Brennerspitze, 2.877 mtr

Brennerspitze, 2.877 mtr

heute gabs mal eine Gemeinschaftstour mit 2 Mitgliedern von Addictedto, wo ein Arbeitskollege auch dabei ist. Mit Renè und Martin sollt`s auf die Brennerspitze gehen. Da der Gipfel auch auf der „to do Liste“ von Ihnen stand, war ein sofortiges „dabei“ zu hören. Wir treffen uns in Schönberg – zeitig – um 06:00 Uhr und kurven ein paar km ins Stubaital, wo in einer Ausweiche 2 Autos abgestellt und mit einem die Fahrt fortgesetzt wurde. Am Ausgangspunkt in Oberegg ist begrenzter Parkraum, das konnte ich schon bei der Schnuppertour im Sommer sehen. Es geht los auf dem (unten noch eisigen) Forstweg (die alternative Waldschneiße sahen wir bei der Abfahrt, dieses Wissen  könnte nächstes mal lohnend sein). Nach ein paar Minuten Schitragen vertrauen wir darauf, daß es eine durchgehende Schneedecke geben wird – yo – hat gepaßt! Bis zur Milderaunalm (1671 mtr) vergeht die Zeit mit Plaudern im Flug. Dann tauchen wir ein in die Sonne, und

von dort weg wird das Gelände etwas steiler und die angelegte Spur war ohnehin  die vom Hausmeister, was mir gar nicht behagte.

Besser wurde es dann oberhalb der Waldgrenze, da konnte ich selber die Steilheit der Spur bestimmen. Blöderweise war ich zu ehrgeizig und powerte mich ziemlich aus. Aber Gottseidank hatten wir einen starken Geher Namens Renè dabei, der für die letzten 650 hm das Spuren (im teils sehr steilen Gelände)  übernahm.

Eine Spur war zwar angelegt, aber ziemlich zugeblasen. Unnötigerweise kam auf dem letzten Teil das Problem des Aufstollens daher, derart aggresiv, daß es echt nicht mehr egal war.

Grund war der dauernde Wechsel der Spur vom Südseitigen Firn in die Ostseitigen Pulverhänge. Da wir aber das Ende des Kars schon sehen konnten, war das Scheiß Aufstollen auch schon kein Motivationsblockierer mehr. Tapfer hielten wir alle drei durch und kamen schließlich bei der Schlüsselstelle der Tour, einer Minikraxelei, an (unten Rene in Action).

Fast würde sich das Aufschnallen der Schi nicht rentieren – meint man – aber doch ist es gut, ZWEI Hände frei zu haben, um sich festzukrallen (hier Martin im Einsatz, vorsichtshalber gleich mit aufgesetzer Kachel).

Rüber über die zwei Gratrücken und anschließend geht`s dann endlich auf ins Finale. Noch fünf oder sechs Spitzkehren, und wir werden am Gipfel aufschlagen. Vor der letzten Rechtskurve  gibts noch einen ehrfürchtigen Blick auf Meister Habicht mit seiner Nordflanke.

Es gibt wahrscheinlich keinen besseren Platz im ganzen Stubaital als die Brennerspitze, um die Nordroute auf den großen Vogel einzusehen. Als wir im Abstand von einigen Minuten alle drei am Gipfel eingetroffen sind, kommt hinter uns noch ein flotter Solist daher, Roland aus Pradl. Lässig, statt Ruderhof hat er kurzfristig umdisponiert, weil er eine Spur auf die Brennerspitz`gesehen hat. Wo wir also mal fleißigst recherchieren, geht er einfach mal so schnell rauf. Jedenfalls waren wir durch ihn ein flottes Quartett für die Abfahrt, die wir nach einer ausführlichen Pause auch gleich in Angriff nahmen. Schon beim Aufstieg wurde klar, daß heute nicht der Firn – sondern vielleicht? – der Pulver dominieren würde. Und so wars auch. Während im oberen Bereich vorwiegend verwehter Plattenpulver gefahren wurde, war der Steilhang teils guter knöcheltiefer „Altpowder“.

Die drei voran genossen die Fahrt, ich selbst zuerst auch, dann kam ich wegen einer Harschkruste in Rückenlage und hebelte mein Knie aus. Ich glaubte etwas knacken zu hören und, obwohl ich keine Schmerzen hatte,  war ich blockiert. Nun gut, etwas vorsichtiger ließ ichs weitergehen, die Kollegschaft wartete immer – sehr kollegial! Zudem mußte ich ja das eine oder andere Foto, beziehungsweise Video schießen. So wie dieses hier, das den letzten Pulverhang zeigt, den ich mir danach – da war die Blockade nicht mehr so da (haha), auch reingezogen habe.

Schließlich fängt wieder die Waldgrenze an, was aber kein Problem darstellte, zumal im Schattigen doch tatsächlich der Pulver weiterging und wir zwischen dem Gehölz staubend bis zur Alm fuhren. Von dort an dann ein kleiner Firngenuß und das Überwechseln auf den Forstweg. Entgegen dem Aufstieg haben wir nun die paar wenigen Meter apere Stellen einfach ignoriert und sind mit den Latten bis zum Auto (!!) abgefahren – gerade noch – aber doch.

Fazit: Brennerspitz`- du warscht Spitz`.

Speziell auch  Dank der sympathischen Begleitung – vergellts!

Giggi, 16.3.2012