Mutenkogel (St. Sigmund)
Mutenkogel (St. Sigmund)
schon eine Weile lacht mich dieses Kreuzerl an. Aber die Verhältnisse müssen sehr gut sein, sonst hat man da oben nichts verloren. Heute scheint mein Glückstag gewesen zu sein. Ich wollte es mir anschauen, und der Spruch des Tages hat genau gepaßt: „Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer!“ Wobei ich aus diesem Spruch keinesfalls das „wagen“ mit „riskieren“ in Zusammenhang bringen will…..
Während jedenfalls in der Axamer Lizum 25 cm Powder meinen Junior zur Verzückung brachten, war ich froh, daß in St. Sigmund nur etwa 7-10 cm leichter Pulver auf harter Harschkruste – tragfähig – lagen. Ich folgte anfangs einer zugeschneiten – vermutlich schon eine Weile nicht mehr benützten – Aufstiegsspur.
Die war aber bald verloren. So schraubte ich mich mit vielen Spitzkehren immer höher. Bald war ein Graben zu überwinden, schneearm, sehr steil und gar nicht leicht.
Oben gings weiter im Traumgelände, sehr steil und anspruchsvoll, hier muß es 100%ig sicher sein. Die Sonne strahlt den Aufstieg stark an, aber es hatte -10,5° im Tal, so war es kein Problem. Als Frühjahrstour heißts hier aber vor dem Morgengrauen starten, will man schönen Firn genießen. Bald zog Nebel auf und ich fühlte mich das einzige mal bei dieser Tour nicht ganz so wohl. Aber bald verschwand er wieder und ich sah schon das Gipfelkreuz herüberlachen.
Ich ging noch eine weite Kehre, wunderte mich über den flachen Gipfelaufbau und schnappte mir das Kreuz von der anderen Seite.
Es war einer jener Momente, die man nicht allzuoft erleben darf.
Leider konnte ich mich im Gipfelbuch nicht eintragen, es war vollkommen zusammengefroren. Nach ein paar Schluck Tee schnallte ich die Schi an, ich konnte es kaum erwarten. 10 cm leichter Pulver auf der gefrorenen Altschneedecke, ein Traum. Das Abfahren war leicht und ich war sicher, daß ich auch Fliegen kann Bald war die Anfangs erwähnte Steilstelle erreicht, über die ich mich langsam hinunterschwindelte. Dann gabs noch ein paar schöne Schwünge zu genießen.
Ein letzter Abchristler, noch einmal hinaufschauen und hinausgleiten, die letzten paar Meter auf der Rodelbahn, zum Auto.
Danke an meine Eltern, immer wenn ich sowas erlebe, bin ich sicher, daß „sie da oben“ auf mich runterschauen und auf mich aufpassen…..
Giggi, 22.1.2011