60erClassics: Kühtai 2.020 Hm

Kühtai, ein Klassiker

Den Klassiker ins Kühtai kenne ich durch die Verwendung verschiedener (Sport)Geräte aus mehrerlei Hinsicht.

Per Auto: als komfortable Anreise um z. B. im Winter eine feine Schitour auf den Hochalter, Pirchkogel oder Gaiskogel zu machen, oder im Sommer eine feine Wanderung z. B. die 3 Seen Runde zu machen.

Per Motorrad: um (seinerzeit) die knapp 30 Kilometer über das Sellrain rein zu schnalzen um dann über die Ötztaler Seite wieder runter nach Oetz. Dann auch gerne vice versa übers Haiminger Sattele und im Kurvenmodus das Drehmoment der Ducati genießen. Wie gesagt, es war einmal.

Per Renn- / Gravelrad: heute lasse ich es (ganz) gemütlicher angehen. Diese Variante macht mir viel Spaß und sei in diesem Artikel erwähnt und beschrieben.

Die Anfahrt von Innsbruck über Völs den Radweg durch die Felder bis Kematen und auf die Sellrainer Landesstrasse eingefädelt. Ab hier blinken abwechselnd vorne weiße und hinten rote LED’s am Rad, geht es doch gleich durch mehrere Tunnels. Bis Sellrain steigt es fast gleichmäßig an und es kann fast alles im selben Gang gefahren werden. Ausnahmen bestätigen die Regel (kurz vor und nach Sellrain).

Im Dorfbrunnen wieder frisches Wasser tanken nicht vergessen. Der „Langstrecken“ oder „Steil“ Radler hat ja gerne 2 gefüllte Trinkflaschen am Bike um nicht unnötigerweise dem dehydrierten Status zu erliegen. Nach der Ortsdurchfahrt halte ich mich gerne (illegal) auf dem rechten Gehweg auf um nicht den schnelleren Radlern, Bikern, Gasgebern … im Wege zu sein. Bis Gries lässt es sich gut pedalieren hält sich die Steigung doch in Grenzen. Falls das humane Getriebe bereits etwas angeschlagen sein sollt, so ist spätestens jetzt eine gute Zeit um einen frischen Energieschub aufzunehmen. Jawohl Herr Ernährungsberater: dann werfe ich halt einen Kohlehydrat Riegel ein.

Gerade recht, kommt doch jetzt der Kreuzlehn Abschnitt an dem die Erdkrümmung kurzzeitig verschoben wird: die Meinungen und Angaben gehen an dieser Stelle etwas auseinander. Man spricht von 16, 18 und 20 Prozent. Freunde! Ich habe nachgemessen! Es sind 1 Kilometer, 129 Höhenmeter und bis zu 20% Steigung. Als (Hobby) Rennradler wünscht man sich hier den einen oder besser zwei zusätzliche Gänge an der Schaltung. Ist es hier steiler als von der Ötztaler Seite kommend nach Ochsengarten im Tunnel kurz vor Marlstein? Das ist die Frage, welche ich gerne mit anderen Leidgenossen diskutiere. Schreiben Sie mir dazu ihre Kommentare unter der Email Adresse … 🙂

Kreuzlehn Stich, du steile Sau

Der Herr hat ein Einsehen und ich habe diesen Kreuzlehn Peiniger hinter mir gelassen und steche mit wahnwitziger Geschwindigkeit den kurzen Gegenhang hinunter um wieder Kraft für den Anstieg nach St. Sigmund zu haben. Am Dorfbrunnen werden wieder die beiden Wassertanks mit frischem H2O gefüllt.

St. Sigmund Dorfbrunnen, Auftanken nicht vergessen

Nach der Ortsdurchfahrt stellt sich doch der Erdwinkel wieder in die falsche (aufsteilende) Richtung. An Haggen zieht es sich dann etwas, kommt doch immer wieder die Sonne durch und brennt mir samt dem Helm einen leichten Hitzekoller auf. Bei den Weidevieh Rosten gut aufpassen und nicht einstechen. Der Stich vor der Zirmbachalm geht auch nochmals ins Getriebe. Die lange Gerade an besagter Alm vorbei ist eine angenehme Ausraste bevor es den letzten Anstieg durch die beiden Tunnels dem höchsten Punkt des heutigen Tages entgegen geht (fährt.)

Kühtai, immer noch auf 2.020 Meter Meereshöhe

Am Ortsschild von Kühtai angekommen (2020 Höhenmeter) macht sich breites Grinsen und eine innere Zufriedenheit breit. Merke ich doch, dass es dem Alter und der Gesundheit geschuldet immer anspruchsvoller und schwieriger wird, solche Dinge zu tun.

Die goldene Kühtai Kuh darf natürlich nicht fehlen. Die selbe Farbe wie die Beschriftung am Rad, geil.

Die Runde über das Ötztal kann ich mir heute nicht mehr antun. Nach kurzer Rast und mit frischen Gewande geht es wieder über das Sellraintal retour. Doch zuvor noch an wilden Horden bei der Gaiskogelbahn vorbei.

„Bleibet liegen und gebet mir den Weg frei ihr wilden Kolosse sodass ich euch nicht nieder radle“. Zitat: vom unbekannten Radler

Bei der Talabfahrt fallen mir mehrere Dinge auf.

Extrem positiv: die perfekt funktionierenden Scheibenbremsen an meinem Specialized, eine echte Steigerung im Vergleich zu den Felgenbremsen am Rennrad. Die 2 cm Dämpfung des Future Shock Systems im Steuerrohr und der gute Flex der Sattelstütze.

Extrem negativ: dass ich abwärts 1/3 der Zeit benötige als aufwärts, mir aber trotzdem alles weh tut.

Fuzzi 26. Juli 2024, heute ist wieder ein guter Tag, danke dafür.

Statistik: IBK – Kühtai – IBK 62km, 1.410Hm, Zeit: Blunzengröstel