wie angeschrieben war), das kam uns sehr entgegen. Der Wecker schellte um 05:15 Uhr und nach dem Frühstück ohne Druck blieb genug Zeit, sich die Zähne zu putzen und sich marschbereit zu machen. Das waren wir um 06:20 Uhr, gut 10 Minuten, bevor “die Meute” aufstand und es hektisch wurde. Einige sind vor uns aufgebrochen, wir sahen sie später am Alpeiner Ferner, Ziel mir unbekannt. Auf die umliegenden attraktiven Gipfel gehen, sahen wir niemanden.
Einzig weitere Personen, die auf den Alpeiner Gletscher zusteuern, machten wir aus. Ob das alles Hüttenwanderer mit Ziel Amberger Hütte waren? Keine Ahnung. Wir jedenfalls schlängelten uns hinauf bis zu dem Plateau, wo die bunten Gebetsfahnen wehten und querten den Bach. Dann ging`s steil über Schutt hinauf, wenige Steinmänner zeigten den Weg. Schließlich erster Schneekontakt. Der war bockgefroren, die kalte, klare, trockene Nacht konnte was! Schon hier sahen wir, was die Eisen später für einen enormen Unterschied zum Gehen ohne diese ausmachten.
Nach dem Queren eines rauen Schuttfeldes zogen wir dann endgültig unsere Gehhilfen an. Und es war klar, dass die Gewinner des heutigen Tages WIR sein werden. Der harte Firn bot unseren Dingern die ideale Basis für einen sicheren und festen Stand.
So kofferten wir hinauf, immer die schöne Flanke im Auge habend.
Wenn ich bedenke, was ich über diese Tour alles im Netz gefunden habe (von Blankeis bis zu Leuten die sich mit Seilen im 40° Hang sicherten und Berichten, die von großer Spaltengefahr sprachen ((die es zu anderer Zeit natürlich geben kann))). Und nun tuckerten wir in bester Manier einfach hinauf. Ohne Seil. Ohne Spalten, ohne Angst vor Allem. Und mit einem sehr guten Gefühl im Magen.
Einzig weiter oben, da kamen manchmal Gedanken auf, was wäre, wenn….. Ja, es ist dieses Bauchwehgefühl, das sich einstellt, wenn Du weißt, dass Du jetzt sofort nicht aufhören kannst. DU MUSST DAS JETZT FERTIGMACHEN, AUSSTEIGEN ERST GANZ OBEN MÖGLICH. Das hat dann ein bisschen klamm gemacht, aber wir haben trotzdem alle sauber den Gipfelgrat erreicht.
Den stapfte zuerst ich vor, dann übernahm Hannes die Spurarbeit.
Technisch kein Problem, wir sind uns aber alle drei im Klaren, dass ein Ausrutscher auch tragische Folgen haben könnte. Dann endlich, nach 4:20 min Kofferei, standen wir oben, beim kleinen Gipfelkreuz. Schnell war uns allen bewusst: der Sommer hat zwar erst begonnen, aber diese Tour hat Ihren Anspruch in die Top 3 zu kommen, bereits erfüllt.
Nach einer ausgiebigen Jause etwas unterhalb des Gipfels, dort wo es ganz windstill war und die Steine unsere Rücken wärmten, stapften wir den Gipfelgrat wieder hinab. Vorsichtig, aber mit einem guten Gefühl und sicher.
Die ersten Meter auf dem Gletscher waren auch noch etwas zögerlich, aber mehr und mehr kamen wir in einen guten Rhythmus. In der steilsten Stelle des Gletschers war dann gar entspanntes “Abferseln” möglich.
Ich musste mehrmals darum weinen, dass ich keine Schi dabei habe. In Summe wären fast 900 Höhenmeter Abfahrt möglich gewesen, und dies auf feinstem Butterfirn. Egal, auch das Abgehen war knieschonend, schnell und entspannt. Die letzten Schneereste nutzen wir aus, um nahezu in den Talboden zu gelangen.
Dann war nur noch der Hatscher zur Hütte zurück zu bewältigen, und weil wir diese ja schon kannten, tranken wir das Belohnungsbierdschi auf der Alpeiner Alm. Dort gab es als Sonderbelohnung noch einen “Fidelio” für jeden (wer wissen will, was das ist, muss schon selber hingehen).
Fazit: auch nächstes mal werde ich der Devise treu bleiben, “i schaug mas mal uun”, und mich von nichts abschrecken lassen, mich einer Tour zu nähern, auch, wenn niemand genau weiß, wie es geht oder wo die Probleme liegen könnten. NICHT gehen oder abbrechen kann man allemal…..
Giggi, 13.7.2013 (sehr happy heute)
Super Bericht und geile Tour! Nur am Abend wart`s alle a bissl müde!?!
Weiter so!!!!!
Bussi iris
Auch ich Gratuliere. Optimales Wetter und guat ausgesucht de Tour.
Super Tag , toller Gipfl , danke Jungs
Lässiger Ausrucker, echt cool! Wir wollten nach der Ruderhof Nord eigentlich auch noch hinauf, da wir über die Nordwand aber nicht mehr absteigen wollten, haben wir das dann doch abgeblasen. Danke auch für die Fotos der Nordwand Christian 🙂 Nur dass ihr ohne Seil unterwegs wart, find i a bissi happig. LG
schnell und wie immer sehr gut geschrieben mei best frend danke bin immer gerne dabei wenns geht gruss mario