Östlicher Feuerstein, 3267 mtr

Östlicher Feuerstein, 3267 mtr

Das Saisonhighlight wurde HEUTE gekürt. Besser wirds kaum mehr gehen. Nach kühler, klarer Nacht brechen wir um 06.00 Uhr beim Parkplatz der Nürnberger Hütte auf. Bis kurz nach der  Bsuch-Alm müssen wir die Schi tragen. Bei der Bachzwing liegt zwar noch (Lawinenknollen-)schnee, aber eine Begehung mit den Brettln an den Füßen scheint gleich schwierig, wie ohne die Latten – stapfenderweise. Wolfi, Gert und Bernhard probieren es MIT, ich OHNE.

Nach dem Steilaufschwung touren wir dann alle gleich adjustiert weiter ins Talinnere. Unter der Nürnberger Hütte beginnt ein immer stärker werdender – kalter – Wind. Die Hoffnung, daß dieser bald aufhört, wurde nicht erfüllt. Aufrüsten. Zweifel kommen auf, ob der „Sturmgepäckrucksack“ nicht doch zu dünn gefüllt wurde. Immerhin geht`s auf einen Dreitausender.

Weitermarschieren, in der Hoffnung, daß am Beginn des sich aufsteilenden Hanges Richtung Gletscher Linderung eintritt. Auch deshalb, weil wir in die Sonne kommen. Und tatsächlich: der Wind ließ nach, wenn er auch nicht gänzlich aufhörte – und wir bekamen wieder warm.

Die riesigen weißen Flächen, die steilen Hänge, das ideale Schigelände ließen nie Langeweile aufkommen. Es ist wirklich etwas besonderes, dieses traumhafte Gebiet zu betreten. Vom Talboden bis zum oberen Gletscherbereich ist ein Hang idealer als der nächste, ich schätze, da geht es gut 550 hm hinauf.

Die Vorfreude auf die Abfahrt beginnt schon während des Aufstieges. Oben im Flachbereich vor dem (abermals sehr steilen) Gipfelaufbau, treffen wir auf die ersten beiden Abfahrer, die in der Sonne sitzend auf das warten, was – in idealer Form – nur wir – weil später dran – bekommen haben. Butterfirn! Ich grüße hinüber und steuere das Finale zum Ziel an. Das nächste Abfahrtspaar kommt den steilen Gipfelhang herunter. Ich sah, daß beide Ihre Schi erst etwa 50 Meter unter dem Gipfel anschnallten. Einer der beiden stapfte sogar rückwärts zum Depot. Oha, das muß ja steiler sein, als es ausschaut? Aber ich will unbedingt mit Schi an den Füßen am Giebel sein, die Stapferei soll nur sein, wenns wirklich nicht mehr anders geht. Und es klappte.

Ich schätze den Hang an seiner steilsten Stelle auf 40°. Eine Schlußquerung hinaus auf einen Rücken, noch eine Kehre und das Kreuz blinzelt in der Sonne. Da ich ein paar Minuten vor den anderen war, trage ich ins Gipfelbuch ein und freue mich über trockene Wäsche. Wolfi kommt als nächster daher und klärt mich auf, daß der schöne Nachbargipfel ein schon lange vorgemerktes Ziel – die Aglsspitze – ist.

Man kann fast hingreifen, hätte es eine Möglichkeit gegeben, ich wäre in die Magdeburger Scharte hinüber und auf die Aglsspitze gleich an Ort und Stelle rauf. Aber leider……

Als nächster trudelt Bernhard ein. Er bringt die Nachricht, daß es Gert im Gipfelhang ausgehebelt hat und er gerade 40 Zusatz-Fleißmeter macht. Später werden wir die Kralspuren im Schnee sehen…..

Dann kommt auch der Schöffi ums Eck`. Endlich darf er wieder mal ein schönes Kreuzerl streicheln 🙂

Da es langsam ungemütlich wird, beschließen wir, die Jause weiter unten, nahe den Felsen, wo es schön warm ist, einzunehmen. Berni stapft rückwärts zum Schidepot, Wolfi laßts gleich stauben und ich tusche hinterher. Gert macht Schlußlicht. Als wir gestärkt und aufgewärmt sind, gehts endlich an die Abfahrt. Ein schönes Firnschwartl für die nächsten – geschätzten 800 Höhenmeter erwartet uns. Wir müssen schreien vor Glück.

Immer wieder machen wir Fotos und freuen uns über diese Traumtour der Extraklasse.

Abschließend durchfahren wir noch, die für mich schönste Passage aller gemachten Schitouren bis jetzt, das Bachbett im Langental hinaus Richtung Bsuchalm.

Den Abschluß bildet ein recht ruppiger Abfahrtsteil auf Lawinenschnee, aber immerhin noch besser als zu Fuß gehen. Bis zum letzten Schneefleckerl nutzen wir es aus,

dann werden die Schi wieder auf den Rucksack geschnallt und wir wandern gut gelaunt zum Auto zurück.

Im Waldcafe lassen wir es uns noch gutgehen, bevor wir das Stubaital wieder Richtung Innsbruck verlassen. Aber, wir kommen wieder………….. 🙂

und, weils so schön war, hier noch ein Firnvideo:

 

und natürlich gibts noch ein ausführliches Fotoalbum:

https://picasaweb.google.com/berg.schneefan/230411SkitourOstlicherFeuerstein3267Mtr#

Giggi, 23.4.2011