Transalp 2013 (Trans Tirolis), Etappe 3

Transalp 2013 (Trans Tirolis), Etappe 3

Etappe Start / Ziel Fahrzeit [hh:mm] Länge [km] V [km/h] Höhen + [m] Höhen – [m]
Tag 3 Weerberg – Hintertux 07:08 39 4,5 1803 -1176

Am Weerberg ist es uns gut gegangen, sehr gut sogar. Von den Zimmern beginnend bis zum Frühstück und weiter zu den Wirtsleuten – sehr sympatisch und wirklich tippi toppi.

Nach ausgiebigem Sportlerfrühstück wird beim Dorfbrunnen Aqua getankt, mit diversen Süßmachern verschnitten bzw. Kohlehydratzubereitungen ergänzt.

Tiatz denn es do, ha?

Den ersten Anstieg nach Innerst hatte ich gar nicht mehr so steil in Erinnerung. Der dritte Tag sollte sich also gleich gut anlassen. Steil, heiß, müde Beine und der Bock hält sich momentan ziemlich in Grenzen – kann nur besser werden.

In Innerst wird am Brunnen wieder getankt – oberste Prämisse – immer die Flascheln voll machen, man weiß nie was noch kommt (nicht kommt)! Endlich in den Wald einbiegen und den Schatten genießen. Der Weg ist perfekt zu fahren und so stehen wir an der Weidener (Naffing) Hütte.

Weidener- oder Naffing Hütte (was woass I)

Keine Ahnung welche Bezeichnung die richtige ist. Jedenfalls tanken wir nur am Brunnen und geben weiter Gas. Wir wollen so rasch als möglich aufs Geiseljoch. Es sollte allerdings etwas anders kommen.

Bissl Rastn und Schneefeld gaffen

Vorbei am See und in 4 Kehren weiter bis zur Mountainbike Schiebestrecke. Ich bin etwas ausgebrannt. Als wir erstmals die Schneefelder entdeckt hatten, war klar. Mit schnell geht da nix mehr. Das erste Feld kommt so in 35-40° Grad daher und ich vollstrecke kurzerhand das Hindernis. Die ersten Meter gehen a bissl potschatt vonstatten, nach etwas Übung finde ich eine eigenwillige Technik das vollbepackte Rad mit ständigem Hinterrad wegrutschen in Balance zu halten und schräg zu schieben. Das Schneefeld aus Firn kompakt macht keine Probleme sodass wir recht gut rüber kommen.

Es folgt ein zweites größeres Feld, es folgt ein drittes noch größeres Feld. Nummer drei hat ca. 45° Grad und suggeriert uns nach genauerem Hinschauen: “Nit fliegen sunsch kanntsch weiter unten in die Felsen einikrachen!” In der Führungsarbeit wird immer gewechselt, denn je weiter hinten in der Reihe, desto besser (eh logo) sind die Tritte.

Feld 2: zwei 60er beim Wandern

Steve @ Nr. Zwo

Nach gefühlten weiteren 30 Minuten (ich glaube es waren sogar 32 Minuten ) hatten wir auch diese Hürde genommen. By the way: Steve der Eigenbrödler hat das Rad über die steile Flanke getragen / geschoben und war gute 10 Minuten schneller auf der anderen Seite und grinste sich eins ab. Okay, okay, wenigstens macht er ein paar ganz ordentliche Fotos.

Das Feld mit Nummer 3, von oben

andere Perspektive

Für Jemie war die ganze Hetz eine ziemliche Herausforderung. Sein ramponierter Fuß wurde sicher bis an die Grenzen des machbaren gefordert aber kein Jammern, kein Sumsen. Kompliment!

Jemie beim Ackern, zwischendurch Abkühlung bis zum Oberschenkel

Endlich am Geiseljoch angekommen, empfängt uns eine frische Jochbrise.

Nur kurzer Aufenthalt am Geiseljoch; Schön wenn jemand das Fotografieren übernehmen kann, um die komplette Mannschaft abzubilden; man beachte die tolle Bildeinstellung; danke dem Künstler

Fährt extrafrisch ein und wir zischen ab. Wieder über ein Schneefeld (es muss verdammt viel Schnee gewesen sein diesen Winter) erreichen wir endlich die schneefreie Zone.

Das letzte Schneefeld (für heute)

Allerdings verfolgt uns ein Schmelzwasserbach in der Fahrrinne des Weges, sodass überhaupt nicht angegast werden konnte. In Zeitlupe schälen wir bis zu einem idyllischen, windgeschütztem Plätzchen wo wir endlich Rast machen.

feine Rast

Die Abfahrt bis Vorderlanersbach ist sehr im roten Geschwindigkeitsbereich angesiedelt. Unsere Bremsanlagen glühen teilweise. Sehr lässig zu fahrende Almwege, viele Serpentinen, toll angelegt für Radler. Vor Vorderlanersbach bei den Geislhöfen müssen wir (leider) wieder 150 Höhenmeter aufsteigen. Das fällt uns besonders schwer, da fast keiner mehr Wasser hat und wir rationiert arbeiten. Lauwarme Brühe, sehr lecker. Endlich geht es wieder abwärts bis zu einem Punkt wo plötzlich der Fahrweg aus ist und ein Trail für Wahnsinnige beginnt. Also runter vom Bock und einige Höhenmeter im teilweise sehr anspruchsvollen Gelände vernichten.

Endlich mal runter vom Hobel und runter …

Jemie bei der Arbeit

Noch einmal kralen, dann wirds wieder gemütlicher

Aber auch hier geht ein Ende her und endlich beginnt auch wieder ein Asphaltbandl weiter unten. Ab Lanersbach wir wieder Landesstrasse gefahren.

Zur Abwechslung Asphaltpiloten

In Hintertux steuere ich den erstbesten Sportladen an und lasse meine total ramponierten Radschuhe kleben. Inzwischen ist auch der zweite Schuh im A.

Die hinigen Treter (jetzt der Rechte) gebickt und aufs Holzscheitl fixiert

Im Hintertuxer Hof beziehen wir Quartier und lassen es uns (wie eh schon üblich) so richtig gut gehen. Salat vom Buffet in Mengen als Vorspeise zum Fünfgängigem Abendmenu das auch etwas kann.

Endlich am Tagesziel, das Weizen voll verdient

Bauchele voll, A paar Fotos werden am Flat TV (32” Zolliger, superlässig) noch geschaut und dazu viel gelacht, bis es wieder (wie langweilig) lang vor 24:00 Uhr in die Heia geht. Wir haben morgen schließlich wieder eine satte Strecke vor uns.


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