Gamskogel, 2.659 mtr
Das aktuelle Hoch mit trockener und kalter Luft sorgte in größeren Höhen für Premium Tourenverhältnisse.
Während des Aufstiegs zum Hochtennboden und der Zwischenabfahrt Richtung Adolf Pichler Hütte war es sogar fast ZUVIEL des Guten.
Die Querung zum finalen Aufstiegsgelände war ruppig und das Passieren der Lawinenbahnen konnte ich als Hardcore-Hürde meistern.
Es war kein Genuss – leider.
Aber der Aufstieg zum Seejöchl entschädigte für Alles. Die Schneeoberfläche war aber derart hart gefroren,
dass man ohne Harscheisen wohl keine Gaude gehabt hätte. Immerhin ist der “Jöchlhang” steil und etwas ausgesetzt. Keinen guten Stand
haben wär`da nicht ideal gewesen.
Vom Joch zum Gipfel fiel auf, dass die Schneemenge heuer wirklich unterdurchschnittlich ist. Ja nicht einmal
ohne Schiausziehen zum Gipfel war möglich (ok, ich hab sie nicht ausgezogen, aber es war absoluter Materialfrevel).
den Gipfel konnte man nur von Norden direkt erreichen, Schneemangel allerorts, am schmalen Band direkt vom Gipfel bin ich abgerutscht, um dem aperen Bereich rechts im Bild auszustellen
Oben angekommen war an
feines Gipfelrasterl nicht zu denken. Kalter Wind forderte mich auf, rasch zur Abfahrt über zu gehen. Die steinigen Passagen vom Aufstieg ließ ich
sein, rutschte stattdessen voulet vom Gipfel auf einem schmalen Schlurf hinunter. Vom Seejoch hieß es zuerst wieder unangenehm queren,
eine Lawinenbahn mit hartgefrorenen Knollen und glatten Eisbahnen forderte mich heraus. Danach ging es endlich an die Belohnung, die Abfahrt
Richtung Adolf Pichler Hütte. Und endlich hat es auch aufgefirnt und es zischte.
Leider nicht all zu lange, weil ja noch der Gegenaufstieg zum Hochtennboden auf mich wartete. Mühsam zuckelte ich hoch, Spitzkehre um Spitzkehre.
Die Schneekonsistenz war auch hier noch allerfeinster Butterfirn – naja – im Aufstieg halt………….
Endlich am Hochtennboden angekommen konnte ich die letzten Schifahrer der heurigen Saison vom Hoadl fahren sehen. Ich zog mir was Trockenes
an und fuhr hinten hinunter, der Schnee war noch immer nicht zu weich und es zischte noch immer.
Unten haderte ich mit dem Gedanken, beim
Dohlennest zuzukehren, aber die Route dorthin war von Lawinen unpassierbar gemacht worden. So zog ich nach rechts hinaus, schwang zweimal
ab Richtung Stausee und hatte genug Schwung, um zum Denkmalhang zu kommen. Der war hart wie Sau, deshalb kurvte ich auf die “Damen” hinaus und
genoss das, was andere hassen: die aufgeweichte Kunstschneepiste.
In einem Zug rauschte ich hinunter und es war fast ein bisschen Wehmut dabei,
die letzten Schifahrer der Saison zu sehen, die es scheinbar gar nicht wahr haben wollten, dass am Folgetag KEINE Lifte mehr aufsperren.
Fazit: Geile Tour, normal gerne 2-3 Wochen später in der Saison. Anstrengend ist natürlich der Wiederaufstieg auf den Hochtennboden, aber den
Preis muss man zahlen, für ein bisserl Zischi
Hilli, 18.4.2022
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