Reisnock, 2.663 mtr

nach der Ankunft in unserer phänomenalen Unterkunft war ich gezwungen, die Berge der auf der gegenüberliegenden

“Schattseite” zu mustern.

Reisnock, rechts im Bild

Einer davon stach naturgemäß besonders ins Auge, der höchste in der Reihe. Sofort brach ein Feuer in mir aus.

Dass wir uns schon einen Tag nach dem Neveser Höhenweg über ein weiteres Highlight  freuen durften, war noch nicht klar. Am Montag

Abend wurde der Plan für den nächsten Tag geschmiedet. Bikes aufladen, ins Tal hinunter zum Sportplatz und von dort aus den Aufstieg zu

den Almen in Angriff nehmen. Nach einem zögerlichen mühsamen Start, unsere Glieder quiekten noch von den Anstrengungen des Vortages,

schickte mich MarTina vor.

in der Bildmitte unsere Unterkunft auf der gegenüberliegenden TalseiteMarTina bei einer der letzten Almen

Wir sollten uns spätestens beim See wieder treffen. Ich trat in die Pedale und war bald einige Meter voraus. Dann

tuckerte plötzlich ein Traktor näher, und ehe ich mich richtig auskannte, winkte mir MarTina lachend zu, das Rad hinten auf der Ladeschaufel.

Der freundliche Bauer nahm sie einfach mit und lud sie oben bei den Abzweigungen wieder aus, wo sie auf mich wartete. Wir entschieden in

weiterer Folge richtig, die Bögen noch nicht zu deponieren, sondern fuhren rund um den Berg, einige Verlustmeter in Kauf nehmend, weiter.

Bald stieg  die Straße wieder sanft an, passierte den nächsten Boden und wandt sich, vorbei an der nächsten urigen Hütte, nach oben. Von der

aus riefen die Besitzer uns zu, dass wir uns zu Ihnen gesellen sollen. Im Moment lehnten wir dankend ab, versprachen aber,

am Weg ins Tal das Angebot gerne anzunehmen. Ein Stück noch ging es weiter und am Ende der Forststraße deponierten wir die Räder und MarTina

begleitete mich bis zum Seefeldsee (Drehort des Moretti Films “wie Brüder im Wind”, wo sie auf mich wartete. Ich zog mir die Bergschuhe an

und beeilte mich, die letzten 500 Höhenmeter schnell

zu absolvieren.

Über das “große Tor” führte der Weg steil nach oben, bis zum Vorgipfel, den man über eine anspruchsvolle, teils seilversicherte

Passage erreichte.

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Es folgte noch ein kleiner Zwischenabstieg zum Gipfeljoch und das Finale führte direkt über den Grat zum Gipfel. Um 14.00 Uhr

war es geschafft.

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Oben war die Aussicht gewaltig und unsere Unterkunft, auf der anderen Talseite, war nur mehr winzig klein.

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Nach ein paar Fotos und Blicken machte ich so schnell es geht zurück zum See und in 50 Minuten war es geschafft. Das kristallklare Wasser, das ich direkt

beim Quellaustritt einfüllte, war so kalt, dass man es nicht schnell trinken konnte. Nach einer feinen Pause in der Sonne wanderten wir gut gelaunt

zu den Drahteseln. Beim zweiten Elektrozaun, der die Straße für die “Muhs” blockierte waren wir auch gleichzeitig bei der fröhlichen Runde von

vorhin angelangt. Nun nahmen wir die Einladung aufs Hopfengetränk dankend an und konnten uns über echte Südtiroler Gastfreundschaft freuen.

Und dass die Welt sehr klein ist, wurde klar, als der “Hüttenchef” erklärte, was er beruflich macht, nämlich die gleiche Branche, wie ich. Neben der

Tatsache, dass er auch ein 60er ist, war dies ein weiteres Detail, über das ich mich sehr freute.

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Die abschließende Hüttenführung ließ MarTina und

mich staunen und ein wenig neidisch werden, wurde uns doch über eine urige Rauchkuchl, das wohl riechende Zirbenschlafzimmer bis hin zur Sauna

einiges gezeigt, das den einfachen  Genießer zum träumen verleitet. Nach dieser erfreulichen Begegnung schwangen wir uns auf die Räder und

ließen uns ins Tal tragen. Dort rundete ein kleiner Gösser-Radler den ereignisreichen Tag ab, bevor wir wieder auf 1436 Meter Seehöhe in Palais

zurückfuhren.

Giggi, 15.8.2017